Die Hollerfeen vom Tölzer Land

Die Hollerfeen vom Tölzer Land

Es freut mich ganz besonders, dass ich über die Hollerfeen vom Tölzer Land schreiben darf. Hinter diesen Namen verbergen sich nämlich drei ganz besondere und einzigartige Frauen. Sie kennen sich selbst schon „ewig“ und sind irgendwann in ihren Leben und unabhängig voneinander mit dem energetischen Räuchern in Berührung gekommen. Die Idee doch etwas zusammen entstehen und wachsen zu lassen, entstand aber erst, als alle drei bei Marlies Bader (Buchautorin von Wohnen in guter Energie, Räuchern mit heimischen Kräutern u.a.) eine Ausbildung in ritueller Räucherkunde absolvierten. Was Margot, Christa und Burgi neben ihrer engen Verbundenheit zur Natur und den Wunsch die Welt hinter den Dingen zu erkennen und zu erleben vereint, ist ihre tiefe Liebe dem Menschen gegenüber. „Wir ergänzen uns perfekt,“ bemerken die drei Hollerfeen fast aus einem Munde. „Wenn jemanden z.B. etwas vergessen hat, dann hat der anderen meist dran gedacht. Oft ist es aber auch eine Bestätigung, wenn drei das Gleiche wahrnehmen.“

Das Ahnenritual

Es hat gerade aufgehört zu regnen und die späte Nachmittagssonne blinzelt durch die farbenprächtigen Laubbäume. Heute an diesem wunderschönen Herbsttag haben mich die drei Hollerfeen zu Margot ins wunderschöne Malerhaus am Fuße des Tölzer Kalvarienberges eingeladen. Dort haben sie extra für d’Isarwinkler ein Ritual für mich vorbereitet. Bei diesem Ritual geht es darum, die Ahnen zu würdigen. „Sie wollen gesehen werden und uns in unserem Leben zur Seite stehen,“ da ist sich Margot, die selbst schon seit über fünfzig Jahren räuchert, absolut sicher. „Dadurch entsteht Segen. Durch Verabschiedung entsteht FREIraum, durch Vergebung Wandlung und durch Liebe letztendlich Heilung.“

Das Ahnenritual habe ich persönlich als sehr stärkend und heilsam empfunden. Besonders zu meinen Großeltern, die ich leider nicht alle persönlich kennenlernen durfte, fühlte ich eine innige Verbindung. Was bleibt ist das Gefühl wie wichtig und kraftvoll Familie sein kann und was gleichzeitig für unschätzbare Kraft dahintersteht. Das Ahnenritual hat mir das ziemlich eindrucksvoll gezeigt und ich bin den Hollerfeen sehr dankbar, dass ich das so intensiv spüren durfte.

Du kannst das Ritual gerne selbst durchführen. Sehr schön ist es auch, wenn dir jemand zu jeder Kerze ein paar begleitenden Gedanken dazu vorliest. Gerade die Vorweihnachtszeit (oder die Rauhnächte ab dem 21.12) eigenen sich hierfür bestens. Es ist eine gute Möglichkeit den Blick nach innen zu richten und loszulassen was nicht mehr dienlich ist. 

Sieben – Generationen – Meditation

Was brauche ich:

7 Kerzen, kleines Stöckchen, Räucherschale, Kohle, Räucherkräuter.

Besonders eigenen sich folgende Kräuter:

Wacholder auch als „Ahnenpflanze“ bekannt. Er schützt Körper, Geist und Seele und hilft „alte“ Emotionen loszulassen. Er erbittet den Segen der Ahnen und reinigt die eigene Gefühlswelt.

Die Rose als Symbol der Liebe, bringt Gleichgewicht.

Ysop gilt ebenfalls als Ahnenpflanze und wirkt segnend.

Thuja bekannt als „Mutterkraut“ verstärkt das Selbstvertrauen, animiert zu Tatkraft und fördert die Zufriedenheit.

Wermut „Mut sich zu wehren“- regt den Fluss der Lebensenergie an. Führt aus der Dunkelheit und Verbitterung bis hin zur Sonne und Süße des Lebens.

Styrax herzöffnend, hilft Kummer loszulassen, sorgt für Entspannung

Engelwurz löst Ängste, spendet Geborgenheit und Schutz,

Zuversicht, dass die Urkraft zurückkehrt

Copal Aufmachen vom Geistigen Raum, Geist des Himmels

Weitere bekannte Ahnenkräuter sind: Angelika-Wurzel, Beifuß, Eisenkraut, Holunder

Vorbereitung:

Kerzen, Räucherschale und Kräuter herrichten. Evtl. Ruhige Musik oder Stille, wenn vorhanden Bilder von den Ahnen.

Eröffnung des Heiligen Raumes. Einladung der Ahnen mich hier und heute zu unterstützen. Einladen der stärkenden Kräfte Engel, Gott, Mutter Maria usw…

Dabei die geistigen Gesetze achten:

Aller Geist ins Gottes Geist.

Alles ist miteinander verbunden.

Alles hat Ursachen und Wirkung.

Alles ist Schwingung.

1. Kerze

Diese Kerze steht für dich. Komme an im Hier und Jetzt und lasse los was dir nicht mehr dient. „Ich bin in Liebe und ich bin gut so wie ich bin.“

2. Kerze

Steht für deine Eltern. Die Mutter steht links von dir, der Vater rechts. Welche Gefühle steigen in dir auf? Nimm alles an was war, ohne es zu bewerten. Schicke Liebe und Dankbarkeit an deine Eltern für dein Leben und für alles was sie für dich getan haben. Wenn es etwas zu Verzeihen gibt, dann verzeihe ihnen (wenn möglich) aus ganzem Herzen. Falls du spürst, dass du etwas von den beiden trägst, das dir nicht gehört, lege das kleine Stöckchen neben die Kerze und gebe es hiermit symbolisch zurück.

3. Kerze

Jetzt visualisiere deine Großeltern deiner Mutter (links) und deines Vaters (rechts). Spüre ihre Kraft und wie stärkend es ist, sie hinter dir zu wissen. Wenn es auch hier etwas gibt, was du für sie trägst, so lege wieder stellvertretend das kleine Stöckchen zu der Kerze. Gehe in Dankbarkeit weiter, wenn sich die Energie gut anfühlt.

4. – 7. Kerze

Spüre dich bei jeder Kerze in deine weitere Ahnenfolge ein. (Ururgroßeltern…usw) Jedes Gefühl darf kommen, alles darf sein. Auch hier verweile solange es sich für dich stimmig anfühlt in der Kraft und der Liebe deiner Ahnen, bedanke dich und gehe weiter. Trägst du für jemanden etwas, gib es liebevoll zurück.

Am Ende der Meditation stehen meine Ahnen aus 7 Generationen hinter mir, was gleichzeitig unfassbar stärkend wirkt.

„Ahnen sind für den nur Nullen,

der als Null zu ihnen tritt.

Steh als Zahl zu ihrer Spitze

und die Nullen zählen mit.“

Ein Nachruf für dich – Dr. Ralph Bethke

Ein Nachruf für dich – Dr. Ralph Bethke

Ich habe einen wahren Freund verloren. Von einem Tag auf den anderen, völlig unerwartet und es bricht mir das Herz. Dass es ausgerechnet Covid gewesen ist, kann ich fast nicht glauben. Doch jetzt, wo du nicht mehr hier bist, weiß ich, dass es im Grunde gar keine Rolle spielt. Genauso wenig, ob du nun geimpft, ungeimpft, geboostert oder irgendeine unentdeckte Vorerkrankung hattest. Ich will keine Zeit damit verschwenden, darüber nachzudenken. Was zählt ist dein Leben und deine unermüdliche Energie “gut zu sein.” Zwischen uns ist alles geklärt. Ich habe dir und deiner wunderbaren Frau, bei jeder passenden Gelegenheit gesagt, wie unendlich wertvoll und kostbar eure Freundschaft für mich ist. Du auch. An meinem Geburtstag, vor ein paar Wochen hattest du gemeint, sie ist einer der buntesten Steine in deinem Mosaik des Lebens. Ich hätte es nicht treffender formulieren können. Ich habe die Verbindung zu dir und Angelika sofort gespürt & bin aus ganzem Herzen dankbar für die wunderbare Zeit mit euch und dafür, dass wir uns vor über 15 Jahren über den Weg gelaufen sind. Unsere Gespräche waren immer tief, im besonderen Maß bereichernd und gleichzeitig leicht. Es gibt nicht viele Menschen, mit denen ich so offen reden konnte, wie mit euch. So sehr wir auch ähnlich gefühlt und gedacht hatten, hattest du mich auch immer wieder mit deinen Weisheiten und Erkenntnissen überrascht. Ich konnte so viel von dir (euch) lernen. Wir haben uns manches Mal Monate nicht gesehen, mindestens aber einmal im Jahr. An unserem Karfreitag, der wegen uns, einer meiner absoluten Lieblingstage wurde. Wir hatten uns jedes Mal soviel zu erzählen und deine (eure) Energie blieb noch Tage bei mir. Da war da noch dein Humor. Wir haben oft aus tiefsten Herzen gelacht, bis uns der Bauch weh tat. Du warst einer der spirituellsten Menschen, die ich kenne. Nie hast du vorgegeben, allwissend zu sein. Im Gegenteil, da war diese riesengroße Demut und dieses empathische Verständnis allen Menschen gegenüber, denen du begegnet bist. Manches Mal hatte ich sogar den Eindruck, du bist nicht von dieser Welt…Wir haben oft über das Leben, aber auch über das Danach gesprochen. Unsere Ansicht darüber war immer klar. Deswegen danke ich dir, für all die vielen Zeichen, die du mir seit gestern (und den Tagen zuvor, als ich noch keine Ahnung hatte) unmissverständlich geschickt hast, damit ich weiß, du bist noch hier. Ich werde alles versuchen, um weiterhin achtsam weiterzugehen, um jedes weitere Zeichen von dir zu erkennen. Trotzdem wirst du mir fehlen und ich bin ich unendlich traurig. Mein lieber, guter Freund, ich sage nicht ruhe in Frieden, weil du nicht ruhen wirst. Das steht dir nicht. 😉 Aber geh dorthin wo du zu Hause bist…wir bleiben noch ein bisschen hier und holen dich irgendwann ein. Danke lieber Ralph, danke für alles. ♥

Aus ganzem Herzen und in tiefer Verbindung zu euch, Michaela

Briefe für die Klinik Clowns

Briefe für die Klinik Clowns

Was für ein freudiger Tag! Ich bin den Klinik Clowns das allererste Mal vor über 15 Jahren begegnet. Seitdem verfolge ich ihre unendlich wertvolle Arbeit. Ich werde euch auf alle Fälle in naher Zukunft noch genauer davon berichten. Jetzt erst einmal habe ich tatsächlich einen Aufruf an euch, der mir wirklich sehr am Herzen liegt! Seit Anfang Oktober schreibe ich jeden Tag Briefe. Es ist sozusagen meine “kleine Nachtbeschäftigung” geworden. Ich kann selbst gar nicht fassen, was dieses kleine Projekt ausgelöst und auch bei mir verändert hat. Darum habe ich heute eine große Bitte an euch. Bitte schreibt mir Briefe. Also nicht wirklich mir, sondern lauter bunte, liebevolle Karten und Briefe an die Senioren vom Schwaighof am Tegernsee. Brunhilde Würstl und Erika Hendlmeier werden diese dann ganz höchstpersönlich am 9.Dezember übergeben. (ich berichte euch detailliert und in Kürze) Gerne könnt ihr natürlich auch den Klinikclowns und Pflegekräften schreiben, die diese kleine Aufmerksamkeit wirklich so sehr verdient haben. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viel mir das bedeutet, wenn ihr dabei seid’s! Meine Kamera ist derzeit leider kaputt, das Video mit der Ersatzkamera ist also nicht in allerbester Qualität, die Botschaft dafür aber umso mehr.

Bitte, bitte teilt den Beitrag so oft es möglich ist. Ich danke euch aus ganzem Herzen ♥

Bei den Klinik Clowns am Schwaighof/Tegernsee

Mein Gipfeltreffen mit dem Münchner Power-Kleeblatt Carolin, Svenja und Claire

Mein Gipfeltreffen mit dem Münchner Power-Kleeblatt Carolin, Svenja und Claire

Unser Gipfeltreffen liegt ein halbes Jahr zurück und erst jetzt schreibe ich es für euch auf. Der Winter hat uns hier im Isarwinkel eingeschneit und der Zeitpunkt über eine Bergtour im Frühsommer zu schreiben könnte zugegeben passender sein. Der Grund für meinen verspäteten Bericht liegt nicht unbedingt an zu wenig Zeit. Die Wahrheit ist viel mehr eine andere: es hat mich wieder einmal ganz und gar erfasst! Das Gipfeltreffen-Syndrom. Sobald ich zu Hause vor dem Rechner sitze und meine tausend Gedanken und Erinnerungen von diesen Tag aufschreiben möchte, ergreift mich dann urplötzlich eine solche Demut und Ehrfurcht von der Person über die ich schreiben möchte. Ich leite mir das psychologisch so her, dass die Gespräche während des Wanderns, noch dazu in der herrlichen Umgebung unserer Isarwinkler Berge, automatisch sehr schnell sehr tief gehen. Oft merke ich das erst so richtig hinterher. Ich würde es dann so erklären, dass über diesen Austausch, für mich irgendwann der Mensch dahinter sichtbar wird. Mei, ja und dann sitzt ich Tage, Wochen oder gar Monate daheim und habe solchen Respekt. Wie eben jetzt vor den drei Frauen, die ich euch gleich vorstellen möchte. Ich wünsche mir sie unbedingt bestmöglich sichtbar zu machen. So wie ein Maler, der ein Portrait zeichnet und sein Model so detailliert und unverfälscht wie möglich darstellen möchte. Jetzt haben wir es hier aber mit nicht nur einer, sondern gleich drei unglaublich facettenreichen und interessanten Damen zu tun, die an diesen wunderschönen Junimorgen zu mir in den Isarwinkel reisen, um gemeinsam mit mir zum Hirschhörnlkopf in der Jachenau zu steigen.

Und ich freue mich unendlich, dass sie endlich alle hier bei mir sind.

 

 

 

Wir starten morgens um 9 Uhr und fahren gut bepackt mit Brotzeit, Getränken und jeder Menge Gesprächsstoff Richtung Jachenau zum Hirschhörnlkopf Parkplatz, der direkt hinterm Schützenhaus liegt. Der Hirschhörnlkopf misst 1515 m, d.h. wir werden die nächsten beiden Stunden gut über 700 Höhenmeter zurücklegen. Gemütlich wandern wir erst einmal auf den breiten Forstweg los. Neben mir läuft Svenja und deswegen beginnt mein Gipfelgespräch gleich mit ihr. Svenja und ich hatten uns vor einiger Zeit ein paar Mal hin und her geschrieben.  An ihrem Blog „meine Svenja“ kommt man irgendwie nicht vorbei und das ist wirklich absolut positiv gemeint. Svenja ist einer der alten Hasen was die Blogger-Community angeht und bloggt seit 2008, also einem ganzen Jahrzehnt, was in dem Business wirklich schon eine ganze Ewigkeit ist. Als ich ihren Blog für mich entdeckt habe, war ich erstmals fasziniert. Über was sie alles gebloggt hat, wie umfangreich und gleichzeitig wohl gewählt ihre Themen waren. Es war klar, da ist jemand der sein Handwerk absolut versteht. Was mir gleich auffiel und mit am besten gefallen hat, war, dass sie mit ihrem angeeigneten Bloggerwissen nicht hinter dem Berg hält, sondern genau erklärt, wie sie z.B. ihren Blog aufgebaut hat. Das Lustige ist wirklich, dass ich Svenja und ihren Mann Uwe „in echt“ tatsächlich das erste Mal bei einem Workshop in ihrem Wohnzimmer bei ihnen Hause begegnet bin. Normalerweise ist das ja oft anders herum. Der Arzbacher Hof ist ja praktisch für uns unser überdimensionales Wohnzimmer, bei dem ich nicht selten Menschen kennenlernen darf oder mich jemand besucht, den ich vorher oft nur flüchtig kenne. Mein Communityroom sozusagen und ich bin so froh, dass es den gibt.

Svenja, wie hat das bei dir mit dem Bloggen angefangen? Damals gab es ja noch nicht so viele Blogs und mich würde wirklich interessieren wie du auf die Idee gekommen bist den Blog zu starten.

“Gestartet habe ich den Blog damals unter lilukids.de und anfangs sogar noch in Englisch gebloggt. Der Name setzt sich aus den beiden Anfangssilben unserer Kinder zusammen Lissy und Ludwig.  Damals war ich in der „Babypause“ und ich fand alles rund ums Internet unglaublich spannend. Ich glaube es war auch eine super Zeit um einzusteigen, wenn ich denke wie sehr sich das Bloggen in letzter Zeit verändert hat. Das ganze Social Media war damals noch kein großes Thema, so bin ich auch selbst nach und nach mit dem Blog gewachsen.”

Heute hält Svenja Vorträge, gibt Seminare übers Bloggen, schreibt Bücher, kreiert Rezepte und berät mittlerweile große Firmen mit ihrem Knowhow, das wirklich gewaltig ist. Wer Svenja kennt, wenn sie auf der Bühne steht, wie offen und locker sie dort oben Keynotes hält, der würde niemals vermuten welche Introvertierte und auf der anderen Seite auch sensible Persönlichkeit dahintersteckt.  Über die Jahre hat sie gelernt, gut auf sich aufzupassen und ganz genau auf sich zu hören. Auf ihr Herz allerdings hatte Svenja schon immer gehört. So auch bei ihrer allerwichtigsten Entscheidung, die nach wie vor die besten ihres Lebens war.  Nämlich den Mann ihrer Träume zu heiraten.

“Als ich Uwe zum ersten Mal sah, dachte ich mir gleich, was ist das nur für ein interessanter Mann. Ziemlich schnell wusste ich dann auch, das ist er jetzt, der gehört zu dir. Zu meinen vorherigen Beziehungen war das mit Uwe etwas ganz anderes, auch etwas Großes, das habe ich sofort gespürt. Nach zwei Wochen Beziehung machte mir Uwe einen Heiratsantrag und bereits nach 1 ½ Monaten war ich schwanger und nach 4 Monaten verheiratet. Ich war mir noch nie so sicher bei einer Entscheidung und habe sie komplett aus dem Bauch heraus getroffen. Gut, dass ich das mal gemacht habe.”

Die beiden sind immer noch glücklich verheiratet. Wenn man Svenja und Uwe im Doppelpack erlebt, dann ist schnell klar, die zwei können Berge zusammen versetzen. Uwe kommt klassisch aus der Regie (Studium an der HFF München) und hat sich dann auf die Suche gemacht: er wollte lernen, wie man die perfekte Geschichte erzählt. Auf dieser Reise hat er immer wieder Menschen getroffen, denen er auf ihrem Weg helfen konnte. Als Storytelling-Coach für Redaktionen und Unternehmen, in der Reichweitenförderung, als Dramaturgie-Berater, Mediencoach und Keynote Speaker. Svenja wollte nie etwas anderes als Schreiben. Als Svenja und Uwe damals heiraten wollten, meinte Svenjas Papa: „Egal was ist, lass Svenja schreiben.“  Svenja hat erstmals Germanistik studiert, was sie heute nicht wieder tun würde, weil ihr ganz einfach die Zeit zu schade ist. Lieber schreibt sie, um Menschen mit Worten zu berühren – denn nur wenn Sprache Emotionen auslöst, trauen sich Menschen, ihr Leben neu anzusehen. Und lassen Überflüssiges weg, damit Neues Platz hat. Das lernt man auf keiner Uni der Welt.

Über Svenja könnte ich euch so viel erzählen, aber lest am besten selbst auf ihren wundervollen Blog, den ich euch nur wärmstens ans Herz legen kann. Ihre Texte und Gedanken bewegen mich zutiefst. Weil sie so oft ausspricht, was wahr ist. Weil sie es immer genau auf den Punkt bringt und weil sie eben ist wie sie ist.

Svenjas Blog Meine Svenja

 

Liebe Svenja,

du bist ein Phänomen. Für mich ist es immer noch unerklärlich wie du das was du so machst alles unter einen Hut bekommst. Klar ist nur, du tust das unfassbar gut. Du bezeichnest dich selbst als ziemlich „nerdy“ und ich stimme dir zu und staune trotzdem weiter.  Du spürst die aktuellen Trends auf, fast schon bevor sie entstehen. Du liebst deinen Mann und deine Kinder und genau daraus entsteht die größte Kraft fürs Schreiben. Du bist unglaublich offen (hattest du nicht mal dafür plädiert, Kontoauszüge offen zu legen) und deine Motivation ist es andere auf ihren Weg zu begleiten und sie zu unterstützen, damit sie leuchten können. Light up your life! Du bist völlig frei von Konkurrenzdenken und Vorurteilen, schaust dir die Dinge immer ganz genau und von allen Seiten an, ehe du dir deine Meinung dazu bildest, ohne jemals über jemanden zu urteilen. Wenn du jemanden in dein riesengroßes Herz geschlossen hast, dann für immer. Du würdest mit hoher Wahrscheinlichkeit genau vorher spüren, für wenn du darin Platz hast, da bin ich mir sicher. Ich bin so dankbar, dass wir uns kennengelernt haben und ich wünsche mir, das ist erst der Anfang unserer Gipfelgespräche. Weil ich dir so viel zu sagen habe und dir noch viel lieber zuhöre.

Aus ganzem Herzen, deine Michaela

Bald schon beginnt der Steig des Hirschhörnlkopf-Aufstieges. Wir reden und reden, eben weil es doch so viel auszutauschen gibt. Aber hin und wieder bleibt und ein kleines bisschen die Luft weg. Nur nicht stehen bleiben, nach Vorneschauen und weitergehen. Das ist irgendwie auch unser Motto, nicht nur hier auf dem Berg. Claire springt wie eine Berggazelle leicht und beschwingt den Berg nach oben. Sagenhaft! Wir vermuten alle, das muss daran liegen, dass sie mehrmals die Woche Ballett macht. Auch heute nach unserem Treffen wird sie noch zum Training gehen. Sie erinnert sich, dass sie damals als sie ihren Mann kennen gelernt hatte, auf einem ihrer ersten gemeinsamen Dates auf dem Jochberg, als der Nachbarberg vom Hirschhörnlkopf, unterwegs war. Da sie zu dieser Zeit das letzte Mal als Kind (vor rund 15 Jahren) vorher Bergsteigen war, hatte ihr Mann vorgeschlagen es erst einmal ruhiger angehen zu wollen. Denkste! Claire kam nicht mal richtig aus der Puste. Neben den großen Werten wie Familie und Freundschaft hat ihr Sport für sie eine immense Bedeutung. Der Tanz, schwärmt Claire, ist meine Leidenschaft und macht mich aus – meine Ruheoase, eine Form von Ausdruck und der Raum, wo ich meine Power herbekomme.

Die Cappu Mum ist mittlerweile eine feste Intuition in der Münchner Bloggerszene. Die AZ hatte vor über fünf Jahren den trendigen Live-Style-Blog für sich entdeckt und über Claire einen Artikel geschrieben. Das hat den Blog zu dieser Zeit ziemlich gepuscht, erinnert sich Claire. Wer ist die Cappu Mum? In ihrem Blog schreibt Claire kaum über Privates. Hauptsächlich handelt es sich um Ausflugsziele und Tipps alles rund um München, und ums Mami-sein. Das Claire nicht nur das ist, sondern viel mehr, kannst du über sie in „Über Cappu Mum“ auf ihrem Blog nachlesen.  Was mir bei dir (und übrigens auch Svenja) total auffällt, ist, dass du deine Leser ganz genau kennst und wie wichtig es dir ist, genau auf sie einzugehen.

“Ja, das stimmt. Ich überlege mir vorher immer genau, passt das zu meinen Leserinnen (meistens sind sie ja eher weiblich). Wenn ich zum Beispiel ein Kleid bewerben soll, das zwar schön, aber eindeutig nicht die Preisklasse oder den Geschmack der Cappu Mum Leserinnen trifft, dann mach ich das auch nicht. Das ist für mich von großer Bedeutung, dass ich der Cappu Mum treu bleibe und ich glaube, es würde auf die Dauer auch meine Leserinnen irritieren, wenn ich darauf nicht so viel Wert legen würde.”

Claire arbeitet in Teilzeit im digitalen Marketing und hat sich über die Jahre nebenher ihren Blog aufgebaut. Mittlerweile gibt es die Cappu Mum, was auch die Frage nach Claires Lieblingsheißgetränk erübrigt, schon sage und schreibe 6 Jahre lang. Claire was ist dein persönliches Resümee nach dieser Zeit über das Bloggen ?

“Ich merke immer mehr, dass ich genauso bloggen möchte, wie eben vor sechs Jahren. Mal abgesehen von einer besseren Technik und mehr Knowhow, man lernt ja ständig dazu. Ich möchte Geschichten erzählen, die Leute inspirieren und unterhalten, frei von Trenderscheinungen, nach meinem ganz eigenen Stil. Wichtig ist, nicht so viel um sich zu schauen, sondern bei sich zu bleiben und gleichzeitig darüber Bescheid zu wissen, was auf dem Markt so passiert. Ich schreibe quasi aus ganzem Herzen und einfach drauf los.”

Zwischen Claire, Svenja und Carolin befinden sich immer mehrere Jahre Altersunterschied. Das bereichert diese Freundschaft auch total, weil jeder seinen ganz eigenen Blickwinkel miteinbringt. Als ich Claire frage, wo sie sich in 10 oder 20 Jahren sieht, weiß sie auf diese Frage keine Antwort. Dafür lebt sie viel zu sehr in dem Moment.

Zwischen Svenja und Carolin sehe ich gar keinen Unterschied – außer der Lebenserfahrung natürlich. Wenn wir zusammen sind, fühlt es sich für mich Null so an, als sei da ein großer Altersunterschied – weder privat, noch in der Zusammenarbeit. Wir haben überschneidende Themen, den gleichen Spirit bei der Arbeit, ähnliche Interessen und leben für unsere kleine Familien. Was uns eint ist vielleicht auch, dass wir auf unseren Bauch hören, aufrichtig unserem Herzen folgen, Durchhaltevermögen, der nötige Ehrgeiz  und dass Familie für uns immer an erster Stelle kommt. Family first – no matter what. Unsere Werte sind identisch, wir denken in die gleiche Richtung und sind einfach alle glücklich und dankbar, dass wir uns über den Weg gelaufen sind.

Liebe Claire,

das erste Mal gesehen habe ich dich im Kinderkunsthaus beim alljährlichen Bloggerevent. Ich erinnere mich genau an dich, die Jeanslatzhose und daran, wie gut sie dir stand. Aber ich glaube, dir steht eh so ziemlich alles. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendwas an dir nicht irgendwie trendy aussieht. Du und dein Life-Style Blog Cappu-Mum passt perfekt zu dir. Alles was du schreibst ist mit Bedacht gewählt und wird von dir grandios liebevoll in Szene gesetzt. Die vielen tollen Reisen und Orte, die du besucht hast. Deine besonderen und ach so speziellen Ausflugtipps, ich liebe sie alle! (and you!)

Dann war da noch der Sommertag an dem die Cappu Mum mit Mann und Kind (und Zelt) zu uns nach Arzbach kam. Von vornherein meintest du, du bist ja eigentlich nicht so der Campingtyp. Aber was du eben auch bist, ist immer alles erst auszuprobieren. Erst dann kann man mitreden. Klar. Dein Beitrag auf deinen Blog über uns und den Alpencampingplatz und den Arzbacher Hof rührt mich total. Camping mit Kids Und du hast Recht, hach es war so schön, dass ihr bei uns gewesen seid!

Bis ganz bald wieder, aus ganzem Herzen Michaela

Claire’s Blog Cappu Mum findet ihr unter Cappu Mum

Auf ungefähr halber Höhe gönnen wir uns ein kleines Päuschen und eine kleine Stärkung zwischendurch. Blutzuckerspiegel und so. Der Aufstieg hat’s in sich und es ist mittlerweile auch sehr warm geworden. Wir reden über Gott und die Welt und ich merke schon ein (!) Gipfeltreffen wird hier nicht ausreichen. Kurz vor Erreichen des Gipfels verfallen wir noch einen nicht enden wollenden Lachkrampf. Carolin trinkt die letzten Meter auf dem Weg zum Gipfel aus ihrem Trinkschlauch, der unauffällig hinten am Rücken befestigt ist und Claire fragt etwas verwundert, aber todernst, ob das etwa Sauerstoff sei! Diese Vorstellung ist einfach nur zu komisch und wir bekommen uns gar nicht mehr ein vor lauter Lachen. Lauthals brüllend erreichen wir wenig später und nach gut zwei Stunden Aufstieg das Gipfelkreuz. Herrlich ist es hier oben! Die Landschaft wirkt erstmal auf uns. So geht es mir jedes Mal, egal wie oft ich schon auf einen Berg war und dieser hier ist jedes Mal ganz besonders. Deswegen habe ich ihn ja für uns ausgesucht. Der freie Blick auf das Karwendel und den Walchensee – es ist immer ein Genuss und ein unglaublich gutes Gefühl hier oben zu stehen. Gipfelglück pur. Wir reden darüber, wie wertvoll dieser Tag für uns alle ist und wir sehr wie diese kurze Auszeit schätzen. Wiederholungstat erwünscht. Definitiv. Jetzt lassen wir uns erstmal die Brotzeit schmecken und das selbstgemachte Gipfel-Likörchen. Hach, ich könnte ewig mit euch hier oben sitzen. Das fühlt sich ziemlich perfekt an.

 

Doch irgendwann ist es Zeit sich an den Abstieg zu machen. Carolin hat heute noch eine Einladung beim Sommerfest der SZ. Vor Carolin habe ich einen Riesenrespekt. Als Quereinsteigerin und Berufsanfängerin hatte sie bereits mit 25 Jahren das CEO Office einer weltweiten Werbeagentur gemanagt.  Unter anderem war sie Gründungsmitglied und Mitarbeiterin Nummer 8 beim FOCUS Magazin. Die bunten Geschichten die sie aus dieser Zeit auf Lager hat finde ich sagenhaft! Als z.B. der erste Focus rauskam und in kürzester Zeit überall vergriffen war. Ihre Zusammenarbeit mit Helmut Markwort etwa und dass er zu damaligen Zeiten schon verstanden hat, dass man gute Mitarbeiterinnen nur langfristig halten kann, wenn eine interne und sehr gute Kinderbetreuung gewährleistet ist. Die betriebsnahe Elterninitiative BURDA-Bande hat Carolin damals 5 Jahre als Vorstand mit 12 Mitarbeitern geleitet. “Damit war es mir möglich das pädagogische Konzept der Kita unseres Sohnes mitzugestalten und gleichzeitig unternehmerisch zu agieren.” Carolin schwärmt von dieser Zeit, die Beruf und Familie so unkompliziert miteinander verbunden hat. Sie war zu dieser Zeit Leiterin der Focus Markenkommunikation, die erfolgreichste Medien-Markteinführung der letzten Jahrzehnte verantwortet. 2011 wagte sie den Sprung in die Selbstständigkeit mit einem Neustart ihrer eigenen Kommunikations-Agentur. Gestalten statt verwalten, immer Neues dazulernen und wachsen ist ihre Motivation. Dabei geht es Carolin immer darum, ihre Kunden mit ihren jeweiligen Themen sichtbar zu machen.

Carolin, wie war das nochmal, wie habt ihr drei euch eigentlich kennengelernt?

“Das war wirklich eine wundersame Fügung und ich bin zutiefst dankbar für diese Verbindung. Svenja habe ich tatsächlich über die Kinder kennen gelernt. Unser Sohn Oskar und Lissy gingen zusammen in die 5.Klasse in das Gymnasium. Oskar hat hinterher auf die Realschule gewechselt, aber unsere Freundschaft bestand fort und ist sogar noch gewachsen. Claire habe ich im Kinderkunst beim Flik Flak Event kennengelernt. Claire war dort als Bloggerin eingeladen worden.”

Carolin du bist in meinen Augen eine der besten Networkerinnen die ich kenne. Also ehrlich gesagt kenne ich überhaupt keine, die das so auf ihre ganz spezielle Art betreibt, so wie du eben.  Am meisten mag ich, dass dein „die richtigen Menschen zusammen zu führen“ aus einer tiefen Liebe für die Menschen basiert. Dass du im Grunde gar nicht darüber nachdenkst was es dir bringen könnte, die ein oder anderen Personen zusammenzubringen, sondern das es viel mehr an deiner reinen Freude liegt, etwas Gutes zu tun.

“Ich liebe es, die passenden Menschen zusammen zu bringen – privat wie beruflich. Das war schon immer so und so kann es auch kein Zufall sein, dass ich jetzt davon lebe.
Dabei hilft mir sicher mein einzigartiges Netzwerk aus 30 Jahren in der Kommunikationsbranche und meine prinzipielle Menschenliebe, das stimmt schon. Ich glaube fest daran, dass alles Gute zurückkommt. (so zitiert sich Carolin auf der Homepage der denkst selbst und ich finde, dass es das so ziemlich genau auf den Punkt bringt.) Mich begeistert außerdem, wie die Digitalisierung sehr vielen Menschen dabei helfen kann, mit ihrem Geschäft sichtbarer zu werden.
Heute kann ja jeder sein eigener Chefredakteur werden und ist nicht länger auf die Gunst der traditionellen Medien angewiesen.
Außerdem treibt mich um, die soziale Ungerechtigkeit im Bildungswesen. Ich werde mich immer dafür einsetzen, dass Bildung gerechter verteilt wird. Dafür engagiere ich mich ehrenamtlich bei Dein München und Kinderkunsthaus.”

Ein weiteres Netzwerk, das Carolin sehr am Herzen liegt, ist die Initiative der Münchner Messe   Frauen verbinden. Die Grundidee dahinter ist es lauter tolle Frauen aus Führungspositionen, Wirtschaft, Politik und Medien auf Augenhöhe miteinander zu verbinden. Voneinander lernen und einander stärken, zu inspirieren, über den eigenen Tellerrand der jeweiligen Branche zu schauen und sich gegenseitig und themenübergreifend zu vernetzen sind die Kernthemen dieses Netzwerks. Da dürfen Claire, Svenja und Carolin natürlich nicht fehlen. Sehr gerne lese ich hier im Isarwinkel von ihren Events und Projekten und finde das Ganze unglaublich spannend und für mich auch inspirierend.

 

Liebe Carolin,

wir haben uns über die wunderbare Dominika von “From Munich with love” kennengelernt  ( siehe auch Gipfeltreffen mit Dominika) und natürlich auch übers Kinderkunsthaus. Irgendwann hast du und Patrick dann einfach einmal mit eurem VW Bus bei uns vorbeigeschaut und ich im Kinderkunsthaus zur Alexandra Helmig Buchvorstellung von Kosmo und Klax. Falls ich es dir noch nicht gesagt habe, ich fand dich von Anfang an megasympathisch. Ohne Übertreibung. Weil du sofort sagst was du denkst und weil man sich in deiner Nähe automatisch wohl fühlt. Weil du offen, mutig und optimistisch bist und eine der allerbesten Networkerinnen überhaupt. Wieder ohne Übertreibung. Du hast die seltene Gabe Menschen aus allen Richtungen zusammenzuführen. Deine Werte sind dir dabei heilig und stehen im Zweifelsfall ausnahmelos und immer über allem. Und du lässt nicht locker dafür einzustehen, nichts ist dir dann wirklich zu viel. Wenn es um deine Arbeit geht, dann machst du alle die extra Hausaufgaben, schaust genau hin, hörst genau zu und trotz deines umfangreichen Wissens und all deinem Background hörst du nie wirklich auf, zu wachsen und zu lernen. Du weißt ganz genau, was und wer dir guttut. Kompromisse im zwischenmenschlichen Bereich gehst du ungern ein, dafür ist dir deine Zeit zu kostbar. Sie zu nutzen verstehst du dafür umso mehr. Wenn du mir von deiner Arbeit und diesen anderen vielen, vielen hochspannenden Geschichten erzählst, könnte ich dir ewig zuhören. Aber das könnte ich so oder so, egal was du erzählst. Du liebst die Berge so wie ich. Ich bin wirklich richtig, richtig froh, dass wir uns über den Weg gelaufen sind und wir zusammen hoffentlich noch einige Gipfel erklimmen werden! Aus ganzem Herzen, Michaela

Carolin’s Profi Linkedin

Ohne es richtig zu merken, sind wir bald schon wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung angelangt. Was war das nur für ein schöner Tag mit euch! Ihr drei zusammen  seit für mich das perfekte Kleeblatt. Jedes Blatt ist für sich, auch wenn es sich sehr ähnlich sieht. In der Mitte und im Kern miteinander verbunden und genau in dieser Kraft ist das gemeinsame Wachsen erst richtig möglich! Hin und wieder gesellt sich ein viertes Blatt zu euch dazu, weil ihr immer genügend Raum für das Glück und die Wunder übrig lässt! So wie heute bei unserem Gipfeltreffen zum Bespiel oder zu all den tausend anderen Ereignissen, an denen ihr zusammen mit eurer Kleeblatt-Power auftritt! Ich bedanke mich so sehr und aus ganzem Herzen für den wundervollen Tag mit euch und spüre irgendwie, das war nicht der letzte.

Bis sicherlich bald, eure Michaela

Die komplette Tour zum Nachwandern findet ihr unter Hirschhörnlkopf-Tourbeschreibung auf Höhenrausch

Mit Schneeschuhen über den Seufzerweg zum Brauneck – ein Gipfeltreffen mit meiner Schwester

Mit Schneeschuhen über den Seufzerweg zum Brauneck – ein Gipfeltreffen mit meiner Schwester

Es ist einer der letzten Wintertage des Jahres. Kurz bevor die ersten Frühlingsblumen aus der Erde spitzen, die Schneeberge aber noch meterhoch in den Wald rein ragen. Das Wetter ist seit Wochen traumhaft schön und gleichzeitig klirrend kalt. Seit Kurzem traut sich jeder hier im Isarwinkel über ein Wintermärchen zu sprechen, ohne Angst zu haben, sich vielleicht doch zu früh gefreut zu haben. Die Wintersportler kommen zur Zeit voll und ganz auf ihre Kosten und auch ich habe mich heute auf den Weg gemacht. Mit einem ganz besonderen Gast in meinem Gipfeltreffen. Meiner Schwester Christine. Auch wenn wir uns häufiger sehen, weil wir allein schon räumlich nur wenige Kilometer voneinander entfernt wohnen, ist es trotzdem eher eine Seltenheit, dass wir beide es zusammen auf einen Berg schaffen. Auch den Termin fürs Gipfeltreffen haben wir immer wieder verschoben. So war erst ein Frühlingstreffen, dann ein Sommer-Herbst- und jetzt ist eben ein Wintertreffen daraus geworden. Und es sollte tatsächlich ganze 9 Monate dauern, bis ich es jetzt für euch aufschreibe. Wer den Tourenverlauf noch einmal genau nachlesen will, der kann das auf meinem Gastartikel Traumtour- Schneeschuhwanderung beim Münchner Kindl  gerne tun. (Übrigens ein Blog den ich sehr gerne lese und daher wärmstens empfehlen kann)

Wir starten mit unseren vollgebackten Rücksäcken mit Brotzeit, warmen Getränken und alkoholfreien Paulaner Weißbier am Draxlhang in Wegscheid. Den Zipfelbob für die Abfahrt ziehen wir an einer am Rucksack befestigten Schnurr hinter uns her. Da überall noch so viel Schnee liegt, befestigen wir unsere Schneeschuhe unter den Füßen und stapfen los. Im Tal ist dichter Nebel, aber die Panorama-Cam auf dem Brauneck  hat uns vorweg verraten, dass oben auf dem Gipfel die Sonne scheint.  Meine Schwester und ich freuen uns, denn wir beiden lieben diese Bergtage, wenn sich auf einmal die Wolkendecke hebt und der Himmel blau wird. Als wir an der Skischule Lenggries links abbiegen, fährt gerade eine kleine Gruppe mit Ski-Kindern zum Lift und ich werde wehmütig. Bevor wir Kinder hatten und den Arzbacher Hof übernahmen, habe ich die Vormittage und Nachmittag immer hier am Hang verbracht und selbst Skikurse gegeben. Das war so eine spezielle und für mich auch unvergessliche Zeit, in der ich jede Minute davon zutiefst genossen habe. Kurz später erreichen wir das Waldstück und somit den Beginn des Seufzer Weges, den sich meine Schwester heute ausgesucht hat, um ihn zusammen mit mir zu gehen. Aus der Ferne schon erkennt meine Schwester den Mann ihrer Freundin, der ebenfalls in diese Richtung unterwegs ist. Wir bleiben stehen und unterhalten uns. Meine Schwester erkundigt sich nach seinem Befinden, weil er gesundheitlich lange Zeit ziemlich angeschlagen war, wie sie mir später erzählte. Das ist typisch für meine Schwester stelle ich fest.  Sie interessiert sich immer dafür wie es allen geht.  Aber nicht aus einer Neugierde heraus, sondern aus aufrichtigem Mitgefühl. Ich glaube das ist eine große Gabe, die auch sehr schätze an ihr. Wir stehen dort eine Weile, ehe wir wieder losmarschieren. Unserem Mitwanderer geben wir den Vortritt, schließlich sind wir langsamer, weil wir ja so viel zu reden haben. Da ist er sich sicher. Er räuspert sich und lächelt, bevor er vor uns im Wald verschwindet. Rechts neben uns sehen wir ganze Scharen von Skitourengänger am Pistenrand entlang gehen, bevor wir selbst in den Wald wandern. Meine Schwester meint, dass sie sich jedes Mal wieder wundert, warum so wenige den Seufzerweg gehen und alle Tourengänder die Piste bevorzugen. So ist auch heute wir sind ganz alleine.

In Kurzform die Lebensgeschichte meiner Schwester aufzuschreiben ist für mich eine ziemliche Herausforderung. Auf der einen Seite kenne ich sie zu gut, auf der anderen Seite gibt es sicher vieles, was sie mir so noch nicht erzählt hatte. Uns trennen 14 Jahre Altersunterschied, meine Schwester ist das zweite und ich das vierte und letzte Kind in unserer Familie. Im Sommer wurde meine Schwester 50 Jahre alt. Sie hat ihren Geburtstag bei uns im Arzbacher Hof gefeiert und ich weiß nicht genau warum ich das so empfinde, aber ich habe es schon oft festgestellt. Der 50. Geburtstag symbolisiert irgendwie die Lebensmitte.  Ein großer Teil des Lebens ist gelebt, wenn vielleicht noch ein ebenso großer vor einen liegt, ist das „Lebenswerk“ gerade zu diesem Zeitpunkt oft gut erkennbar. (auch wenn es sicher auch hier Ausnahmen gibt und manche Menschen auch im hohen Alter es schaffen einen kompletten Lebensentwurf noch durch und durch umzukrempeln) Ich kann mich so gut an den Tag erinnern, alles war so friedlich, so stimmig. Meine Schwester hatte eine spontane Rede gehalten, die mich (und viele anderen Gäste der Feier) so sehr zu Tränen gerührt hatte, dass ich nicht mehr in der Lage war, das Gedicht, das ich für sie geschrieben hatte,  ohne zittrige Stimme vorzutragen. Heute Morgen habe ich den Zettel  noch einmal ausgedruckt und schnell noch in meinem Rucksack gepackt, vielleicht finden wir ein paar Minuten heute.  Was an diesem Tag so schön zu sehen war, da ist eine Frau, die ist absolut angekommen in ihrem Leben. Das Wichtigste sind ihr Mann und ihre drei Kinder und diese Familie ruht so in sich. Meine Nichten und mein Neffe, die mittlerweile alle volljährig sind und selbst so klar und selbstsicher ihren Weg gehen. Auch wenn es da hin und wieder Hürden gibt, dann soll es halt so sein. Ich glaube sie wissen einfach, eine starke und große Familie hinter sich zu haben und das ist alles was zählt

Rückblickend wenn du auf dein Leben zurückblickst, würdest du sagen, jeden Entscheidung und jede Weggablung war genau richtig?

Ja unbedingt. Und bei den Dingen, die ich jetzt vielleicht anders machen würde,  gehörte es damals dazu sich genau so zu entscheiden und es war wichtig auf meinem Lebensweg, denn nur so habe ich auch unglaublich viel lernen können.  Es gibt nur sehr wenige Entscheidungen mit denen ich im Nachhinein gehadert habe, die aber so sein mussten. Vielleicht kann man es als Schicksal beschreiben. Ich weiß es nicht. Aber sie gehören unbedingt auch zu mir.

Ich empfinde dich als total ja…angekommen.

Ja, das bin ich und so fühle ich mich auch.

Du weißt ja, dass ich meine Kindheit so geliebt habe im Arzbacher Hof.  Du warst damals ja schon ein Teenager als ich geboren wurde, wie hast du denn deine Kindheit am Arzbach wahrgenommen?

Ähnlich wie du. Ich war ja auch so ein freiheitsliebendes Kind und da war es schon ein Segen auf einem Alpencampingplatz aufwachsen zu dürfen. Da waren viele Kinder aus allen Teilen Europas, aber auch immer wiederkehrende Freunde, bei denen die Eltern auf dem Campingplatz einen Dauerstellplatz gemietet hatten.  Du weißt ja, zu einigen habe ich auch heute noch einen guten Kontakt und die Freundschaft hat bis heute gehalten. So ist es bei dir ja auch. (Stimmt) Und ich kann mich auch noch so gut an die Oma Kathi erinnern. Sie war so eine herzensgute Frau und hat sich rührend um uns gekümmert. Den Opa Michl habe ich ja leider auch nicht mehr gekannt. Nur die  lustigen Geschichten von ihm. Ich bin mir sicher, wir hätten uns gut verstanden.

Ich fühle zu beiden einen enge Verbundenheit, obwohl ich sie ja nie getroffen habe. Ein sehr wesentlicher Teil unserer Familiengeschichte ereignete sich bevor ich geboren wurde und hat alles was bisher war, auf den Kopf gestellt, um neue Regeln zu schreiben. Die wunderbare Kindheit wie sie auch meine Schwester erlebt hatte, war jäh zu Ende. Alles fing damit an, als unser damals 1,5 jähriger Bruder ganz plötzlich an Krebs erkrankte. Gehirntumor. Das war ein Schock für alle. Es folgten viele Krankenhausaufenthalte. Angst. Viele Tränen. Ein halbes Jahr später ist das Unvorstellbare eingetreten. Unser Bruder Thomas ist gestorben und keiner hätte ihn je aufhalten können.  Er wurde gerade einmal zwei Jahre alt.

Ich war so tiefgründig traurig, dass ich nicht mehr zu weinen aufhören konnte.  Ich erinnere mich an die große Freude in mir, als Thomas geboren wurde. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Er hatte so einen sanften,  gutmutigen Blick und war ein so fröhliches Kind. Vor seiner Erkrankung haben wir ein unglaublich schönes Jahr zusammen verbracht. Ich bin als große Schwester oft mit ihm spazieren gegangen und erinnere mich noch wie heute, wie oft wir zusammen das Schlümpfelied gesungen haben, dass er so sehr liebte.  Als Papa heimkam um uns die traurige Nachricht zu überbringen ist für uns alle eine Welt zusammen gebrochen.  Unsere Eltern trauerten selbst so sehr, dass sie ihre beiden Töchter, die ja ebenfalls gerade einen Bruder verloren hatten nicht mehr wahrnahmen.  Das war furchtbar, aber ich wusste intuitiv, dass sie gar nicht anders konnten. Die Trauer war einfach zu übermächtig. Der Papa ist nach der Nacht in der Thomas gegangen ist alleine ins Krankenhaus gefahren. Ihm wurde gesagt, dass sein Sohn gerade verstorben ist. Bis zum Schluß hatte er verdrängt, dass das tatsächlich passieren kann, obwohl alle Anzeichen darauf hindeuteten. Er verabschiedet sich von seinem toten Kind und ist danach alleine mit dem Auto wieder aus München heimgefahren. Ohne mit jemanden aus der Familie zu reden. Das war damals so. Heute wäre es glaube ich Gott sei Dank unvorstellbar. Im Grunde hätten wir alle therapeutische Hilfe gebraucht.

Meine Schwester hat so tief getrauert, dass sie kurze Zeit später selbst krank wurde.  Sie konnte keinen Schritt mehr gehen und keiner wusste so Recht was los ist.

Ich kann mich nur erinnern, dass mir die Gelenke auf einmal alle so weh taten.  Mama und Papa waren verzweifelt. Gerade ist ein Kind gestorben und jetzt kann das nächste plötzlich nicht mehr gehen. Als wir damals beim Arzt waren, fragte mich Papa ob es geht, wenn ich alleine die Treppen runter ging.  Ich bejahte, wäre aber beinahe zusammen gebrochen, solche Schmerzen hatte ich. Ich konnte ja jetzt nicht auch noch krank werden, dass übersteht jetzt keiner mehr in unserer Familie.  Als die Diagnose „Juvenile chronische Arthritis“ zum ersten Mal ausgesprochen war, da waren unsere Eltern erstmals heilfroh, dass es nur Rheuma war. Was das genau bedeutete, war uns damals allen noch nicht bewusst.

Was bedeutet diese Diagnose für dich?

Ich musste für mehrere Monate in die Kinderrheumaklinik nach Garmisch. Das war zu anfangs furchtbar schlimm für mich. Auch für Mama und Papa, die mich am liebsten sofort wieder mit nach Hause genommen hätten. Das ging aber nicht. Die Ärzte waren alle sehr nett und hatten mir dann alles gut und ausführlich erklärt, dass ich verstand warum ich bleiben musste. Fortan war mein Alltag ein anderer. Ich ging dort zur Schule und wenn ich abends wenn mich keiner sah heimlich viele Tränen weinte, so ging ich denoch gestärkt aus der Situation hervor.  Das war das Positive neben all den starken Schmerzen. Ich fand bald Freunde und musst  jetzt einfach früh erwachsen werden.

Rheuma verläuft oft schubförmig. Nach einem Anfall kommt es zu einer Ruhephase und nach einer gewissen Zeit erneut zu Beschwerden. Auslöser sind sogenannte Gedächtnis-T-Lymphozyten, die die Erinnerung an frühere Angriffe speichern. Sie ziehen sich, zeigen neue Studien, wenige Wochen ins Knochenmark oder andere lymphatische Organe zurück und schlummern dort bis zum nächsten Anfall. Was die genau die Auslöser sind ist wissen selbst die Experten bis heute nicht genau. Meine Schwester ist sich fast sicher, dass die tiefe Trauer um unseren Bruder eine große Rolle spielte.

Dann kamst irgendwann du dazu. Die ganze Familie freute sich damals so sehr, dass wir wieder ein Baby in unserer Mitte hatten. Auch wenn es sich jetzt überzogen anhört, war es doch so. Irgendwie kam die Freude zu uns zurück.

Ich erinnere mich sehr gut an meine beiden Schwestern.  Christl ( so wie mir meine Schwester nennen) hat mir viele Geschichten erzählt , die ich heute noch an unsere Kinder weitergebe. Sie hat oft mit mir Ausflüge unternommen und morgens in ihrer Wohnung in unserem Haus Frühstück für alle gemacht oder abends Spaghetti mit Tomatensoße gekocht. Ich kann den Geschmack heute noch abrufen. Mein Lieblingsessen.  Aber ich weiß auch wie schlimm es war, wenn wieder einer dieser Rheumaschube kam. Wenn meine Schwester Tage in der Badewanne verbracht hatte, weil es da am erträglichsten für sie war und wie man sie später dort wieder rausheben musste und sie schrie vor Schmerzen. Dann wusste ich heute ist kein guter Tag zum Geschichten erzählen und hab sie damals sehr vermisst. Anfangs 20 hatte meine Schwester ihr erstes künstliches Hüftgelenk bekommen, heute sind beide Hüften mehrmals operiert. Aber…die Rheumaschübe die blieben irgendwann aus. Gott sei Dank! Der letzte liegt mittlerweile 15 Jahre zurück. Was wirklich ein Segen ist!

Nach dem Schulabschluss nach der 9.Klasse jobbt Christl in der Phase wo es ihr besser ging in einem Hotel in der Nähe. Meine Schwester konnte ja wegen der ganzen Schübe auf gar keine weiterführende Schule mehr gehen oder eine Berufsausbildung anfangen.

Damals habe ich so viel gelernt und was auch extrem wichtig für mein Selbstbewusstsein gewesen ist. Irgendwann habe ich dann den Mut gefasst und mich für eine Umschulung als Medizinische Fachangestellte beworben. Die Schule war in Kirchseeon und die nötigen Praktika absolvierte ich bei Dr. Berger in Lenggries. Ich war ehrgeizig und gleichzeitig so dankbar, endlich einen Beruf erlernen zu dürfen, der mir auch sehr viel Spaß machte. Gleichzeitig konnte ich ja auch anderen  helfen, was im Grunde schon genau meins ist. Ich konnte mich halt einfach gut einfühlen, weil ich es ja selber kannte, wie es sich anfühlt krank zu sein. Als ich mit meiner Ausbildung fertig war, arbeitet ich im Kursanatorium Heßlinger in Bad Tölz, was für mich auch eine richtig gute und lehrreiche Zeit war.

Als 1992 mein kleiner Neffe zur Welt kam, wohnte meine Schwester noch ein paar Monate bei uns. Ich weiß noch wie traurig ich war, als sie damals nach der Hochzeit auszog. Natürlich freute ich mich für meine Schwester und ihren Mann, aber es war einfach auch schön wenn sie da war und in meinem kleinen Neffen war ich eh sofort verliebt. Meine Schwester und ihr Mann Hans bauten ein wunderschönes Haus. Solltet  ihr nicht aus dem Isarwinkel sein und einmal hier Urlaub machen wollen, dann kann ich euch die wirklich tollen Ferienwohnungen Wackersberg  dort sehr ans Herz legen und das nicht weil sie meine Schwester ist.  Meine beiden Nichten wurden geboren und das Familieglück war perfekt. Na fast, die beide Haustiere Stupsi und Lucy fehlten noch. Zwei Zwergziegen, die muss man haben, wenn man schon mal Geisreiter mit Nachnamen heißt.

Das wirklich Witzige ist, bei unserem Gipfeltreffen haben wir uns zwar über alle die Dinge unterhalten, aber immer wieder sind wir auf Menschen gestoßen, die sich…ja uns irgendwie anschlossen. (und es waren nicht viele unterwegs auf dem Seufzer Weg) Aus dem anfänglichen Smalltalk wurden richtige tiefgründige Gespräche und so kam es, dass wir am Ende mit einer ganze Karawane oben ankamen.  Da ich die Geschichte meiner Schwester ja kenne, fällt es mir relativ leicht die Lücken dazwischen zu füllen, aber lustig fanden wir das schon. Da waren wir jetzt endlich auf unserem Gipfeltreffen und kamen selbst nicht zu Wort, weil uns so viel Menschen begegneten mite denen wir uns jetzt stattdessen unterhielten.

Irgendwie, meinte meine Schwester sei das schon typisch für uns zwei. Wir ziehen das magisch an. Und ja irgendwie hat sie damit auch Recht.  Die Gespräche waren wirklich nett, aber jetzt verabschiedeten wir uns von den freundlichen Herren, die mit ihren Tourenski jetzt links Richtung Anderl Alm abbogen. Die hatten sich vorher auch nicht gekannt und hatten jetzt sichtbar Spaß zusammen. Also alles wunderbar. Wir nahmen den Weg rechts, Richtung Florihang. Ganz oben steht da das Teehütterl, das guten Freunden von unseren Eltern gehört. Dort gibt’s ein kleines Sonnerbankerl, dort wollten wir unsere Brotzeit genießen.

Dann als die Kinder groß waren, erfüllte meine Schwester sich noch einen Wunsch und schlug beruflich noch einmal einen ganz neuen Weg ein. Wie war das denn damals? Warum hast du dich noch einmal dazu entschieden auf die Kosmetikschule zu gehen?

Es war tatsächlich fast wie eine Vision. (lacht) Ich war einmal selbst bei einer Kosmetikerin und als ich dort so auf der Liege lag, dachte ich mir, dass könnte ich mir auch total gut vorstellen! Bei uns war alles gerade im Umbruch. Ich arbeitete damals ja im Krankenhaus, habe aber gerade aufgehört, weil es für mich einfach nicht mehr stimmig war. Auch wenn mir die Arbeit an sich immer sehr viel Freude bereitet hatte.  Gerade in diese Zeit würde das alles  hervorragend passen. Vor meinem geistigen Auge tauchten Bilder auf, von meinem eigenen Kosmetikstudio. Ich konnte mir das alles so gut vorstellen und war Feuer und Flamme. Auf der anderen Seite war natürlich auch der Zweifel jetzt mit vierzig noch eine Ausbildung anzufangen. Aber ich habs dann einfach gemacht und bis heute nie bereut. In der Ausbildung war ich die Älteste der Klasse und hatte mir selbst einen unheimlichen Druck aufgebaut, alles perfekt machen zu wollen. Auch wenn ich es heute vielleicht ein bisschen lockerer sehen würde, war das zu dieser Zeit genau richtig. Es hat mir gezeigt, dass ich es wirklich ernst meine und ich habe ja auch viel gelernt. Heute hat meine Schwester einen beachtlichen Kundenstamm aufgebaut und ein wirkliches tolles Studio mit Panorama-Bergblick eingerichtet. Ihr Mann Hans hat ihr dabei sehr geholfen.  Das war immer schon so. Er hat mich immer unterstützt bei allem was ich gemacht habe und das schätze ich auch sehr an ihm.

Meine Schwester kennt ihren Mann seit der Grundschule. Sie sind seit der ersten Klasse zusammen zur Schule gegangen. Das wirklich Ungewöhnliche ist, dass ein Großteil der Klasse noch heute sehr gut befreundet ist. Einmal im Monat treffen sie sich alle im Arzbacher Hof zum Stammtisch oder fahren auch schon mal ein Wochenende gemeisam weg. Dann gibt es da noch diese Gruppe der “Bergfrauen” wie sie sich selbst nennen. Einmal in der Woche unternehmen sie eine Tour und das schon 20 Jahre lang. Auch mehrtägig gemeinsam Radltouren gehören da fest zum Jahresplan. Dann fallen mir auf Anhieb noch locker eine Hand voll guter Freunde ein.  Mann kann sagen meine Schwester ist von vielen guten Freunden umringt.

 All diese Freundschaften sind mir enorm wichtig. Und ich weiß wie dankbar ich sein kann, so viele gute Freunde in meinem Leben zu haben. Keinen davon möchte ich missen. Auch meinen Mann so lange an meiner Seite zu wissen und immer noch soviel Liebe und Glück für ihn zu empfinden und jetzt unsere drei Kinder ihren eigenen Weg gehen zu sehen das ist ein Geschenk.

Wir wandern durch die Wolkendecke hindurch.  Was ist das für ein befreiendes und wunderschönes Gefühl auf einmal über den Wolken zu stehen. Ich glaube das passt auch zum Leben meiner Schwester. Wie oft ihr auch die Perspektive gefehlt hat und wie oft auch die Sicht nicht klar gewesen sein mag, sie hat sich immer irgendwie durchgekämpft. Weil sie eben so ist, wie sie ist. Weil sie immer an das Gute glaubt und darin so unerschütterlich ist. Sie ist einer der positivsten Menschen die ich kenne. Als wir an unserem Bankerl ankommen, scheint die Sonne auf uns. Das haben wir uns verdient, meint meine Schwester. Ja, sage ich, das haben wir. Wohlwissend, dass viel mehr hinter diesem Satz steckt. Ich packen eine reichhaltige Brotzeit aus und wir lassen es uns schmecken. Lange noch sitzen wir da oben, bevor wir uns mit dem Bob  an die Abfahrt machen.

Natürlich nicht ohne vorher noch in der Anderl Alm zu einem Kaffee und Kuchen einzukehren. So ein schöner Tag! Auch hier treffen wir wieder viele Menschen, diesmal Bekannte. Das ist einfach so. Es gehört einfach dazu. Wahrscheinlich zu uns beiden.

Kurz bevor wir uns ganz auf den Weg machen, finden wir hinter der kleinen Hütte neben dem Weg einen Platz in er Sonne ganz für uns alleine.

Und ich krame das Gedicht heraus, dass ich damals nicht sagen konnte, weil ich vor Rührung die Worte nicht mehr aussprechen konnte. Wenn du magst kannst du es am Ende des Videos gerne lesen. So ist meine Schwester nämlich wirklich und ich hoffe ich konnte sie so gut wie möglich für euch beschreiben. Das Lied von Sinead o connor war lange Zeit ihr Lieblingslied. Heute wenn immer ich es höre, muss ich automatiosch an meine Schwester denken. Wenn ihr sie noch nicht kennt, dann hoffe ich ihr lernt sie irgendwann kennen. Das Gipfeltreffen ist nur ein kleiner Auszug, ich könnte sprichwörtlich ein Buch über sie schreiben.  Nach dem Gedicht, kullern jetzt meiner Schwester ein paar Tränen über die Wangen. „Ich fühle mich so gesehen und so erkannt!“ sagt sie. Ja genau so ging es mir, bei deiner Ansprache an deinem Geburtstag. Und was ist das nur für ein Geschenk richtig gesehen und erkannt zu werden. Wir schweigen eine Weile, weil manchens Mal alles gesagt ist,ohne das man es tatsächlich ausspricht. Bevor es dämmert machen wir uns in der späten Nachmittagssonne langsam auf den Weg.

Was sind deine Worte, die du den Lesern des Gipfeltreffens jetzt am Schluss mitgeben möchtest?

Geh den Weg der Mitte. Das ist wirklich der goldene Weg.  Finde deinen Weg, wo ist deine Mitte, wo stehst du? Die Mitte lässt dich ruhig und gelassen werden.  Habe aber unbedingt das Vertrauen in dich alles was du dir wünscht auch schaffen zu können.  Der Weg der Mitte bedeutet vielleicht bescheiden zu sein, wohl aber nicht in der Wahl deines Herzens. Denn dem musst du bindungslos folgen.

Wir setzten uns beide auf den Bob und rodeln nach unten. Wie schön das alles ist! Durch diesen herrlichen Wald zu fahren, in der Natur zu sein und bei dir zu sein. Meine große Schwester. Danke dir aus ganzem Herzen dafür, dass du da bist. Du bist ein so wertvoller und ehrlicher Mensch und ich schätze dich. Und schaue zu dir auf. Weil ich deine kleine Schwester bin.

Danke dafür aus ganzem Herzen ♥

From Munich with love trifft aus ganzem Herzen – Gipfeltreffen auf den Heigelkopf mit Dominika

From Munich with love trifft aus ganzem Herzen – Gipfeltreffen auf den Heigelkopf mit Dominika

Ich kann mich noch so gut an unser erstes Treffen erinnern. Dominikas Blog From Munich with love war einer der ersten Blogs, die ich regelmäßig und sehr, sehr gerne gelesen habe. Irgendwann hat mich Dominika dann zusammen mit ihrer Familie mich bei uns im Arzbacher Hof besucht.  Sie  war damit die erste Bloggerin überhaupt, die ich bisher getroffen hatte.  Ich fand Dominika und ihren Mann Tobias vom ersten Augenblick total sympathisch und die beiden Jungs zauberhaft.  Anfangs lugten sie vorsichtig hinter Dominikas Rücken hervor, doch es dauerte nicht lange als sie mit Tobias und unserem Sohn Fußball spielten. „Wir brauchen nur einen Ball, dann ist alles gut, “ scherzte Dominika. Während die Jungs Fußball spielten, unterhielten wir beide uns und stellten fest, wie seltsam es ist, wenn man über den Blog schon so viel übereinander gelesen hat. Es ist dann fast so, als würde man sich bereits kennen. Wir sind mit den Kindern zum Jaudn Hangflitzer gefahren und hatten einen wirklich richtig tollen Tag miteinander.  Dominika schrieb in ihren Start ups über den Arzbacher Hof und über mein Mama Leben in einem bayrischen Wirtshaus und es war klar, irgendwann da müssen wir beide zusammen auf Gipfeltreffen gehen. Es war gar nicht so einfach einen Termin zu finden, aber am 6.Mai dieses Jahres war es dann endlich soweit. Und ich freue mich so darauf Dominika wiederzusehen.  Immer wenn ich auf ein Gipfeltreffen gehe, dann suche ich den passenden Berg aus, von dem ich mir sicher bin, dass er zum Charakter meiner Begleitung passt. Dann habe ich meistens noch ein zwei Alternativen, falls es regnen sollte. Nur dieses Mal hat es zu Ostern noch geschneit und alle Routen die ich mir überlegt hatte, fielen wegen zu viel Schnee auf den Gipfel komplett aus. Als ich mit Carola und Jochen auf dem Heigelkopf war, sind wir nicht ganz auf den Gipfel gegangen. Aber als jemand der in der Arzbach/ Wackersberg aufgewachsen ist, kann ich diesen Gipfel nicht einfach auslassen und  jetzt passt er einfach perfekt zu der derzeitigen Wetterlage.

Mit unserem VW Bus holte ich Dominika in Lenggries am Bahnhof ab. Wie wunderbar das sie hier ist! Ich erzählte ihr von meinen Plan und Dominika zweifelte noch an ihren Schuhen, weil ja selbst am Heigelkopf ein paar restliche Schneefelder sind. Ach, die Schuhe passen schon. Wir parkten am Waldherralm-Parkplatz und marschierten los. Dominika erzählte mir, dass sie heute das mit der Instagram Story ausprobieren möchte. Immer wieder hielten wir an, schoßen ein paar Fotos so nebenbei. Zwei Bloggerinnen eben. Aber trotzdem nahmen wir diesen milden Frühlingstag ganz bewusst war. Die ersten Blumen spitzten zaghaft zwischen den Wiesen durch.  Ich war wirklich glücklich, dass sie hier war.

Dominika du bist ja in Polen aufgewachsen. Was hat dich in deiner Familie als Kind in deiner Heimat am meisten geprägt?

In der Kindheit bestimmt meine 4 Jahre ältere Schwester Kinga. Sie war damals für mich sehr wichtig, mein Vorbild in vielen Sachen und eine Bezugsperson. Inzwischen hat unsere Beziehung mehr mit Freundschaft und Partnerschaft zu tun, auch wenn ich immer noch die kleinere Schwester bin. Als Kinder spielten wir besonders gerne Rollenspiele, bei denen unsere imaginären Ehemänner auf Geschäftsreise waren und erst am Wochenende heimkamen. Das war vielleicht ein bisschen wie eine Vorahnung (lacht). Ich bin in der Stadt Radom, 100km südlich von Warschau aufgewachsen.  Meine Familie war sehr herzlich und bei uns wurde immer viel gelacht, doch ich habe auch schon sehr früh gelernt mit wenig Konsum aus kommen zu müssen. Als Kind war das nicht immer einfach, aber heute sehe ich wie oft mir das tatsächlich zugutegekommen ist. Essen einfach so wegwerfen, nur weil es im Moment zu viel ist, dass kann ich einfach nicht.  Das Band meiner Schwester und mir war schon sehr innig und eng, als 10 Jahre später dann noch unser Bruder Milosz zu uns kam. Doch wir sind schon sehr froh, dass wir ihn haben.

Warst du ein eher ruhiges oder ein lebhaftes Kind?

Oh, ich war total schüchtern. Wirklich. Ich weinte tatsächlich oft, war sehr verletzlich und emotional.  Ich vertraute nur meinen Bezugspersonen in der Familie und später im Verwandtschaftskreis. Schulveranstaltungen bei denen man auf der Bühne auftreten musste, waren schrecklich für mich und ich mied sie wo es nur ging. Diese Eigenschaften erkenne ich heute hin und wieder übrigens auch in unseren Kindern wieder. 

Ich musste lachen, weil ich mir das gar nicht richtig vorstellen kann. Schließlich ist Dominika heute u.a. Eventmanagerin und organsierte zum Beispiel die mittlerweile sehr beliebten Bloggerevents im Kinderkunsthaus. Wie konntest du denn diese Schüchternheit überwinden? Dominika ist ein so ausgeglichener und ruhiger Mensch, aber wenn sie im Mittelpunkt steht, gleichzeitig auch sehr professionell und selbstbewusst.

Das war nicht immer so und das musste ich mir auch alles irgendwie erarbeiten. Aber ich habe mir über die Jahre eine sehr erfolgreiche Methode angewöhnt. Wenn ich vor etwas Angst habe, dann mache ich es einfach. In der Regel wird dann genau die Angst immer kleiner und selbst wenn sie am Ende nicht ganz weg ist, bestimmt sie mein Handeln nicht mehr, weil ich mich ihr ja gestellt habe. Heute habe ich sogar richtig Freude daran und bin nun ja sogar Bloggerin geworden. Das wäre früher undenkbar gewesen.

Wir haben das steilste Stück hinter uns und drehen uns um, um ins Tal zu zurück zu schauen. Was für eine Aussicht. Dominika hat ihn auch. Diesen Blick für die Natur. Für die Details. Für die vielen Wunder um uns herum. Das habe ich sofort gespürt, als wir uns getroffen haben und genau darum habe ich sie auch direkt in mein Herz  geschlossen.

Woran glaubst du Dominika?

Ich glaube, dass wenn man an sich ein guter und ehrlicher Mensch ist, das Gute auch immer zurück kommt. Und ich glaube, dass es viel mehr gibt, als nur das, was wir sehen und hören können.

Genau das glaube ich auch. Ach was, davon bin ich überzeugt. Wir müssen so viel Wahrheit, Herzenswärme und Liebe wie nur möglich in unsere Leben lassen. Im Grunde ist das alles was zählt.

Du hast auch viele Jahre im Ausland verbracht und sprichst vier Sprachen. Dein beruflicher Lebenslauf ist lang.  Wo hast du denn überall gelebt?

Nach dem Abitur habe ich im Polnischen Kultur Institut Kulturwissenschaften studiert mit Schwerpunkt in der „Kulturellen Animation.“ Das Thema meiner Magisterarbeit handelte von der Fotografie.  Nach Ende des Studiums im Juli 2004 ging ich als Projektassistentin in die Eventabteilung „Divastero Giovani ed Eventi“ in Lugano  in der Schweiz. Während meiner Studienzeit hatte ich dort schon immer in den Semesterferien gejobbt. Übrigens auch in der Gastronomie.

In der Gastronomie?

Ja, damals sollte ich in einer Alm arbeiten. Ich war ja noch Studentin und der Aufenthalt wurde ganz kurzfristig organisiert.  Ich bin dorthin mit einem Bus gefahren. Ich hatte nicht mal genug Bargeld dabei, um eine Bahnkarte aus Zürich nach Bellinzona zu kaufen, wo ich dann abgeholt werden sollte. Im Bus habe ich eine Frau kennen gelernt, die mir diese paar Franken geliehen hat. Da sie in Locarno in einer Eisdiele ausgeholfen hat, habe ich ihr das Geld später zurück gebracht. Ohne das Geld hätte ich kein Ticket kaufen können. 

Wir redeten davon wie wichtig diese angeblich kleinen Dinge sind, die fremde Menschen manches Mal für einen tun, die aber in Wahrheit so gewichtig sein können.

Lugano sollte überhaupt noch eine schicksalshafte Begegnung für Dominkas Leben bedeuten. Bei einem Salsakurs lernte sie dort nämlich Tobias kennen und lieben. Dominika war die einzige die Englisch und Italienisch sprach und würde deshalb als Übersetzerin für Tobias von der Tanzlehrerin ausgewählt.

Ich musste für ihn den Kursinhalt vom Italienischen ins Englische dolmetschen, damals konnte ich ja noch kein Deutsch. Tobias stammt ja aus dem Schwarzwald.

Wie ging es dann mit euch weiter?

Wir waren beide frisch verliebt und es war für uns einfach klar, wir möchten auf jeden Fall zusammen bleiben. Als Tobias in Deutschland einen guten Job fand, zogen wir Ende 2005 gemeinsam nach Hamburg. Das war für uns beide ein Neuanfang und heute eine schöne Erinnerung an unsere Anfangszeit als Paar. Wir fanden beide eine gemütliche Wohnung für uns beide und ich versuchte so schnell wie möglich Deutsch zu lernen. Mit Tobias hatte ich natürlich den besten Lehrer an meiner Seite. Im März 2006 arbeitet ich selbstständig im Kultur und Eventmanagement. Ich durfte unter anderem die Projektleitung der Fotoausstellung „Ein paar Paare – Pare par“ übernehmen, arbeitete als Gästebetreuerin und Dolmetscherin. 2007 dann wieder in der Projektassistenz bei der Agentur Ereignisreich. Später ergab es sich noch einmal als Projektmanagerin in einem Kinderzentrum in Danzing und für über ein Jahr als Koordinatorin im Nationaltheater in Warschau zu arbeiten. Tobias und ich führten damals praktisch eine Fernbeziehung, heirateten aber gleichzeitig 2009 in Warschau.  2010 zog ich dann endgültig zu Tobi nach München. (im Schwarzwald holten wir dann noch die standesamtliche Trauung „in deutsch“ nach) Ich arbeitete erstmals als Teamassistentin im polnischen Kulturzentrum, bevor ich mit unserem ersten Sohn schwanger wurde.  Auch während unserer Familienzeit habe ich mich weitergebildet.

Und wie entstand dann die Idee zu deinen beiden Blogs? (Dominika führt zwei Blogs www.frommunichwithlove.de und ihren polnischen Blog polkawmonachium.blogspot.de)

Auf meinem Blog gab ich bereits ein paar Antworten dazu, z. B. auf der Seite “FAQ – frequently asked questions“. Hier wies ich auf das Buch hin “Mama muss die Welt retten. Wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen” von Caroline Rosales und Isa Grütering. Das Buch gab mir tatsächlich den direkten Impuls, sich mit dem Thema Bloggen nicht nur ausschließlich als Hobby, sondern auch als Hauptberuf zu beschäftigen. Aus dem kleinen „Test“ für die Übergansphase in Elternzeit ist ein anständiger Job geworden.

 

 

Im August 2016 bis kurz vor unserem Umzug nach Frankfurt arbeitete ich auch wieder außerhalb meiner Bloggertätigkeiten.  Demnächst würde ich mich gerne selbstständig machen und als Social Media Beraterin tätig sein.

Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Dominika weiß unglaublich viel und kann ihr Wissen auch gut und anschaulich erklären, was ich persönlich immer sehr, sehr wichtig finde.

 

 

Wir waren so sehr in unsere Gespräche vertieft, dass wir auf einmal merkten, dass wir schon da fast da sind. Wir setzen uns auf das kleine Gipfelbankerl und genossen erst einmal die herrliche  Aussicht von da oben! Ein Schmetterling fliegt um uns rum, als wollte er uns mitteilen, dass der Frühling bald da ist. Ich packte die vorbereitete Brotzeit aus. Natürlich darf der Früchtetee in der Marco Polo Thermoskanne aus der Goddie Bag des letzten Bloggerevents aus dem Kinderkunsthaus und der hausgemachte Mirabellenlikör vom Arzbacher Hof nicht fehlen.

Als wir uns im Gipfelbuch eintragen, werde ich ein bisschen wehmütig. Dominika hatte vor kurzem noch eine Bucket list geschrieben, auf der alle Dinge stehen, die sie vor ihren großen Umzug mit ihrer Familie nach Frankfurt noch unbedingt tun möchte. Unser Gipfeltreffen war auch dabei und jetzt hat sich dieser Wunsch tatsächlich noch erfüllt. Tobias fand vor einiger Zeit einen sehr guten Job in Frankfurt. Dominika blieb mit den Kindern vorerst in München. Die Stadt an die sich alle doch so sehr gewöhnt hatten und in der sich die ganze Familie so wohl fühlte. Doch irgendwann merkten sie, dass nicht nur der Körper, sondern auch die Seele kränkelte. Da war es dann klar…Home is wherever I am with you. Die junge Familie wird schon bald nach unserem Treffen nach Frankfurt ziehen

Noch lange saßen wir da oben auf dem Heigelkopf in der milden Frühlingssonne. Schließlich hatten wir uns so viel zu erzählen. Als ich wir uns an den Abstieg machten, war es bereits Nachmittag.

Am Parkplatz angekommen, kehrten wir noch auf einen Kaffee, Apfelschorle und Kuchen in der Waldherr Alm ein. Die Kuchen dort sind riesig und unglaublich lecker! Dominika bestand, trotz Protest meinerseits darauf mich einzuladen.

Wo würdest du dich gerne heute in 10 Jahren sehen?

Da ich meinen beruflichen Weg in der letzten Zeit etwas zurück stecken musste, hoffe ich sehr, dass es sich in den nächsten Jahren verbessert, dass ich endlich finanziell unabhängig und frei sein kann. Ich hoffe, ich darf eine Tätigkeit ausüben, die mir sehr viel Spaß macht und mich einfach zufrieden stellt. 

Was würdest du abschließend  als deinen größten Wunsch bezeichnen?

Dass meine Familie immer zusammen hält, dass und keine Lebenssituationen aus einander bringen. Dass meine Kinder immer zu mir stehen werden und ihre polnische Identität nicht verlieren werden.

Wenn sie denn einen Botschaft an unsere Blogleser hätte, die man als Weisheit auf einen Tischkalender schreiben würde, wie würde die denn lauten?

Habe keine Angst, sondern stell dich genau dem was dir Angst macht. Meistens liegt in dem was du meidest auch dein größteses Potiental. Glaube an dich. Sei beharrlich und fleißig, irgendwann wirst du dein Ziel erreichen. Vielleicht anders wie du es erwartet hast, aber du wirst ankommen. Probiere viel aus, so wirst du am meisten lernen. Und sei ehrlich mir dir und mit anderen.

Kurz später standen wir beide am Bahnhof von Bad Tölz und warteten noch ein paar Minuten ehe die BOB kam, mit der Dominika zurück nach München fuhr.

Das Gipfeltreffen war so einzigartig und speziell für mich. Dominika ist ein so besonderer und herzlicher Mensch.  Das wir uns wiedersehen, dass weiß ich einfach und ich bin aufrichtig froh, sie kennen gelernt zu haben.

Danke auch aus ganzem Herzen für diesen wunderbaren Tag mit dir Dominika. Ich werde für immer in mir tragen und mich daran erinnern und mich wie Heidi fragen, ob man wohl vom Römer in Frankfurt auch die Berge sehen kann? Aus ganzem Herzen, deine Michaela

www.hoehenrausch.de/berge/heigelkopf/

Bist du eigentlich richtig glücklich?

Bist du eigentlich richtig glücklich?

Wann sind wir uns das erste Mal begegnet? Wenn ich darüber nachdenke, fällt es mir sofort wieder ein. Es war damals, als du auf meinem Blog zum Valentinstag das Herz-Licht gewonnen hattest. Leni hat dich gezogen und heute glaube ich das war kein Zufall. Ich habe gespürt, hinter dir steckt so viel mehr als dein melodisch klingender Nachname, der seinerzeit alles war was ich über dich wusste. Einmal hattest du bei Facebook eine ganz einfache Frage gestellt. Eine die schon so viel Male zuvor gestellt wurde, doch bei der es keine Rolle spielt wie häufig sie gefragt wurde, sondern wie oft sie ehrlich mit ja beantwortet wurde:  Bist du glücklich? Und dein Ja fiel laut und klar aus, ohne lange zu Überlegen, einfach aus dem Bauch heraus.  Du hast mich etwas gelehrt, was ich wusste, aber noch nie so lebendig und farbenfroh wie bei dir leuchten habe sehen wie an diesem Tag von unserem Treffen. Glück ist nicht abhängig von den Lebensumständen. Glück ist etwas das du zulassen musst und immer wieder neu in allem und jedem finden kannst, wenn man sich erst einmal dazu entschieden hat.

Als ich dich um ein Gipfeltreffen bat, war deine erste Reaktion, warum denn ausgerechnet ich? Du warst der Meinung du hast nicht viel zu erzählen und es gibt viel interessantere Menschen als dich. Ich habe dir energisch widersprochen und dann hast du zugesagt. Beinahe hätten wir keinen Termin gefunden, an dem es für uns beide gepasst hätte.  Der einzige Tag an dem es möglich war, ist dein Geburtstag gewesen. Du bist einfach auf deiner Harley Davidson zu uns direkt bis zum Arzbacher Hof vorgefahren. Es war ein verregneter Freitag im Mai und ich wollte ursprünglich eine ganz andere Tour mit dir gehen. Doch kurz vorher kam mir die Wolfsklamm am Georgenberg in Schwaz in den Sinn. Und dann sind wir einfach dorthin gefahren und am Ende wusste ich, warum es genau dieser Ort sein musste. Wir haben uns noch nie vorher gesehen und jetzt waren wir unterwegs zu einer gemeinsamen Bergtour in Österreich. Ich freute mich so, dich jetzt und hier kennenlernen zu dürfen. Es ist seltsam, aber es kommt mir vom ersten Augenblick so vor, als treffe ich dich nicht zum ersten Mal. Hier ist deine Geschichte Christine und sie hat mich so berührt, dass ich sie Monate lang nicht aufschreiben konnte. Erst jetzt finde ich die Zeit, um in die Tiefe zu tauchen und deine Botschaft so laut wie möglich in die Welt raus zu rufen. Laut und leise gleichzeitig, so wie du bist.

Während wir mit dem VW-Bus Richtung Schwaz fahren, erzählst du mir von deiner Kindheit in Föching bei Holzkirchen, die du in so guter Erinnerung behalten hast. Mit 21 Jahren bist du tanzen gewesen. Du warst jung, hungrig auf das Leben bis dir plötzlich schwarz vor Augen wurde und du  auf einem Wanted-Konzert in Benediktbeuern einfach mitten auf der Tanzfläche umgekippt bist. Ich kann mich erinnern, dass ich mit anfangs zwanzig auch auf einem Konzert von Wanted in Benediktbeuern war und es könnte tatsächlich sein, dass ich an jenem Abend dort war und von all dem gar nichts mitbekommen habe. Man brachte dich hinter die Bühne. Kurze Zeit später war der Rettungswagen da und später im Krankenhaus fielst du ins Koma. Du bist drei lange Wochen nicht mehr aufgewacht. Man stellte fest, dass die Leberwerte nicht stimmten und vermutete eine seltene Erbkrankheit. Durch die Unmengen an Kortison hast du innerhalb kürzester Zeit 30 Kg zugenommen. Aber du hast dich zurück gekämpft und als du das erste Mal nach dieser Zeit in den Spiegel geschaut hast, selbst nicht mehr wieder erkannt. Das Schlimmste aber war für dich, dass dein damaliger Freund, der dich schlafend im Koma vermutet hat, sich in deiner Gegenwart von dir distanzierte und meinte er könnte nicht mehr mit dir zusammen sein. Nicht mit deiner Krankheit und nicht mit dem was du jetzt offensichtlich bist. Du warst hilflos. Konntest nichts sagen. Dich nicht mitteilen. Du konntest es nur ertragen und es muss sich angefühlt haben wie ein tiefer Schnitt mitten in dein Herz. Du hast mir gesagt, dass du es heute anders siehst. Dass du es nicht vergessen kannst, aber dass du es verstanden hast und verzeihen konntest. Aus damaliger Sicht war es deinem Freund einfach nicht möglich anders damit umzugehen. Du wirst so etwas leider noch öfter erleben müssen. Doch du hast die Gabe, trotzdem das Gute zu sehen und den anderen so anzunehmen wie er ist.

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Wir kommen am Parkplatz der Wolfsklamm an. Wie durch ein kleines Wunder haben sich alle Regenwolken entgegnen aller Wetterprognosen verzogen und die Sonne scheint vorsichtig zwischen den Wolken hindurch. Wir sind beide total überrascht über diesen Wetterumschwung, wurde doch den ganzen Tag lang Regen vorher gesagt. Als ich meine Kamera anschalten will, merke ich dass der Akku blinkt. Das gibt’s nicht, ausgerechnet heute habe ich meinen Reserve-Akku zu Hause vergessen! Aber der Georgenberg und seine Wolfsklamm sind als Pilgerort bekannt und ich schicke ein Stoßgebet in den Himmel, dass ein zweites kleines Wunder geschieht und der Akku so lange hält, dass ich unsere Tour mit wenigstens ein paar Bildern festhalten kann. Wir passieren das Eintrittshäusschen am Anfang der Klamm und sind bald darauf mittendrin und mein Gott, jetzt weiß ich wieder warum ich diesen Ort hier so sehr liebe.

Weitere Infos zum Georgenberg und die Wolfsklamm in Stans/ Tirol

Wolfsklamm

Stans

Georgenberg

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Christine gibt es irgendwas was dir helfen könnte wieder gesund zu werden?

Im Grunde bräuchte ich eine neue Leber. Ich versuche mich aber gleichzeitig fit zu halten, was meine Chance auf der Warteliste nicht gerade erhöht. Bei einer Lebertransplantation, weiß man ja auch nie genau, wie sie der Körper annimmt und in den letzten Jahren haben sich bei mir auch zusätzlich noch andere Symptome als Begleiterscheinung der Krankheit entwickelt. Ich werde heute 36 Jahre und auch wenn sich das jetzt komisch anhört, habe ich mein Leben gelebt. Wenn ich jetzt gehen müsste, dann wäre das für mich in Ordnung. Ich erlebe jede Sekunde ganz bewusst und bin unendlich dankbar für jeden Augenblick an dem ich noch hier bin.

Du hast dich von der Organtransplantationsliste streichen lassen. Warum?

Genau aus diesem Grund. Ich denke es gibt so viele Menschen, die ihr Leben noch nicht ganz ausgekostet haben. Natürlich, etwas geht immer noch. Aber ich bin glücklich. Wenn ich meine Meinung noch einmal ändern sollte, dann könnte ich das jederzeit tun und mich wieder auf die Liste setzen lassen. Aber es macht in intensiver Rücksprache mit meinem Mann und meinem Arzt für alle Sinn.

Letztes Jahr im August hatte ich eine „harmlose“ Zahnentzündung, die beinahe meinen ganzen Körper vergiftet hat und nur eine Not-OP konnte mich noch retten. Ich war kurz davor ins Leberkoma zu fallen, dass ich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht überlebt hätte. Es war dieses Mal wirklich sehr, sehr knapp. Mein Mann hat darauf hin sein heißgeliebtes Auto verkauft, um gemeinsam mit mir in die USA zu reisen. Es war für uns beide ein Schock. Einen Tag nach der OP habe ich Unmengen von Blut gespuckt und die Nierenwerte waren katastrophal.  Augrund meiner Krankheit darf ich keinerlei Schmerzmittel nehmen. (außer die Narkose bei OP’s)  Besonders bei der Leberpunktion die ich immer einmal wieder machen muss,  ist das echt grausam und schrecklich schmerzhaft. Das mit der Not-OP ging so schnell und obwohl ich weiß, dass es so kommen kann, war das wie ein Wachrütteln. Hey Christine, es kann jeden Tag vorbei sein, genieße jeden Augenblick.

Aber das ist das was ich immer schon so empfinde. Man ist jung, gesund und denkt vielleicht gar nicht daran wie kostbar das Leben in Wirklichkeit ist. Wie schnell alles auf einmal vorbei sein kann. Immer wenn Menschen mit todkranken Menschen konfrontiert werden, dann empfinden sie Mitleid und Bedauern. Die Wahrheit aber ist, das Leben ist so zart und wertvoll. Keiner von uns weiß, wie lange so ein Leben dauert. Wir sollte es leben mit alle Farben, in allen Facetten und jeden Tag davon auskosten bis zum letzten Atemzug. Wir sollten alles tun was uns Freude macht, denn in den Dingen die wir lieben liegt unsere wahre Kraft und es ist gleichzeitig unser Beitrag für diese Welt. Wir sollten uns lieben, so gut wir können und aus ganzem Herzen. Ich glaube das ist alles was zählt.

Wir wandern über die Treppen nach oben. Die Kraft der Wasserfälle beeindruckt uns beide. Oftmals bleiben wir einen kurzen Moment stehen und bestaunen demütig die schäumende Gischt, die Sonnenstrahlen die sich darin brechen und alles um uns herum erscheint so lebendig! In der Natur zu sein lässt einen das Leben besser verstehen, davon bin ich überzeugt.

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Du erzählst mir von Michi, deinem Mann und mit jedem Wort mit dem du ihn beschreibst, drückst du deine Liebe und deine Dankbarkeit für ihn aus. Ein halbes Jahr nach deiner Erkrankung bist du nach Walchsee in Österreich gezogen. Du wolltest einfach weg. So als könntest du dadurch erst einmal Abstand bekommen zu allem was passiert ist. Du warst 23 Jahre als Michi und du euch auf einer Party kennen gelernt habt. Michi’s bester Freund Wolfi hat dich damals angesprochen und gemeint, du wärst doch was für den Michi. Michi war Wolfi‘s Offensive und Direktheit damals eher peinlich, doch Wolfi sollte Recht behalten. Ein paar Tage später hat dich Michi angerufen und kurz danach habt ihr euch dann so richtig in einander verliebt. Du hast Michi von Anfang an von deiner Krankheit erzählt, doch für ihn war es klar, dass er bei dir bleibt. Als er dir einen Heiratsantrag machte, hattest du ihn erst gar nicht ernst genommen. Es war der erste April, aber Michi war es sehr Ernst und er ließ sich auch von nichts und niemanden davon abbringen dich zu heiraten. Seine Familie hat es bis heute nicht verstanden, was einfach erst einmal weh tut. Für sie ist es schwer zu akzeptieren, dass ihr diesen Weg gemeinsam geht und dass ihr für den Moment lebt, weil euch ja gar nichts anders übrig bleibt als alles immer alles auf eine Karte zu setzen.

Wie ich mit meiner Krankheit umgehe, ist die eine Sache. Aber ich finde, für Michi ist es noch so viel schwieriger. Er kann nur neben mir stehen, mich unterstützen, bei mir sein, mich lieben…aber er kann nichts tun, um mich wieder gesund werden zu lassen. Die Ängste die er jedes Mal ausstehen muss, die Ungewissheit die er meinetwegen aushält, aber auch die Kraft, die er aufbringt, damit wir zusammen sein können, um eine möglichst gute Zeit haben, ist enorm. Ich weiß was ich an ihm habe und bin unendlich dankbar dafür.

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Wir kommen an dem oberen Teil der Klamm an und halten kurz inne, so zauberhaft ist hier alles. Immer wieder kreuzen bunte Schmetterlinge unsere Wege, ein Symbol für die Leichtigkeit und für das Leben nach dem Tod.

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Glaubst du an ein Leben nach den Tod und wenn ja, wie würde es deiner Meinung nach aussehen?

Ich glaube schon daran, dass es irgendwie weiter geht. Aus der Kirche bin ich ausgetreten, weil es für mich einfach nicht mehr stimmig war. Mir war es sehr wichtig, dass meine Beerdigung geplant und bezahlt ist und dass sich mein Mann, sollte es wirklich einmal so sein, dass ich gehe, um nichts mehr zusätzlich kümmern muss. Seitdem wir dieses Thema bis ins Detail besprochen haben, ist es für uns durch und gut so wie es ist. Ich stelle mir immer vor, dass mich meine Mum mich auf einer Harley Davidson abholen wird, um mit mir in „unserem“ Himmel zu fahren. Diese Vorstellung beruhigt mich und schenkt mir Zuversicht, dass es vielleicht tatsächlich so sein könnte und ich meine Mum wieder sehen darf. (ich persönlich bin mir da ganz sicher Christine!)

Wolfi, Michi’s und dann auch Christines bester Freund starb ein halbes Jahr nach der Hochzeit von Michi und Christine bei einem Motorradunfall. Michi war damals vor Ort und hat alles mitbekommen und konnte seinem besten Freund nicht mehr helfen. Zeitgleich ist Christine’s Mama ins Krankenhaus gekommen. Michi hat Wolfi immer Adler genannt. „Er war so unglaublich speziell, herzensgut und so weise. Der Spitzname passte perfekt zu ihm.“ Christine erzählt mir von Wolfi und ich erahne nur, was für ein wertvoller Mensch er war und was für eine Lücke er hinterlassen hat. Zur Hochzeit von Michi und Christine hatte er ihnen damals einen Adler mit der Motorsäge geschnitzt. Heute ist der ein Symbol für ihre Freundschaft und für die enge Bindung, die auch nach Wolfi’s Tod nach wie vor unverändert ist.

Der Adler ist am 18.10.2008 gestorben und kurz später am 6.12.2008 meine Mum. Wir hatten ein sehr inniges Verhältnis, meine Mama war ein ganz besonderer Mensch und war bedingungslos und immer für mich da. Meine Mama war halt einfach meine Mum. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, hat sie mir zum Abschied kurz zu gewunken und da wusste ich intuitiv, dass es das letzte Mal war, dass ich sie gesehen hatte.

Dein Papa lebt auch nicht mehr?

Er ist 2010 gestorben, an einem „gebrochenen“ Herzen. Wir hatten uns nicht immer ganz so gut verstanden, aber er war trotz aller Schwierigkeiten die wir miteinander hatten einfach mein Dad.

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Von hier aus können wir die Wahlfahrtskirche St.Georgenberg erkennen. Am 13. in jedem Monat findet in der kleinen Kapelle eine Marienwahlfahrt statt. Hunderte von Menschen pilgern zur Kirche und abends findet dort immer eine sehr stimmungsvolle Lichterprozession satt. Viele Gläubige haben hier Steinpyramiden als Symbol ihres Gebetes und ihrer tiefen Wünsche errichtet. Ich war noch nie bei einer solchen Nachtwahlfahrt dabei, aber ich stelle es mir sehr schön vor.

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Das hier ist ein Kraftplatz, das fühlt man einfach. Und du erzählst mir von einem ähnlichen Ort an dem wir beide schon gewesen sind. Im Zion Nationalpark in Utah gibt es einen Trail der wirklich spektakulär ist: Angels Landing. Man muss absolut schwindelfrei sein um da rauf zu wandern. Ich bin damals wieder umgedreht, weil ich irgendwann nicht mehr weiter gehen konnte, als sich links und rechts vor mir der direkte Blick in den Caynon auftat. Dir ging es genau so wie mir und ihr wolltet eigentlich wieder zurück gehen.  Es war die Zeit in der du und Michi noch so tief um Wolfi und deine Mum getrauert hattet, weil alles noch so frisch war und es dir ja selber auch nicht gut ging.  Aus dem Nichts erschien auf einmal ein Regenbogen vor euch. Deine Mama hat Regenbögen geliebt und sie erinnern dich immer an sie. Als dann noch ein Adler am Himmel auftauchte und um euch in seinen Bahnen kreiste , da wusstet ihr das letzte Stück bis zum Gipfel, das schafft ihr auch noch und so war es dann auch. Michi und du haben nichts mehr sagen können. Ihre habt euch nur beide angeschaut und gewusst ihr seid nicht mehr alleine hier, sondern sie sind jetzt bei euch.

Ich frage dich, was denn wäre, wenn wirklich ein Wunder geschieht und du ganz gesund werden würdest?

Ich glaube dann würde ich mit Michi in die USA auswandern und wir würden uns dort drüben ein neues Leben aufbauen. Michi ist ja KFZ Mechaniker, irgendwas würden wir schon finden. Das ist unser größter Traum.

Der Traum von einer Familie ist nicht möglich. Eine Schwangerschaft, dass hat man dir so deutlich gesagt, würdest du und das Kind nicht überleben. Und dann ist es doch passiert, ungewollt (und auf einer anderen Ebene doch so sehr gewünscht) und weil wohl eine bestimmte Kombination an Tabletten, es begünstigt hatte. Du bist schwanger geworden!

Wir könnten es erst nicht glauben und wussten von der großen Gefahr, aber als wir das kleine Herz, dann das erste Mal auf dem Ultraschallgerät schlagen sehen haben, da waren wir unglaublich glücklich. Unser Baby war nur kurz bei uns und ist von alleine wieder nach Hause gegangen, was mir die Entscheidung die ich nie hätte fällen können leichter gemacht hat.

Christine hatte sich kurze Zeit später zu einer Sterilisation entschieden. Ganz bewusst und auch von ihr aus. Ganz wichtig war ihr dabei, die Möglichkeit das Michi vielleicht irgendwann noch eine Familie gründen kann, wenn sie wirklich gehen muss. Christine denkt immer die zwei Schritte weiter. Das ist manches Mal ungewöhnlich in einem Gespräch, aber es ist ihr einfach so wichtig, dass für alle die sie liebt gesorgt ist.

Über die große Brücke kommen wir zum letzten Stück des Weges, bevor wie die Wallfahrtskirche erreichen.

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Du bist so unglaublich positiv und strahlst so viel Lebensfreude aus, woher nimmst du die Kraft dazu?

Das war nicht immer so. Ich habe auch gehadert, sogar so sehr, dass mir jeglicher Lebensmut fehlte. Aber es hilft ja nichts. Das Leben ist schön und erinnerst du dich, als ich bei Facebook einmal die Frage gestellt hatte, ob du glücklich bist? Das Erstaunlichste war, dass die, die offensichtlich alles hatten, Freunde, Familie, einen guten Job … oft ganz und gar unglücklich waren. Die Menschen die ich kenne, die oft schwere Schicksalsschläge zu verkraften hatten, antworteten kurioser Weise mit ja, ich bin glücklich. Woran liegt das? Ich glaube Glück ist ein tiefes Gefühl in einem, dass man auf seinen ganz individuellen „richtigen“ Weg ist. Dass man das tut was man gerne möchte und Menschen um einen weiß, die einen aufrichtig lieben und die man selbst aus tiefsten Herzen zurück lieben kann.

Welche Botschaft ähnlich wie die Weisheitssätze auf Glückwunschkarten, würdest du gerne anderen Menschen mit auf den Weg geben?

Wenn ihr gerade etwas sehr Trauriges oder Schlimmes erleben müsst, dann gebt niemals auf. Irgendwo her kommt immer das Gute. Irgendwo her kommt immer ein Wunder. Sei es in der Form, des besten Ehemannes der Welt, der immer zu mir steht und durch den ich zum Beispiel erfahren durfte wie tief man überhaupt lieben kann. Es geht immer darum glücklich zu sein. Das soll dein Kompass sein, dein Wegweiser und am Ende zählt nur, wie glücklich du wirklich bist.

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Wir gehen erst in die kleine Kapelle, bevor wir in der großen Kirche des Klosters St.Georgenberg eine Kerze anzünden. Wir bemerken, dass ein Adler in Gold die Kanzel ziert. Und wieder ist er da, der weise Wolfi und mich würde es nicht wundern, wenn gerade im Moment an diesem Sonnentag an dem immer wieder ein paar Tropfen Regen vom Himmel fallen, irgendwo in der Nähe ein Regenbogen am Himmel ein weiteres Zeichen setzt.

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Ich bin so berührt. Wegen dem was mir Christine erzählt hat und wegen all dem was ich zwischen ihren Worten gespürt hatte. Es ist auch für mich ein ganz besonderer Tag, auch wenn es Christine’s Geburtstag ist.Statt der üblichen Gipfelbrotzeit kehren wir im Wahlfahrtsgasthaus-St-Georgenberg ein .Wir essen beide einen köstlichen Suppentopf und genießen die herrliche Aussicht im Biergarten unter den Kastanien.

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Wir reden über Gott und die Welt und merken gar nicht wie schnell die Zeit vergeht. Nach einer Weile brechen wir wieder auf. Wir freuen uns schon auf den Weg nach unten und gehen eine Stück schweigsam (so macht man das beim Pilgern;-) die vielen Stufen nach unten. Der Akku  der Kamera ist mittlerweile leer, aber er hat auf wundersame Weise tatsächlich bis jetzt gehalten. Danke! Als wir am letzten Bankerl kurz vor Ende der Wolfsklamm ankommen sind, meinte Christine, sie hat mir noch was mitgebracht. Jetzt bin ich aber wirklich erstaunt, schließlich bin nicht ich es, die heute Geburtstag hat. Wir trinken Früchtetee traditionell aus meiner Marco Polo Thermoskanne, das Gipfelschnapserl muss ausfallen. Christine darf wegen ihrer Krankheit keinen Tropfen Alkohol trinken. Sie zieht ein kleines Packerl aus ihrem Rucksack und ich traue meinen Augen kaum. Eine echte Adlerfeder! Ich hatte mir tatsächlich immer schon einmal eine gewünscht, aber jetzt eine geschenkt zu bekommen, übertrifft für mich alles. Ich weiß gar nicht so recht wie ich mich bedanken kann, so sehr freue ich mich. Christine überreicht sie mir in einem indianischem Ritual, genauso wie der Willy Michl dem Werner Schmidbauer bei ihrem gemeinsamen Gipfeltreffen. Drei Mal nimmt man sie entgegen und schenkt sie wieder zurück und jedes Mal spricht man seinen Wunsch für sein Gegenüber aus.  Erst beim dritten und letzten Mal gehört die Feder einem ganz und man darf sie für immer behalten. Ich weiß nicht mehr genau was du gesagt hast, liebe Christine, ich weiß nur, dass du mich mit deiner Geste so berührt und bewegt hast. Dass deine Worte unter dem Wasserfall mich erreicht haben. Direkt auf jeder Ebene und tief in meinem Herzen. Den Tag mit dir werde ich nie vergessen. Dass es genau dein Geburtstag war, macht ihn für mich nur noch einzigartiger.

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Als wir abends im Arzbacher Hof ankommen, fährst du mit deiner Harley zurück zur Pension Willibald meiner Cousine und ihrem Mann. Dort hattest du die letzte Nacht übernachtet und heute ist Michi nach gekommen und wartet auf dich. Abends kommt ihr beide zu uns zum Essen und ich sehe mit einem Blick, dass ihr perfekt zusammen seid. Ich bin mir sicher, ihr könnt zusammen Berge versetzen, die Welt retten, was auch immer…jedenfalls wünsche ich euch aus ganzem Herzen, dass euch noch jede Menge Zeit dafür bleibt. Doch das Wichtigste: eure Erinnerungen und die unerschütterliche und starke Liebe trägt ihr in euch. Wenn einen das Leben durch schwere Lektionen schickt, dann immer weil es euch die Möglichkeit gibt über euch hinaus zu wachsen. Ich verstehe jetzt, was du meinst, wenn du sagst, du hast dein Leben gelebt. Die Liebe ist bei dir in ihrer reinsten Form, deswegen bist du glücklich und ich glaube das ist alles, worauf es ankommt.

Kurz nach unserem Treffen reist Chrisine und Michi in die USA. Sie sehen Wale, Delfine, Adler (klar) und begegnen sogar auf freier Wildbahn einen Bären. Die Reise hat den beiden viel Kraft geschenkt und für mich fühlt es sich an wie die Belohnung dafür, dass sie so mutig waren, trotz aller Widerstände einfach wieder die Koffer zu packen und dort hin zu fliegen. Wolfi hat Michi damals sein Auto vererbt, dass Michi schweren Herzens für die USA-Reise verkauft hat. Ich bin mir sicher, es war in seinem Sinne. Wie können alle nichts mitnehmen, nur ein leichtes Herz das bis oben hin mit Liebe gefühlt ist und uns selbst dann noch wärmt, wenn es aufgehört hat zu schlagen.

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Liebe Christine, ich danke dir aus ganzem Herzen. Du kannst dir nicht vorstellen wie! Ich wünsche dir so sehr,  dass vielleicht doch noch ein Wunder geschieht. Aber wenn es anders kommt und das tut es bei uns allen irgendwann, dann wünsche ich dir, dass alle deine Lieben bei dir sind. Dass dich deine Mum mit der Harley Davidson abholen wird und du zum ersten Mal nach langer Zeit wissen wirst, wie es sich anfühlt wieder ganz gesund zu sein. Den Fahrtwind in den Haaren den Highway entlang düsend seelig vor Glück und mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Dass die, die jetzt hier bei dir  sind deine Hand halten werden und sich tiefer Frieden in dir ausbreitet, der es dir leicht machen wird voran zu gehen. Dass du keine Angst hast, sondern nur Liebe fühlen wirst und für deinen Mut, dein offenes Herz und deine unendliche Güte belohnt werden wirst. So wie Sternthaler am Ende der Geschichte, die gar nicht weiß wie ihr geschieht als sich der Himmel vor ihr öffnet und sich all die Sterne über ihr in Gold verwandeln. Der Goldregen der sich über dich ausbreiten wird, wird kein Ende nehmen, das weiß ich ganz genau. Und dann, weil ich jetzt so wie du immer den zweiten Schritt  weiter denke, wünsche ich, dass alle die, die dich so sehr lieben und schätzen, wieder glücklich werden. Weil es so schwer ist Menschen wie dich los zu lassen. Es wird seine Zeit dauern. Und immer dann, wenn es besonders schwer ist, erinnere sie von da oben aus indem du ihnen eine einzige Frage stellst. Bist du wirklich glücklich?

Aber jetzt lebst du und nur das ist von Bedeutung. Ich wünsche dir alles, alles Gute und alle Wunder die du brauchst. Sie passieren immer wieder und keiner weiß woher sie kommen. So wie der Adler und der Regenbogen kurz vor Angels Landing. Und es geht immer irgendwie weiter. Du wirst sehen.

aus ganzem Herzen,

deine Michaela

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Mein Gipfeltreffen aus ganzem Herzen Teil 1

Mein Gipfeltreffen aus ganzem Herzen Teil 1

Jetzt bin ich hier. Genau in diesem Augenblick. Ihr habt mich auf mein Gipfeltreffen mit mir ganz alleine geschickt und ich habe genau diesen Tag dafür gewählt. Es ist mein Geburtstag und nun sitze ich schon eine Zeitlang auf diesem Holzstamm aus Treibholz in der strahlend warmen Herbstnachmittagssonne und atme tiefer ein als ich wieder ausatmen kann. Im Arzbacher Hof ist heute auch eine Geburtstagsfeier, aber die paar Stunden an einem meiner Lieblingsplätze im Isarwinkel habe ich einfach so geschenkt bekommen. Für eine Bergtour reicht der Nachmittag nicht ganz. Zumal es zu dieser Jahreszeit nicht allzu lange dauert, ehe die Sonne untergeht.

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Der Sylvensteinspeicher kurz vor Vorderriß

Es soll auf gar keinen Fall einer dieser klassischen Lebensläufe sein. Keine Aneinanderreihung von Ereignissen, von Zahlen oder eine Aufzählung der Ausbildungen oder Zertifikate die ich einmal erhalten habe.  Es gibt einen Satz von Kahil Gibran, der mich so sehr berührt hat, dass er mich seitdem ich ihn das erste Mal gelesen habe begleitet.

Um das Herz und den Verstand eines anderen Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er im Leben erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt.

So glaube ich ist es auch. Viel mehr als irgendetwas anders über dich sagen deine Träume, deine tiefen, ehrlichen Gefühle und das wovon du richtig, richtig Herzklopfen bekommst über dich aus.  Nicht ich, sondern ihr habt mir dieses Mal die Fragen gestellt. Manches Mal musste ich nur kurz überlegen, ein anderes Mal, sehr, sehr lange, was auch der Grund dafür ist, dass ich dieses Gipfeltreffen tatsächlich erst so viel später für euch auf schreiben konnte. Dieser Tag hier an einem meiner absoluten Lieblingsplätzen an der Isar in Vorderriß ist der erste Teil. Über den andere Teil des Gipfeltreffens genau einen Monat später am Geigerstein schreibe ich nächste Woche. Denn was ist ein Gipfeltreffen ohne Gipfel? Wenn ihr möchtet, dann nehme ich euch so gerne mit…

Ich kenne dich nicht persönlich, aber dein Blog ist so optimistisch und positiv geschrieben. Woher kommt diese Grundeinstellung bei dir und war das schon immer so oder wie bist du so geworden?

Vielen Dank für deine Frage. Ich habe tatsächlich ein ganz großes Urvertrauen in mir, aber woher das kommt, darüber habe ich noch gar nicht so bewusst nach gedacht. Irgendwie war es schon immer bei mir, aber vielleicht ist das was ich dir jetzt erzähle eine Erklärung. Ich schreibe es auf, weil es gleichzeitig der Anfang von mir ist und der Grund warum ich überhaupt auf dieser Erde bin.

Ich wurde am 22.Oktober.1980 in Bad Tölz geboren. 17 Monate vorher ist mein zweijähriger Bruder an einem Gehirntumor gestorben.  Keiner hatte das wirklich erwartet, obwohl alle Zeichen dafür sprachen.  Meine Eltern trauerten um ihren Sohn, dessen Leben doch gerade erst begonnen hatte und meine beiden Schwestern verloren ihren kleinen, über alles geliebten Bruder.  Als meine Mama mit mir schwanger war, war es ein großer Segen noch einmal ein Kind geschenkt zu bekommen.  Auch wenn ich meinen Bruder auf dieser Welt nie kennen lernen durfte, so bin ich mir sicher, sind wir uns in der anderen sehr wohl begegnet. Als Kind habe ich oft mit ihm geredet und mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht warum das so ist.  Es fühlte sich für mich einfach ganz natürlich an.  Vielleicht war es ein bisschen so, dass ich dieses Gefühl für unsere Familie mitbrachte. Das Gefühl, dass es weiter geht und das sie wieder glücklich sein dürfen. Vielleicht ist das einfach mein Auftrag gewesen Zuversicht und Vertrauen zu vermitteln und manches Mal glaube ich, diese Aufgabe bleibt mein ganzes Leben lang bei mir. Und vielleicht scheint es hin und wieder naiv, aber ich bin einfach davon überzeugt, dass am Ende immer alles gut wird. Ich glaube, dass wir Dinge oft erst rückwirkend verstehen können und es immer um die Liebe geht, die uns führt und leitet. Je mehr Liebe in unserem Leben ist, um so sicherer und direkter führt uns dieser Weg ans Ziel und somit zu uns selbst. Das mit dem Optimismus ist also schätzungsweise angeboren.

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Mir ist aufgefallen, dass du viele Geschichten aus deiner Kindheit geschrieben hast oder immer einmal wieder erzählst, wie schön du damals alles erlebst hast. Was gibst du denn deinen Kindern davon weiter und gibt es so etwas wie ein Grundrezept für eine glückliche Kindheit?

Meine Kindheit war wunderschön. Abenteuerlich, bunt, frei und gleichzeitig wohl behütet. In einem bayrischen Wirtshaus neben dem Alpencampingplatz aufwachsen zu dürfen lehrte mich so unsagbar viel über die Menschen und das Leben an sich. Meine Eltern arbeiteten viel und ich lief irgendwie so nebenher. Doch in Wahrheit war genau das, das Allerbeste was mir passieren konnte! Meine Eltern waren ja immer da und ich wusste wenn etwas ist, kann ich jederzeit zu ihnen kommen. Der Alpencampingplatz und der Arzbacher Hof waren für mich wie eine Art Wandercircus, nur das wir an einem festen Platz blieben und die Gäste (meine Freunde) zu uns kamen.  Ich glaube so aufwachsen zu dürfen ist an sich schon ein ziemliches Privileg,  aber für ein Kind wie mich war es das Paradies. Ich fühlte mich unendlich frei und vertraute mir einfach selbst grenzenlos und das tue ich bis heute noch. Das unsere Kinder an dem gleichen Platz wie ich aufwachsen dürfen, macht mich einfach nur glücklich. Ein Grundrezept? Ich glaube das ist von Familie zu Familie verschieden, aber ich würde sagen, ein warmes Nest, Geborgenheit und Familie die zusammenhält, füreinander einsteht, Werte hat und die sie nicht aus den Augen verliert. Einen Platz wo man sich zugehörig und zu Hause fühlt und wohin man immer wieder zurück kehren kann. Vertrauen. Liebe. Und den Mut sein Leben zu leben. Mitfühlend, freundlich und offen zu sein. (Demnächst schreibe ich einen Beitrag dazu 😉 Alles andere kommt von ganz allein.

Michi Kind

Glaubst du an Gott und wieso?

Ja und es ist beinahe so, dass ich nicht sagen kann: ich glaube an Gott. Es ist mehr so eine Art Gewissheit.  Eine Vertrautheit zu dieser Kraft, der ich immer wieder einmal begegnen durfte, der wir alle von Zeit zu Zeit begegnen.  Das Leben ist ein Wunder. Wir verstehen so vieles nicht und oft hinter fragen wir es dann auch gar nicht mehr, wenn es sich nicht erklären lässt. Wir akzeptieren, dass das Weltall unendlich ist, können aber den Begriff nicht definieren. In unserem Denken muss alles immer einen Anfang und ein Ende haben und gleichzeitig muss es doch immer weiter gehen. Wir atmen Luft ein, die wir nicht sehen und wissen, dass wir so vieles nicht wissen. Warum fühle ich, was meine Kinder (und andere Menschen) denken, ohne dass sie es ausgesprochen haben? Warum sprechen wir nicht mehr über diese Themen z.B. über Telepathie und wie gut sie in Wahrheit wirklich funktioniert. Doch beinahe jeder hat sie im Alltag schon einmal erlebt. Man denkt an jemanden und trifft kurze Zeit später die Person oder sie ruft an. Die glücklichen Fügungen, die viele Zufälle.  Lässt sich das wirklich alles erklären? Liebe fühlt sich für mich leicht und ursprünglich an. Der Hass und alles Negative schwer. Deswegen glaube ich wir sind aus Liebe gemacht und wenn wir unser Leben in genau dieser Liebe leben, dann empfinden wir es als erfüllend. Immer wenn ich nicht wirklich weiter weiss folge ich meiner Intuition und die sagt mir, da ist so viel mehr in uns von dem wir nicht den blassesten Schimmer haben. Da ist jemand der uns führt und auf uns aufpasst, wir müssen nur vertrauen und unserem Gefühl folgen. Wir müssen nicht alles  verstehen. Es reicht, wenn wir lieben. Das dafür so intensiv, klar und so kraftvoll wie möglich.

Glaubst du an ein Leben nach dem Tod? Hast du Angst vor dem Tod?

Ja, ich glaube daran. Absolut. Als ich noch ein Kind war, hat mich diese Frage oft sehr beschäftigt. Ich habe mir vorgestellt, wie es ist, wenn man nie, nie mehr auf dieser Welt sein wird. Nie mehr!  Das fand ich ziemlich schade und irgendwie fühlte sich das auch ganz schrecklich an.  Wie es dann letztendlich aber sein wird, weiß ich selber nicht genau. Das weiß ja im Grunde auch niemand.  (Es sei denn man hatte ein Nahtoderlebnis)  Am stimmigsten von allen Berichten und Lehren hört sich für mich die Reinkarnation an. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir hier auf der Erde sind um bestimmte Lektionen zu lernen und das wir bereits mehrere Leben gelebt haben. Am stärksten hatte ich das tatsächlich einmal selber erlebt, als ich das erste Mal durch Arizona und Kalifornien gereist bin. Ohne je zu vor da gewesen zu sein, war es ein sehr intensives und starkes Gefühl des Nachhause Kommens. Ich wusste intuitiv wie die Landschaft hinter der nächsten Kurve aussah und konnte mir das manches Mal selber nicht richtig erklären. Es war einfach so. Aber solche Erlebnisse bestärken mich einfach, dass das alles tatsächlich wahr sein könnte.

Angst vor dem Tod habe ich nicht. Es gibt nur immer einen Gedanken den ich denke:  Ich bin einfach so, so gerne hier auf dieser Welt und das allerschönste ist die Zeit mit unserer Familie. Ich glaube, dass wir uns auch nach dem Tod wiedersehen werden, in einer anderen Form und an einem anderen Ort. Aber…es wird nie mehr genau so sein wie jetzt. Nie mehr werde ich die Mama dieser wunderbaren Kinder sein. Nie mehr die Frau von meinem Mann. Nie mehr werden wir dieses Leben das wir alle so sehr lieben noch einmal genau so erleben. Das macht mich unendlich dankbar und demütig.

Woher nimmst du die Kraft immer so in dir zu ruhen?

Ist das immer so? Tatsächlich ist das etwas das andere Menschen oft an mir wahrnehmen. Dabei kann ich auch mal richtig ausflippen, besonders wenn es mir um etwas geht, dass mir wichtig ist. Ungerechtigkeiten zum Beispiel. Aber es stimmt schon…im Grunde ist das eher selten und ich entscheide mich meistens für die Gelassenheit. Ich finde einfach, dass die wenigsten Dinge es wert sind sich darüber aufzuregen.  Woher das kommt, weiß ich selber nicht genau. Es passiert von ganz allein.

Welche „flüchtige“ Begegnung hat dich am allermeisten berührt? Ein Mensch, den du vielleicht nur einmal im Leben ganz kurz gesehen hast…

Es kommt sehr oft vor, dass mich jemand oder etwas total berührt. Mir fällt jetzt gar keine bestimme Situation oder Person ein. Das alte Ehepaar das Hand in Hand auf der Parkbank sitzt, der Papa der seine Tochter auf den Arm nimmt und sie tröstet oder der Jugendliche im Zug der seinen Sitzplatz der alten Dame anbietet. Immer da, wo jemand einfach „gut“ ist, ohne etwas dafür zu erwarten, sondern einfach weil er gar nicht anders kann, als so zu sein.

Du schreibst immer wieder darüber, dass du so gerne liest. Wer ist dein Lieblingsautor? Wer ist dein liebster Romanheld und welches Buch war das beste was du im letzen Jahr gelesen hast?

Oh, da gibt es viele. Schriftsteller wie Paulo Choelo. Ich habe alle seine Bücher gelesen, am meisten beeindruckt hat mich aber seine eigene Biografie und wie er zum Schreiben gekommen ist. Jojo Moyes natürlich.  Astrid Lindgren und Cornelia Funke, weil ihre Bücher voller Phantasie und Magie sind. Ich glaube das ist ein großer Schatz den wir da an unsere Kinder weiter geben können.  Am allermeisten Michael Ende, alleine schon weil er Momo geschrieben hat und weil seine Bücher nur zwischen den Zeilen verstanden werden können. Das liebe ich. 

Das beste Buch des letzten Jahres war für mich Wunder von Raquel J. Palacio. Es geht im wahrsten Sinne unter die Haut und zu sehr zu sentimentalisierend zu wirken. Eine wunderbare Geschichte!

Was ist dein Lieblingslied?

Da gibt es auch unzählbar viele. Das was mich am meisten bewegt hat ist nach wie vor Hotel California von den Eagels. Als Teenager war es Ausdruck meiner Sehnsucht nach Amerika und ich hatte keinen blassen Schimmer wieso, dieses Gefühl so stark in mir war, erst als ich das erste Mal dort gewesen bin. Es sind heute viele, viele neue Lieder dazu kommen, die ich alle liebe. Aber Hotel California erzählt von einer Geschichte, die irgendwo tief in mir drin in Resonanz geht.  Ich habe keine Ahnung was es ist, doch es scheint so, als ob sie mir jedes Mal wieder neu erzählt wird, wenn ich das Lied höre.

Dein Lieblingfilm?

Dances with Wolves – Der mit dem Wolf tanzt. Meine Indianerfamilie. So dargestellt wie ich es mir gerne wünsche. Das Buch dazu von Michal Blake ist übrigens unfassbar gut und enthält viele Stellen, die man im Film leicht übersieht. Pay it forward, Almost famous, Forrest Gump, Sweet November, Green Mile, Big Fish, Into the wild…würde ich jetzt auch mal knapp dahinter stellen. Mein liebster Kinderfilm im letzten Jahr war die Neuverfilmung von Heidi.  Wegen der vielen besonderen Augenblicke, die im ganzen Film großzügig verstreut sind.

Dein Lieblingstier?

Der Elefant. ( und Delfine natürlich, schon wegen unserer Tochter)

Als welches Tier möchtest du wieder geboren werden?

Wenn dann schon als Wolperdinger

Warum bloggst du denn überhaupt?

Das Schreiben hat mich irgendwie schon seit jeher begleitet und ich glaube an das Wort. Schreiben ist ja auch nichts anderes als eine Ausdrucksform und mich hat es schon immer fasziniert, die richtigen Worte zu finden, um zu beschreiben was man fühlt und was man denkt.  

Was ist deine Motivation regelmäßig zu schreiben, was treibt dich an?

Eben genau diese Liebe für das Schreiben und am allermeisten die zu den Menschen.  Mit dem Blog habe ich die Möglichkeit Menschen irgendwie sichtbar zu machen. Das was sie ausmacht, wer sie sind, wonach sie sich sehnen. Aber auch Orte und Erlebnisse zu teilen, die das Leben lebenswerter machen. Die größte Anerkennung ist, wenn jemand  meinen Blog liest und dadurch etwas für sein eigenes Leben mit nehmen kann. In welcher Form auch immer.

Hast du eine To-Liste für alles was du noch erleben möchtest?

Wenn mein Leben jetzt vorbei wäre, dann wäre es gut. Weil alles was mir so viel bedeutet schon bei mir ist. Meine Familie, meine Freunde, der Arzbacher Hof, aber auch das Schreiben. Es gibt ein paar Herzensangelegenheiten und Träume, die mir wirklich sehr viel bedeuten, die aber noch so zart und so am Anfang sind, dass ich jetzt noch gar nicht drüber schreiben kann, aus Angst sie können dadurch zerbrechen. Aber wenn ich Glück habe erfüllen sie sich noch.

Welcher Berg ist denn dein Lieblingsberg?

Oh, auch da gibt es viele. Die Benediktenwand bedeutet mir schon sehr viel. Auch wenn es mein Hausberg ist, war ich glaube ich schon um die 20 als ich das erste Mal da rauf bin. Dann dafür aber mehrmals jedes Jahr. Aber auch die Sundratn und da kann ich wirklich nicht mehr zählen wie oft ich dort oben war. Hundert Mal bestimmt. Aber es kommt meistens jedes Jahr ein neuer Berg dazu und in der Regel schreibe ich ja auch auf dem Blog darüber.

Was war dein emotionalstes Erlebnis auf dem Berg?

Für mich ist jedes Gipfeltreffen total emotional. Meine „Bergpartner“ erzählen mir dann ja aus ihrem Leben  und immer ist da irgendwann ein Augenblick in dem man den Menschen dahinter erkennt. Ich kann’s schwer beschreiben, aber das geht mir jedes Mal sehr nah und unter die Haut.  

Und ich erinnere mich…einmal bin ich nach dem Arbeiten an Heilig Abend bei anbrechender Dunkelheit noch einmal alleine auf die Sundraten rauf. Es war tiefster Winter und ich musste mich schon richtig anstrengen, überhaupt hoch zu kommen. Als ich oben war, ist bereits der Mond aufgegangen und die Sterne haben am Himmel geleuchtet. Die Vorstellung, dass jetzt viele Kinder da unten aufs Christkind warten und bald ihre Geschenke auspacken werden, berührte mich sehr. Ich fühlte mich so verbunden mit allem und jedem, dass mir Tränen übers Gesicht kullerten. Ich wünschte mir in diesem Augenblick nichts mehr als das alle Kinder dieser Welt diese Art von Frieden erleben dürfen. In dieser Nacht schien es mir möglich.

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Was war das Kurioseste, dass du dem Gipfel erlebt hast?

Da erlebe ich ständig Neues.  Da gibt’s so viele Geschichten, vielleicht sollte ich einmal etwas drüber schreiben.

Mir ist einmal eine Herde Kühe nach gelaufen und ich im Affenzahn voraus, weil sie dachten, ich habe Salz für sie. Oder als ich auf dem Waxenstein saß und Brotzeit machte, als sich plötzlich ein ausgewachsener Steinbock neben mich hinsetzte und mich anschaute. Er saß neben mir und schnaubte, ich hätte ihn streicheln können so nah war er. In Peru auf dem Chiccani würde ich auf 5300 Meter so schlimm höhenkrank, dass die Gruppe mich zurück lassen musste. Ich saß also mutterseelen allein irgendwie in Peru auf einem Vulkan.  Gott sei Dank konnte ich nicht wirklich drüber nachdenken, was passiert wäre, hätte mich die Gruppe nicht Stunden später genau am gleichen Fleck wieder aufgelesen, denn den Weg nach unten hätte ich sicher nicht gefunden. Doch auch das hatte seine magische Seite. Ich fühlte mich hundeelend, doch als die Sonne aufging und ich dort oben in den Wolken saß, fühlte ich mich auf seltsame Art und Weise sehr behütet und aufgehoben. Vielleicht lag es daran, dass ich dem Himmel so nah war.  

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Sehr witzig war auch, als einmal auf einem Gipfel (mir fällt einfach nicht mehr ein wo das war) jemand seinen kalten Big Mäc von McDonalds neben mir ausgepackt hatte und genüsslich reinbiss. Oh mei.

Wohin ging dein erster Urlaub ohne Eltern?

Mit ungefähr zehn dürfte ich nach und nach meine Freundinnen vom Alpencampingplatz besuchen. Das war meistens in München, einmal war ich auch am Bodensee. Das Landschulheim in der vierten Klasse in Schliersee zählt aber nicht dazu, oder?

Du bist nicht ganz Vegetarier, aber deine Essgwohnheiten sind zumindest vegetarisch angehaucht. Warum?

Ich esse gelegentlich ja Fleisch. (Besonders gerne Fisch) Im Arzbacher Hof haben wir oft Hirsch oder zum Beispiel Almochsen von hiesigen Jägern und Bauern. Wenn ich weiß wie das Tier gelebt hat und „friedlich“ gestorben ist, dann tue ich mir leichter. Für mich ist es eine moralische Frage, aber oft bin ich nicht konsequent genug. Was ja in einem bayerischen Wirtshaus grundsätzlich nicht leicht ist. Aber eins ist sicher, jedes Mal wenn ich Fleisch esse, dann „ehre“ ich das Tier das für mich gestorben ist. Mit dieser Haltung habe ich für mich einen Weg gefunden, dass es für mich in Ordnung ist Fleisch zu essen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich irgendwann ganz darauf verzichten kann.

Wie schaffst du das Wirtin und Mama gleichzeitig zu sein? Ich stelle mir das schwierig vor…

Im Grunde ist es das aber gar nicht. Es verträgt sich sogar sehr gut miteinander. Wir leben ja alle hier im Arzbacher Hof und somit bekommen die Kinder hautnah mit was wir da tun. Ich kann oft stundenweise einspringen, weil wir ja auch noch Oma und Opa im Haus haben und sagenhafte Schwiegereltern, Tanten, Onkel und Freunde, die hin und wieder einspringen und so eine riesengroße Hilfe für uns sind. Ich glaube jeder muss da seinen eigenen Weg finden. Für uns funktioniert dieser ganz gut, dass mein Mann sich voll und ganz dem Arzbacher Hof widmet und ich größenteils bei den Kinder bin. Das passiert rein aus der Intuiton heraus. Momentan ist es so, dass unsere Kinder uns noch sehr brauchen, auch wenn die älteren Zwei schon gut alleine klar kommen. Ich liebe die Arbeit im Arzbacher Hof aus ganzem Herzen, aber am meisten unsere Familie und ich spüre wie wichtig das ist gerade jetzt bei unseren Kindern zu sein. Genau diese Jahre sind jetzt so wertvoll und die Stunden im Arzbacher Hof werden sicher von alleine mehr.

Was ist dir wichtig im Arzbacher Hof und auf dem Alpencampingplatz? Was hast du für Werte als Chefin?

Also das sind ja immer WIR. Mein Mann und ich. Ganz ehrlich, den Begriff Chefin mag ich gar nicht so gerne. Sicher, wir haben unsere Vorstellungen und möchten, dass diese auch vertreten  und umgesetzt werden. In diese Rolle  als Chefin bin ich auch irgendwie rein gewachsen.  Ich habe einen starken Hang zur Harmoniesucht und möchte am liebsten immer, dass es allen gut geht. Dass das nicht immer geht, musste ich lernen. Aber gerade an dieser Aufgabe bin ich gewachsen. Man kann sich nämlich vorher nicht genau vorstellen, was es wirklich bedeutet selbstständig in der Gastronomie zu sein. Es sind die viele, vielen Dinge die von Außen keiner sehen kann, die aber ungehörlich aufwendig sind und viel Kraft kosten. Für uns ist es total wichtig,  dass sich unsere Mitarbeiter wohl fühlen bei uns. Das sie gerne zur Arbeit kommen, dass es ihnen auch was gibt bei uns zu sein. So eine Art Wertschätzung die zwischen uns, unseren Mitarbeitern und dem Gast hin und her fliesst. Weil es ist so:  jeder Gast, der zu uns kommt, bereichtert uns und dafür würde ich am allerliebsten jeden einzelnen von ihnen umarmen und sagen: ” So schön, dass du da bist. Wegen dir lebt der Arzbacher Hof und der Alpencampingplatz, danke, danke, danke!” Uns ist wichtig, dass diese Energie so stark ist, dass man sie spürt. Was wir an unseren Mitarbeitern haben, dass wissen wir und dafür sind wir unendlich dankbar. Es ist immer alles im Fluß, jeder bringt das ein was er kann und manches Mal bedeutet das eben auch, dass ein Weg jemanden in eine andere Richtung führt und das ist völlig in Ordnung so. Die Dankbarkeit bleibt.  Was uns noch am Herzen liegt ist, dass wir ehrlich miteinander sind, dass jeder die Verantwortung für sich selbst übernimmt und nicht abgibt. Es soll ja Raum für Wachstum und Weiterentwicklung sein. Darum fragen wir regelmässig, wo willst du hin, wo wollen wir hin?

Ich sitze immer noch regungslos und schweigend auf meinem Platz. Wenn ich so intensiv über mein Leben nachdenke, dann berührt mich das total. Weil ich einfach so gerne auf dieser Welt bin und dieses eine Leben so sehr liebe, dass ich es mit Worten unmöglich beschreiben kann. Ich empfinde grenzenlose Dankbarkeit und würde das Glück und meine Freude darüber am liebsten in den Wind schreien, damit es jeder hören kann. Genau wie Wind im Haar in der Schlussszene, als er sich zu Šuŋgmánitu Tȟaŋka Ob’wačhi  (der mit dem Wolf tanzt) und ihrer Freundschaft bekennt, möchte ich mit erhobenen Armen dem Leben meinen Dank aussprechen und so laut in den Himmel rufen wie ich kann:

“Ich kann lieben aus ganzem Herzen und danke dir, dass ich nie gelernt habe wie es sich anfühlt zu hassen. Meine Stärke ist das Gute zu sehen, zu verzeihen, sich selbst und anderen, um einfach weiter zu gehen. Ich kann glauben, dass es für mich real ist und ohne dass der Zweifel darin noch Platz findet. Ich vertraue dir bedingungslos. Du führst mich von anfang an und mit jedem Tag näher zu dir. Du hast mein Herz geöffnet und es weit und gerecht werden lassen. Das war nicht ich, dass warst du. Du bist mein Freund, mein liebes Leben, du bist mein Freund!” 

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Sag amoi Addnfahrer, wer bist du eigentlich wirklich? – Das Phänomen um den Addnfahrer und seine wahre Geschichte

Sag amoi Addnfahrer, wer bist du eigentlich wirklich? – Das Phänomen um den Addnfahrer und seine wahre Geschichte

Um 9 Uhr am Isarsteg hama ausgmacht. Ein symbolträchtiger Treffpunkt. Nicht nur weil der Isarsteg die offizielle Grenze zwischen Gaißach (sein Dorf) und Arzbach (mein Dorf) markiert, sondern aus einem noch ganz anderen Grund von dem ich euch später noch erzählen werde. Ich packe eine gscheide Brotzeit und eine kleine Getränkeauswahl aus Paulaner Radler (Bier war aus – der Arzbacher Hof hatte zu derzeit Betriebsferien) und alkoholfreies Weißbier, Wasser, Apfelschorle & Kaffee und marschiere los. Beim Vorbeigehen an der Arzbacher Kirche erinnert mich die Kirchenglocke, dass ich fast 10 Minuten zu spät bin. Aber ER nicht. Ich sehe ihn schon von Weitem auf dem Steg stehen, als ich über unsere Hauptstraße zum Isarwanderweg einbiege. Klassisch mit Trachtenhut und vermutlich orangen Husqvarna-Hosenträger unter der Winterjacke. Mei, ich muss schmunzeln. Jetzt derf i doch tatsächlich mit einem Internet-Star den Isarweg Richtig Lenggries entlang wandern. Sagenhaft.

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img_2983„Da Addnfahrer. Ja Servus. Warts scho lang?“

„Na, i bin grad erst kemma. Eigentlich hab i mir dacht i bin selber z’spat“

„Gema links oder rechts“ (der Isarweg führt an beiden Uferseiten nach Lenggries)

„Erstmoi rechts, dann links“ sagt der Addnfahrer. Also dann…Gemma.

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Addnfahrer, jetzt erzähl mal, wie ist es denn überhaupt dazu gekommen, dass du der Addnfahrer geworden bist?

Das war absolut Zufall und überhaupt gar nicht geplant. Eigentlich wollte ein Spezl von mir aus der Gaudi heraus, das Video „Endlich Wochenende“ -welches mittlerweile Kult auf You-Tube ist- nachstellen und ich war hoid irgendwie dabei. Wie oft bei so einem Schmarrn. Er hat das Ganze dann einfach mit dem Handy gefilmt und über Whats app an sämtliche Freunde verschickt.

Wie gings dann weiter?

Tom Oswald von den Gaudiburschen hatte dann das Video bei seiner Facebookseite hochgeladen. Es wurde geteilt und geteilt und irgendwann hatte ich mir dann meine eigene Addnfahrer-Seite eingerichtet. Und aus ein paar hundert Fans sind heute nach gut einem Jahr über 200 000 geworden und es werden mit jedem Video mehr.

Unglaublich. 201 990 sind es aktuell. Du musst dir das mal vorstellen wie viel Leute das sind!

Das kann ich ehrlich gesagt selber noch nicht richtig glauben.

Jetzt finden viele da draußen den Addnfahrer extrem lustig. Aber als ich mich mal so eine Zeitlang durch deine Kommentare gelesen habe, (die sich wie ein Roman lesen – längenmässig) schreiben auch einige echt krasse Kommentare unter deine Videos. Wie gehst du denn damit um?

Am Anfang hat mich das schon gestört. Ich frage mich halt immer wieso. Es muss ja schließlich keiner anschauen, wenn es ihm nicht gefällt. Aber heute sehe ich das gar nicht mehr. Es ist mir ganz einfach egal geworden.

Was hat sich denn für dich alles verändert nach diesem völlig verrückten Jahr?

Sehr viel und doch wieder nicht. Ich bin und bleibe ja immer noch der Selbe. Ich habe freilich viel erlebt, im Guadn wia im Schlechten. Wobei das Erstere ganz klar überwiegt. Doch es ist schon so wie du sagst, das Jahr war einfach total verrückt und ich schüttel immer noch ungläubig den Kopf darüber.

Was war zum Beispiel weniger positiv für dich?

Zum Beispiel hatte ich am Anfang nicht sehr gute Erfahrungen mit meinem ersten Management. Für mich war das ja alles komplett neu und die Tatsache, dass ich tatsächlich irgendwann wirklich einen Manager brauchte, zumindest wenn ich das mit dem Addnfahrer so weitermachen will, war für mich schon schräg genug. Es sind dann einfach Sachen vorgefallen, wo ich auf einmal ganz klar wusste, naaa, dass mit uns das passt so überhaupt nicht und dann habe ich mich nach einem neuen Manager umgeschaut.

Und bist fündig geworden?

Ja mit Manuel von Meya Consulting passt‘s perfekt. Die Chemie stimmt total. Das ist mir auch immer sauwichtig und er ist obendrein auch noch ein Schmied so wie ich. (der Addnfahrer ist wahrhaftig Schmied, Innungsbester noch dazu…nur so am Rande erwähnt)

Aber trotzdem bist du ja hauptberuflich nicht Addnfahrer, sondern immer noch mit Leib und Seele Schmied. Zur Zeit machst du das ja noch nebenbei auch wenn das unheimlich viel Zeit beansprucht. Wo geht die Reise hin?

Das weiß ich selber noch nicht so genau. Ich habe seit meiner Kindheit einen großen Traum. Irgendwann möchte ich einmal nach Kanada auswandern. Als Bua durfte ich schon immer mit einem mit meiner Familie befreundeten Jäger zur Jagd mitgehen. Irgendwann hat es sich dann so ergeben, dass ich mit ihm nach Kanada auf eine “Jagdreise” mitfliegen durfte. Das war der absolute Wahnsinn für mich damals!

Liebe auf den ersten Blick?

Voi!

Ja und wie stellst du dir das denn dann so vor?

Eine richtige Selbstversorgerfarm weit weg und mittendrin in der Natur. Er ergänzt schmunzelnd: Mit Internet natürlich. Dann kann der Addnfahrer mit mir auswandern.

Ja, überlege ich mir, das passt. Ich kann mir den Addnfahrer wirklich sehr gut in Kanada dort auf seiner Ranch vorstellen. An Haufen Viecher um ihn herum und vielleicht ja sogar die eine oder andere bayrische Kuhglocken die vor sich hin läutet.

Aber wie geht es denn jetzt konkret mit dem Addnfahrer weiter?

Ganz easy. Ich lass das alles auf mich zukommen. Ich stelle nicht mehr ganz so viele Videos wie am Anfang rein. Lieber 1-2 im Monat, dafür gehaltvollere. Im Moment schreibe ich unter anderem an einem Bühnenprogramm.

Echt? Ja sauguad…

Ja find ich a. Obwohl ich davor schon ein bisserl Respekt habe. In echt auf der Bühne und vor echtem Pumblikum zu stehen, ist halt noch einmal was ganz anders als daheim ein kleines Filmchen zu drehen. (die größte Reichweite bei diese kleinen Filmchen hatte so am Rande erwähnt 12 Millonen! Das muß man sich mal vorstellen, 12 Millionen! Portugal oder Griechenland haben zum Beispiel um die 10 Millionen Einwohner, nur so zum Vergleich:-)

Der Addnfahrer ist da tiefenentspannt. Es kommt wie’s kommt und er bleibt sowieso so wie er ist. Ich bin mir sicher, er ist viel zu bodenständig, als das ihn das was im Moment gerade passiert auf irgendeine Art und Weise verändern könnte. Er tritt weiterhin bei Burschenvereinen auf oder singt eben halt mal bei einem Live-Konzert von Gsindl gemeinsam mit der Band auf der Bühne. Einfach weil das ja alles seine Fan-Base ist, wie er sagt und er da auch selber sowieso hingegangen wäre, wenn er jetzt auch nicht gerade der Addnfahrer wäre. Er erzählt mir von den abgefahrensten Anfragen und Erlebnissen die er im letzten Jahr so erlebt hat. Nach einem hochgeladenen Video zum Bespiel hatte er um die 6000 Nachrichten auf seiner Facebookseite. 6000! Und ich denke mir, ja Herrschaftszeiten des gibt’s doch garned…Das einzige was ihn zur Zeit ein bisserl nachdenklich stimmt, sind die Addnfahrer, die keine Addnfahrer sind, aber sich auf Festl als der Addnfahrer ausgeben.

Warum macht man denn so was?

Keine Ahnung, vielleicht für ein paar Bargetränke umsonst oder so. Es ist nur irgendwie…ja sagen wir moi, ein bedrängendes Gefühl, wenn sich jemand als einen selber ausgibt und alles irgendwie dann in deinem Namen tut und du kannst Garnichts dagegen machen.

Die Patentrechte für den Addnfahrer hat er sich vor kurzer Zeit gesichert. Aber die „falschen Addnfahrer“ die ohne seines Wissens unterwegs sind, sind einfach schwer zu belangen, weil er ja oft selber gar nichts und wenn dann nur zufällig von ihnen mitbekommt.

Wir sind mittlerweile in Lenggries angekommen. Der Isarweg würde jetzt noch weiter an den Sylvensteinsee, ja sogar bis nach Österreich führen. Wir überqueren die Brücke in Lenggries, um auf der anderen Seite, der Goaßara Seitn, also die vom Addnfahrer, weiter zu gehen.

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Der Addnfahrer erzählt mir, dass er so wie ich unglaublich gerne liest. Heute immer noch und früher als Kind hat er ganze Indianerbücher regelrecht verschlungen. So wie mein Cousin auch. Der ist nämlich der Papa vom Addnfahrer und sein Opa ist mein Onkel gewesen. Mein Onkel war einer der großzügigsten, gutmutigsten, warmherzigsten und lustigsten Menschen an die ich mich je erinnern kann. Und er ist vor 12 Jahren ganz überraschend verstorben. Genau an der Stelle wo ich mich heute früh mit dem Addnfahrer am Steg getroffen habe. Zwischen Arzbach und Gaißach, letztendlich dann auf der linken, der Gaißacher Seite. Wir waren damals fassungslos und unendlich traurig, weil jeder der meinen Onkel, seinen Opa kannte ihn einfach gern haben musste.

Der Addnfahrer erinnert sich an diesen Tag:

Er war bei euch im Arzbacher Hof am Stammtisch und sie hatten besonders an diesen Tag alle miteinander so eine Fetzngaudi, dass da Opa und sein Freund auf dem Nachhauseweg kaum Radl fahren konnten so mussten sie lachen. Auf dem Steg ist es dem Opa dann plötzlich nicht mehr gut gegangen.“ Was ist denn los? „ hat ihn der Freund immer wieder gefragt als er merkte, dass etwas nicht stimmte. Dann ist der Opa zusammen gebrochen. Er war sofort tot. Selbst der herbei eilende Arzt und die Krankenschwester, die zufälligerweise direkt neben dem Ort wo es passiert ist wohnten und auch sofort zur Stelle waren um erste Hilfe zu leisten, konnte nichts mehr für ihn tun. Es hat einfach so sein sollen und er ist auf die Art und Weise gestorben, wie er es sich immer gewünscht hatte.

Ja, das stimmt. Da bin ich mir sicher. Es ist fast ein bisserl so, wie wenn er es sich ausgesucht hätte und er hatte sich ja von uns allen im Arzbacher Hof offiziell verabschiedet. Das es ein Abschied für immer sein würde, dass hatte keiner geahnt und hätten wir das, dann hätten wir ihn sicher nicht so einfach gehen lassen.

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Wir kommen an der berühmt berüchtigten Isarburg vorbei und weil wir heute keinen Gipfel haben an den ich meine Brotzeit auspacken könnte, muss die kleine Bank am Isarufer ausreichen. Der Addnfahrer hat es doch tatsächlich fertig gebracht sich durch a saublede Aktion an Leonhardi ( wer’s ned kennt, Nationalfeiertag von Bad Tölz) das Außenbandl ab zu reißen. Deswegen geht aufwärts im Moment schlecht. Er wählt aus der Rucksackminibar das Paulaner Radler und eine Butterbrezen aus und wir ratschen und ratschen.

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So und jetzt sag ich euch einmal was, was ich über den Addnfahrer wirklich denke. Irgendwie kommt man im bayrischen, sozialen Netzwerken sowieso nicht an ihm vorbei (und nicht nur den bayrischen, die Zahlen sprechen für sich). Der eine findet ihn gut, der andere find es vielleicht an Schmarrn. Des derf ja letztendlich jeder selber entscheiden. Ich persönlich find es unglaublich interessant wie sowas überhaupt einfach so passieren kann. So wie es in der Geschichte vom Addnfahrer war.  Er hat etwas unbeschreiblich Unterhaltsames in seiner Art und das war irgendwie soweit ich mich erinnern kann auch schon immer so. Nur das des jetzt einfach ein paar Menschen da draußen mehr gemerkt haben. Und ich finde, er hat so wie mein Onkel sein Herz am rechten Fleck und einen wachen Verstand, um aus dem allen gechillt hervor zugehen, egal was in Zukunft auch noch immer passieren mag. Da ist es dann auch Wurscht wie oft die Bildzeitung ihm noch eine ganze, wenig wahrheitsgemäße Seite widmen wird, mit der Überschrift „der Wutbayer“, als Anspielung auf sein Kuhglockenvideo bei Youtube.

Es gibt eine Sache die man bei dem ganzen Wirbel nicht vergessen darf: Es gibt ja da noch immer ihn, den Menschen hinter dem Addnfahrer, der in Wirklichkeit ganz anders ist. Der Indianerbücher liest, über eine fast schon poetische Ader verfügt und dessen heimlicher Traum eine einsame Farm in Kanada ist. Der, der sich wie ein Schnitzel freut, wenn er andere zum Lachen bringen kann, weil das schon immer sein Ding war und der, der sich heute einfach einmal so den ganzen Vormittag frei nimmt, um mit mir auf dieses, nennen wir es Isartreffen zu gehen. Doch trotzdem ist der Addnfahrer unglaublich authentisch. So wie wenn der Addnfahrer und der, der sich dahinter vesteckt, einfach immer schon eine Person waren.

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Vor lauter, lauter merken wir fast nicht, dass wir schon wieder am Arzbach Steg angekommen sind. 4 km ist die kleine Wanderung insgesamt lang und wenn du jetzt flussabwärts in die andere Richtung weitergehst, rechts oder links, dann kommst du direkt in unsere wunderschöne Landeshauptstadt München. Aber das wäre jetzt wirklich zu weit mit gerissenen Aussenbandl. Die Geschichtn vom Addnfahrer aber würden nicht ausgehen, da bin ich mir sicher.

über den Isarwanderweg die Route

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Do is er dahi

In diesem Sinne, lasst’s eich ned schwoam und dem Addnfahrer danke ich aus ganzem Herzen für das offene, ehrliche und unterhaltsame Isartreffen aus ganzem Herzen M.

Mehr Video’s etc…rund um den Addnfahrer

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Die herzensgute Hollerfee vom Isartal Burgi Heufelder und das Geheimniss unseres Uropas

Die herzensgute Hollerfee vom Isartal Burgi Heufelder und das Geheimniss unseres Uropas

Auf diese Treffen habe ich mich schon seit langer, langer Zeit gefreut. Ein paar Mal hatten wir schon einen Tag für unser Gipfeltreffen festgelegt und immer wieder ist ganz kurz vorher dann doch noch etwas dazwischen gekommen. Aber obwohl der Terminkalender bei uns beiden bis zum Rand gefüllt ist, habe ich einfach nicht locker gelassen, weil man eben nur ganz selten auf solche herzerwärmenden Menschen wie die Burgi trifft. Wenn Burgi den Raum betritt, erfüllt sie ihn sofort mühelos mit Leichtigkeit und einer dermaßen ansteckenden Fröhlichkeit, dass man sie am liebsten gleich in den Arm nehmen möchte, auch wenn man sie gerade erst kennen gelernt hat. Ich habe das große Glück, dass Burgi als meine Cousine schon mein ganzes Leben lang bei mir ist. Bei meiner Taufe hat sie die Kerze für mich getragen und auch sonst eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt. Sie hat mir auf meinem Weg sozusagen ein  Licht vorweg geschickt. Und das einfach nur weil sie da ist. So wie mit meiner Taufkerzen damals. Auch wenn wir uns manches Mal Monate lang nicht sehen, habe ich trotzdem immer das Gefühl, dass wir uns sehr nahe stehen. Wenn wir reden, reden wir lange und die Gesprächsthemen gehen uns sicher nicht aus. Und Burgi‘s Leben, das finde ich einfach so unfassbar spannend, dass ich es euch nicht vorenthalten kann.

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Wir treffen uns an diesem allerersten Herbstfreitag zu unserem langersehnten Gipfeltreffen am Wanderparkplatz der Waldherralm. Ich freue mich so Burgi wieder zu sehen, um gerade heute an diesem herrlichen Septembertag ein paar ganz besondere, geschenkte Stunden mit ihr verbringen zu dürfen. Das gleiche Anfangsstück wie bei meinem Gipfeltreffen mit Carola, Jochen und Emma denke ich, als wir geradeaus loswandern.img_9941 Wie nah doch immer alles zusammen liegt. Vor dem kleinen Brückerl biegen wir dann allerdings nicht rechts, sondern links Richtung Zwiesel ab. Der Morgentau hält sich in großen, dicken Tropfen hartnäckig an den Grashalmen und Sträuchern fest, während die Sonne vorsichtig durch den frühen Herbstnebel blinzelt. Wir bleiben kurz stehen und lassen diesen Moment auf uns wirken. Wie schön es doch hier ist!

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Burgis Mama und meine Mama sind Schwestern. Beide wuchsen zusammen mit insgesamt zehn Geschwistern in dem idyllischen Ort Leger zwischen Wegscheid und der Jachenau auf. Ihre Kindheit war frei, aber auch sehr geprägt von Strenge und Disziplin. Mein Opa hat seine erste Frau Elisabeth im Kindsbett verloren. Meine Oma war die Schwester von Elisabeth, jung verliebt und wollte bald heiraten. Wegen der ganzen Arbeit am Hof und auf dem Sägewerk, aber hauptsächlich wegen der fünf Kinder hat meine Oma schweren Herzen die Verlobung gelöst und den Mann ihrer Schwester geheiratet.(das muss man sich erst einmal vorstellen!)  Sie bekam noch sechs weitere Kinder mit meinem Opa, zwei davon waren meine Tante und meine Mama. Insgesamt waren es tatsächlich einmal vierzehn Kinder. Drei Kinder- zwei davon Zwillinge-  sind an heute vergleichsweise harmlosen Krankheiten als Säungling verstorben und ein Kind ist auf dramatische Weise im Sägbach ertrunken.  Das ist nur eine von vielen bemerkenswerten, manchmal auch tragischen Geschichten, die um unsere Familienclan den „Soagschneidern“ kreist. Jede einzelne davon wäre es wert sie zu erzählen und am Ende könnte man ein ganzes Buch darüber schreiben. Aber das hier ist Burgi’s Geschichte und ich bin dankbar, dass ich es sein darf, die sie für euch aufschreibt.

Burgi, ich war ja das jüngstes Enkelkind von unseren Großeltern. Unser Opa ist gestorben, als ich gerade einmal ein paar Monate alt war. Aber die Oma die habe ich immer noch in so guter und lebendiger Erinnerung. Einmal sind wir mit ihr über die Grenze nach Österreich gefahren, um einen kleinen Ausflug mit ihr zu unternehmen. Als der Grenzpolizist feststellte, das der Ausweis der Leger-Oma bereits seit 10 Jahren abgelaufen war und fragte warum sie den denn nicht neu beantragt hatte, meinte sie: „ Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich einmal so alt werden würde.“ Weil du ein paar Jahre älter bist als ich, hattest du von der Oma ja noch viel mehr mitbekommen. So oft hast du mir von den abenteuerlichen Ferienwochen im Leger mit meinen anderen Cousinen (und Cousins) vorgeschwärmt. Das Leger das war ganz ein besonderer Ort für dich?

Ja, und diese Zeit werde ich wirklich nie vergessen. Das Leger bedeutet für mich seit jeher schon grenzenlos Freiheit. Alleine das Haus der Oma mit dem großen Wald dahinter, nachdem wirklich nichts mehr kam, außer der Fluß Jachen und die Berge. Das ist glaube ich für alle Kinder ein großer Traum. Die Oma ist mit uns und dem Fahrrad zum Beerenpflücken gefahren, wir haben viel gesungen und gelacht. Überhaupt habe ich die Oma als herzensgute und lebenslustige Frau in Erinnerung.

Wir reden noch ein Weilchen, über unsere Erinnerungen an Leger. Über Oma und Opa, Omas Katzen, das Birkenwasser mit dem Oma ihren Enkelinnen immer die Haare geflochten hatte, die vorher im Kachelofen aufgeheizten Ziegelsteine, die sie uns Kindern zum Wärmen der Füße ins ohnehin schon wuchtige Federbett legte und an den Geruch von frischem Kaffee am frühen Morgen. Alleine durch ihren Namen, den  Burgi (Notburga) mit meiner Tante und Oma teilt, sind die drei sehr verbunden und es scheint, dass oft alleine durch diesen Namen, sich ein besonderes enges, unsichtbares Band um die drei legte.

Der Weg führt uns vorbei an prächtigen Wäldern, herbstlichen grün-gelben Wiesen und Brombeersträuchern. Die Blätter beginnen sich langsam zu färben. Wir sind mittendrin in diesem Übergang vom Sommer auf den Herbst.

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Burgi bleibt stehen und wir bewundern ein paar Pflanzen und Blumen am Wegrand. Burgi fällt ein Schwamm an einem Baum auf, an dem silbrige Wasserperlen langsam nach unten tropfen. Beinahe wäre ich einfach vorüber gegangen. Offene Augen für die kleinen Wunder um uns herum hatte Burgi schon seit jeher, aber auch die Liebe zur Natur, zu den Pflanzen, Kräutern…img_9956

Burgi, war eigentlich schon immer klar, dass du Floristin werden wolltest?

Ja, das war von Anfang an sonnenklar. Und das zieht sich auch wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben. Ich bin mir auch sicher, auf eine gewisse Weise werden die “Pflanzen und Blumen” mein ständiger Begleiter sein. Nur habe ich festgestellt, dass sich etwa alle sieben Jahre  mein Leben auf wundersame Weise jedes Mal neuorientiert.

Wirklich alle 7 Jahre?

Seltsam. Ja. Aber es waren tatsächlich immer ziemlich genau 7 Jahre.

Wo befindest du dich denn dann gerade, am Ende der 7 Jahre, mittendrin oder am Anfang?

Ich würde sagen am Ende. Vor 7 Jahren habe ich mich mit der Sonnenkunst selbstständig gemacht. Das war damals die perfekte Zeit und hat sich alles auch richtig angefühlt. Ich arbeite nebenbei ja noch in der Gärtnerei Epp in Lenggries.  Selbstständig zu sein bedeutet Freiheit und die Dinge so zu gestalten wie man es selber möchte. Aber eben auch die vielen Extrastunden, die man gar nicht sieht, die sich aber am Ende dann doch summieren. Die  Gärtnerei zieht bald um und vergrößerst sich und da ich dort auch diese Freiheit auf meine Art zu arbeiten ganz und gar ausleben darf und auch das Arbeitsklima so perfekt passt, überlege ich gerade mehr dort zu arbeiten. Somit würden dann die Zusatzstunden der Selbstständigkeit wegfallen und ich könnte mich wieder mehr der Kunst widmen, zu der die letzten Jahre und oft  auch aufgrund der Selbstständigkeit einfach Zeit und Muße gefehlt hatten. Aber mal schauen, wo mich der Weg letztendlich hin führt…

Ich weiß, dass du genau so wie ich, auch davon überzeugt bist, dass alles zu seiner Zeit passiert. Und da muss ich jetzt an unsere Oma denken, die immer sagte, wer weiß für was es gut ist.

Davon bin ich überzeugt. Oft passiert im Leben etwas, dessen Sinn man erst gar nicht greifen kann. Manchmal hadert man und ärgert sich, aber wenn man ganz ruhig wird und auf auf sein Herz hört, dann weiß man es ganz genau. Am Ende wird alles gut sein. Und darum geht es für mich im Leben auch, darauf zu vertrauen, dass alles nur so sein kann, wie es im Augenblick ist und alles zu deinem Wohle geschieht. Mit einem offenen Herzen durchs Leben zu gehen, mag manches Mal weh tun, weil du so auch verwundbar bist, aber es wird sich immer lohnen. Alles was du aus ganzem Herzen gibst, kommt tausend Fach zu dir zurück.

Ach liebe Burgi, du sprichst mit so aus der Seele, aus ganzem Herzen eben und glaubst du wirklich wir sind in diesem Leben zufällig Cousinen geworden? Wobei ich bei meiner nächsten Fragen bin und unserer nächsten Gemeinsamkeit, die uns so verbindet.. Wie auch ich beschäftigt sich Burgi schon ihr ganzes Leben lang mit allem was weitgehend mit Heilen und Spiritualität zu tun hat. Auch hier schließt sich der Kreis im Ursprung unserer Familie. Unser Uropa hatte eine Gabe, die viele Menschen aus Nah und Fern zu ihm ins Leger pilgern  lies: Er konnte Menschen mit Kräutern und uraltem Heilwissen heilen. Als mein Uropa verstarb, hat er dieses niedergeschriebene Wissen meiner Oma in Form eines Gelübdes weiter gegeben. So wie auch er es erhalten hatte. Meine Oma hat es angeblich meiner Tante vermacht, der ” zufälligerweise” auch ein großes Interesse für Kräuter und deren Wirkungsweisen mit in die Wiege gelegt wurde . Burgi und ich finden das unglaublich spannend und hochinteressant. Das Gelübde besagt unter anderem auch, dass derjenige der die alte Tradition fort führt, es als Geheimnis für sich behalten muss und mit keinem anderen Menschen  über den Inhalt und die Vorgehensweise dieser alten Heilkunst reden darf. Was die Sache für uns natürlich noch geheimnisvoller macht.

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Meine Cousine hat sich über Jahre hinweg das Handwerk des Räucherns angeeignet. Zusammen mit Christa und Margot sind sie die „Hollerfeen aus dem Isartal“.  Wer die drei jemals zusammen auf einen ihrer Vorträge oder beim Räuchern erlebt hat, sieht wie sehr sie dieses Thema dann auch leben und weitergeben möchten. Faszinierend ist es allemal.

Wie bist du denn überhaupt zum Räuchern gekommen Burgi?

Das hat sich immer alles ergeben. Durch meine Arbeit als Floristin hatte ich ja eh schon immer einen Zugang zu Kräutern  usw… Eine Freundin gab mir die Adresse von Marlies Bader, die über das Räuchern mit heimischen Kräutern oder das Wohnen mit guter Energie Bücher geschrieben hat und ihr Wissen in einer einjährigen Ausbildung an andere weiter gibt. Die Ausbildung hat mich persönlich sehr bewegt und auch vieles bei mir ausgelöst.

Du hattest ja auch einmal eine Ausbildung zur Persönlichkeitstrainerin absolviert?

Ja, genau. Das ist schon etwas länger her. Damals bei der Positiv Factory. Ich hatte so unglaublich ineressante Menschen während dieser Zeit kennen lernen dürfen und auch so wirksame Methoden, wie man zum Beispiel an neue Projekte heran geht oder mit schwierigen Lebenssituationen umgehen kann. Eine unfassbar wertvolle Zeit für mich, die ich jeden nur uneingeschränkt empfehlen kann.

Wir erreichen die Lichtung kurz vor der Gassenhofer Alm. Beide haben wir dort als Teenager lustige Hüttenabende verbracht. Unabhängig voneinander. Irgendwie müssen wir jetzt darüber lachen und können gar nicht glauben, wie lange das in Wirklichkeit schon her ist.

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Bald schon können wir den Gipfel sehen und der Weg führt uns steil nach oben. Ab und zu müssen wir einfach innehalten und uns umdrehen, zu schön ist diese zauberhafte Bergkulisse des Voralpengebirges. Und was für einen Stimmung! Wir genießen jeden einzelnen Augenblick so sehr, vor allem weil wir ja wissen wie selten das ist, dass wir es tatsächlich einmal gemeinsam auf den Berg schaffen.

Als wir oben am Bankerl ankommen stellt sich bei uns wirklich wahres Gipfelglück ein. Es ist einfach so besonders, dass wir hier zusammen auf dem Zwiesel sitzen und auf den Isarwinkel und auf unsere Heimat herab schauen dürfen. Alkoholfreies Weißbier, Butterbrezen, Käsestangen, Quarktaschen…ein verspätetes Frühstück auf dem Berg schmeckt einfach immer außergewöhnlich gut!

Und Burgi erzählt, wie oft es ihr im Alltag so ergeht, dass sie Menschen einfach spontan in den Arm nimmt, wenn ihr das Gefühl das sagt. Einmal so sagt sie, hatte sie eine Kirche für eine Hochzeit dekoriert und eine fremde Frau hat ihr von ihrem verstorbenen Mann erzählt. Burgi hat ihr einfach nur zugehört und sie dann rein aus dem Instinkt heraus umarmt. Die Frau ist in Tränen ausgebrochen und war so sehr berührt von dieser Geste, dass sie Burgi einen Segenswunsch für ihr ganzes Leben aussprach. Richtig förmlich mit Handauflegen und so. Burgi wiederum war von diesem spontanen Dankbarkeitsritual  dann auch wieder so bewegt, dass sie dieses Erlebnis mit der freundlichen Dame in der Kirche sicherlich auch so schnell nicht wieder vergessen wird. „Aber so ist das, wenn man seinem Gefühl folgt. Manches Mal geschehen dann die wundersamsten Dinge.” stellt Burgi fest. “Und überhaupt, ” so fährt sie fort, “ein Leben ohne es aus dem Herzen heraus zu leben, könne sie sich nur schwer vorstellen.” Herz über Kopf. Ganz klar.

Bei Burgi hat es immer den Anschein, wie wenn sie durchs Leben tanzt. Es ist diese Leichtigkeit die sie umhüllt, wie ein zarter Schleier gewebt aus Mut, Fröhlichkeit und der unendlich tiefen Freude am Leben. Gibt es irgendetwas was du dir noch wünscht Burgi?

Alles in allem hatte ich schon sehr viel Glück im Leben und mir wirklich ganz tolle Menschen ausgesucht, die ich begleiten darf und die mich begleiten. Ich würde nichts daran ändern, denn im Grunde hat mich alles genau dahin geführt wo ich jetzt stehe.  Auch zu meinem größten Geschenk: Mein Sohn Basti. Der ja mittlerweile auch schon erwachsen ist und seinen eigenen Weg geht. Wir sind sehr eng miteinander verbunden und ich bin so unfassbar gerne seine Mama und einfach überglücklich, dass wir uns gefunden haben.

Gefunden haben. Glaubst du ihr habt euch ausgesucht?

Ja auf alle Fälle. Ich glaube wir ziehen immer die “richtigen” Menschen in unser Leben. Das sind ganz oft die Menschen die wir über alles lieben, aber auch die von denen wir am allermeisten lernen können.

Du und Markus (Bastis Papa) ihr seit ja beide noch sehr jung gewesen, als Basti zur Welt kam und habt euch getrennt, als er noch sehr klein war. Was mir bis heute imponiert ist, dass euch so eine tiefe Freundschaft miteinander verbindet. Ich glaube das ist echt selten.

Das stimmt. Wir schätzen uns beiden einfach total und freuen uns immer noch sehr, wenn wir uns sehen. Auch wenn das “nur” freundschaftlich ist. Aber Freundschaft ist doch auch so unsagbar wertvoll.

Da hast du Recht. Glaubst du denn an die eine große Liebe?

Ja, unbedingt. Alle Menschen mit denen ich bisher zusammen war, haben immer noch einen Platz in meinem Herzen und auf übergeordnete Weise liebe ich sie immer noch. Auch wenn ich an diese eine große Liebe glaube, tue ich mir tatsächlich schwer, etwas zu versprechen, zu schwören…so wie es ja an Hochzeiten oft der Fall ist. Lieber möchte ich daran glauben, dafür leben und mein Herz dafür öffnen.

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Der Abstieg führt uns über die bewirtschaftete “Schnoada Alm”  über einen sehr schönen Steig mitten durch den Wald, alten Baumbeständen, an Wasserfällen vorbei und  Burgi erzählt mir von einem weiteren Geschenk, welches  ihr das Leben gemacht hatte: Das Haus in dem sie und Basti jetzt leben und das sie sich immer genau so gewünscht hatte. Manchmal so sagt sie, kann sie es immer noch nicht glauben, dass das genau so passiert ist. Denn sein Traumhaus in der heutigen schwierigen Imobilienlage zu finden, obendrein  erschwinglich, ist wirklich wie ein 6er im Lotto, wie Burgi es immer wieder betont. Ich erinnere mich so gut an jede einzelne von Burgis Wohnungen. Angefangen bei dem riesengroßem Zimmer bei meiner Tante und meinem Onkel im Dachgeschoss, die Wohnung beim Schloss in Reichersbeuern, die ohne Heizung am Kalvarienberg, die in der Marktstrasse in Bad Tölz, die bald unser Lieblingstreffpunkt an Leonhardi war, das kleine, uralte Haus mit dem verwunschenen Garten… Alle Wohnungen hatten ihre ganz besondere Ausstrahlung und Energie. Über die letzte Wohnung bekam Burgi dann auch das Angebot ihr Traumhaus direkt gegenüber zu kaufen. Das ist auch wieder was das Burgi lebt. Einfach einmal dem Leben zu vertrauen, alles wird gut und zur rechten Zeit kommt es zu dir…so wie dein Traumhaus zum Beispiel.

Burgi erzählt mir noch von den vielen Zufällen, wenn sie auf Reisen war. Einmal zum Besipiel wollte sie und Basti nach Mexiko fliegen. In den Osterferien im karibischem Meer baden, einmal die Maja-Tempel in echt sehen und mit dem Rucksack durch das Land reisen. Am Flughafen dann die Ernüchterung. Basti durfte mit seinem deutschen Pass nicht über die USA einreisen, weil er nicht den US Bestimmungen entsprach. Ziemlich traurig sind sie damals mit ihren Rucksack in dem sie nur Flossen, Taucherbrillen und ein paar Sommerklamotten gepackt hatten, mit dem Zug wieder nach Hause getingelt. Kurz entschlossen sind sie dann einfach nach Wien weiter gefahren, haben dort unsere gemeinsame Tante besucht und wie es der Zufall will in einer Pension übernachtet in der alles, wirklich alles im Mexikostyle eingerichtet war. Mit den Vermietern haben sie sich so gut verstanden, dass sie sich auch nach der Reise wieder getroffen haben. Das ist ja gerade das faszinierende am Reisen, die Menschen die einem überall auf dieser wunderschönen Erde begegnen. Denn am besten führt uns doch alle immer noch der Zufall zusammen. Zufall im Sinne von zu fallen.

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Waldherr Alm

Am Ende unserer Tour gehen wir am Bacherl Richtung Waldherr Alm entlang. Ein super Einkehrtipp übrigens, den ich nur empfehlen kann. Waldherr Alm

Liebe Burgi, ich könnte ewig mit dir weiter wandern. Auch bis ans Ende der Welt oder zumindest ein gutes Stück bis dahin,  das darfst du mir ruhig glauben. Du bist mit Abstand einer der warmherzigsten, gutmütigsten, offensten und ehrlichsten Menschen die ich kenne. Danke für die Zeit mit dir. Danke für unser Gipfeltreffen.

Danke aus ganzem Herzen, deine Cousine Michi

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