Vom Leben geküsst: Herz über Kopf in ein neues Leben! Gastebeitrag von Meike Cornelius

Vom Leben geküsst: Herz über Kopf in ein neues Leben! Gastebeitrag von Meike Cornelius

Heute möchte ich einen Gastbeitrag für meine liebe Bloggerkollegin Michaela vom Blog “Aus-ganzem-Herzen.de” schreiben. Es dreht sich dabei um Momente, in denen man vor Glück überquillt, alles rund läuft und sich Herzenswünsche im Leben erfüllen. Vom Leben geküsst sozusagen!

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In genau solch glücklicher Situation befinde ich mich aktuell, daher möchte ich Euch gern daran teilhaben lassen. Seit Jahresanfang befinde ich mich in einer meiner größten Umbruchphasen, privat wie beruflich. Die berufliche Veränderungen wurden zwangsweise durch einen Jobverlust ausgelöst. So eine Situation bringt die Chance mit sich, den aktuellen Status zu analysieren und über neue Wege nachzudenken, bevor man wieder aktiv wird. Genau dies habe ich getan. Ich habe mich entschieden, mich an die Selbstständigkeit heran zu wagen. Dank einer Facebook-Challenge, die für Gründer im Online-Business konzipiert ist, habe ich meine Fähigkeiten und Stärken entdeckt, sowie meine Nische und mein Produkt definiert. Wow, Dinge über die ich vorher nie nachgedacht hatte bzw. in meinen kühnsten Träume nie in Erwägung gezogen habe. Zusätzlich habe ich einige Seminare absolviert, um mich über die allgemeinen Rahmenbedinungen zu informieren. Denn so ein Schritt will gut überlegt sein, und entsteht nicht über Nacht. Eine ganz neue Arbeitswelt entdecke ich dadurch, völlig anders strukturiert aber ungemein spannend. Sich selbst zu vermarkten ist eine komplett andere Nummer, als im Auftrag eines Unternehmens aufzutreten. Dabei lernt man auch ganz neue Züge an seiner eigenen Persönlichkeit kennen, die mir bisher unbekannt waren. Da sind Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein gefragt, gepaart mit Kompetenz und Charisma – und wenn’s ganz gut läuft auch mit einer Prise Charme.

Parallel habe ich eine Weiterbildung absolviert, um mich beruflich wieder auf den neuesten Stand meiner Branche zu bringen. Ein schickes Zertifikat darf ich nach Abgabe meiner Abschlußarbeit auch mein eigen nennen. Und der erste Kundenauftrag kam unverhofft auf einmal ums Eck – zu einem Zeitpunkt, an dem ich nicht damit gerechnet hatte. Soviel neuer Input, soviele neue Wege und unterwegs soviele neue inspirierende Kontakte, die ich dadurch kennen gelernt habe. Was für eine Flut an Eindrücken in den letzten Monaten auf mich eingestürmt ist, dafür habe ich gar keine Worte. Aber das Wichtigste für mich; es fühlt sich verdammt gut und richtig an. Es war absolut an der Zeit neue berufliche Wege zu gehen. Von den ganzen tollen Kontakten, die es mit sich bringt ganz zu schweigen – ich bin eine Networkerin mit Passion. Jede Menge kompetenter Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können. Die mir beratend zur Seite stehen und den ein oder anderen Tipp gegeben haben. Manchmal war auch sofort klar, uns verbindet mehr als die berufliche Schiene. Daraus sind zum Teil auch nette Bekanntschaften entstanden. Ich bin gespannt, was die restlichen Monate des Jahres noch passieren wird. Meine aufregende Reise zu neuen Ufern hat jedenfalls begonnen.

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Ganz ähnlich ergeht es mir privat: Hier habe ich nach einer gefühlten Ewigkeit Ende 2015 einen ganz besonderen Lieblingsmenschen getroffen, der meine kleine Welt komplett durcheinander gewirbelt hat. Von der ersten Begegnung war klar, die Chemie stimmt 100%-tig zwischen uns. Bombeneinschlag – ich war Hals über Kopf verliebt! Zuviele Gemeinsamkeiten bezüglich Interessen, Hobbies und Lebensansichten taten sich nach und nach auf. Es war eine absolute Vertrautheit, als wenn man sich bereits jahrelang kennt. Gekrönt von der gemeinsamen Art des trockenen Humors und der Vorliebe für klare Worte. Diesen Tiefgang sowie die ganze Klaviatur der Gefühlsachterbahn habe ich mindestens die letzten 15 Jahre nicht mehr in der Intensität erlebt! Ich hatte bereits Bilder von Hochzeit & Co. im Kopf. Einfach nur schön, wenngleich der Traum von einer gemeinsamen Zukunft nicht lange währte.  Unsere Wege haben sich zwischenzeitlich wieder getrennt, dennoch bin ich dankbar für diese besondere gemeinsame Zeit, einen Seelenverwandten getroffen zu haben. Das passiert einem nicht oft im Leben, dass man auf solche Menschen trifft. Unverhofft ist mir erneut ein besonderer Mann begegnet, der mein Herz auf die ein oder andere Weise berührt hat. Ungewohnt für mich, da mir dies normalerweise ganz selten passiert und nun gleich in Folge. Er hat es dennoch geschafft durch seine Persönlichkeit, sein Charisma, seine Sicht auf das Leben. Der wurde mir quasi zufällig vor die Füße gelegt und nicht gesucht. Abwarten wohin die Reise mit dem neuen Lieblingsmenschen geht – ich bin für Alles offen und lasse mich vom Leben überraschen. Bis dies klar ist, genieße ich jede gemeinsame Minute, jedes Telefonat, jede Nachricht – auch wenn sich die Wege erneut trennen sollten. Aber dies gilt nicht nur für Männer.

Liebe Meike, ich danke dir aus ganzem Herzen für deinen Beitrag. Ich hatte dich ja nach deinen glücklichsten Momenten gefragt und so wie es scheint, zieht sich bei dir dieser “glückliche Augenblick” schon eine ganze Weile durch dein Leben. Aber ich glaube, du trägst auch viel selbst dazu bei. Wie du erzählst, als du zum Beispiel deinen Job verloren hast. Du hast das als Chance wahrgenommen und nicht als die große Katastrophe. Diese Sichtweise alleine ist schon ein großer Schritt in eine gute Richtung. Dann schreibst du über deinen Lieblingsmenschen und was mir auffällt ist wie positiv du immer noch davon erzählst, auch dann noch wenn ihr euch am Ende doch wieder aus den Augen verloren habt. In den meisten Fällen neigt der Mensch glaube ich dazu, dann auch den Rest negativ zu werten. So nach dem Motto, wenn es schon nicht gehalten hat, dann kann es gar nicht so gut gewesen sein…Ich glaube manches Mal treten einfach Menschen in unser Leben, die einfach nur für kurze Zeit bei uns sind und andere die bleiben. Mit deiner lebensbejahenden Einstellung werden dir noch sicher ganz viele Lieblingsmenschen begegnen. In allen Bereich, da bin ich mir ganz sicher und ich wünsche es dir aus ganzem Herzen, deine Michaela

Wenn ihr mehr von Meike lesen wollt dann kann ich euch ihren Blog Tiefensuche  wirklich allerwärmstens an’s Herz legen. Sehr lesenswert!

Gastbeitrag auf ganzem Herzen von Ela über den Mut des ersten Schrittes und über das Glück der ersten, großen Reise

Gastbeitrag auf ganzem Herzen von Ela über den Mut des ersten Schrittes und über das Glück der ersten, großen Reise

“Kennst du das? Wenn dir das Leben ganz unerwartet ein Geschenk direkt vor deine Füße legt, so daß du fast drüber stolperst und es zumindest fast unmöglich ist es zu übersehen? Wenn etwas so Großartiges passiert, dass es dein Herz unverhofft schneller und lauter schlagen lässt und du das Gefühl hast dich festhalten zu müssen, um nicht fort zu schweben? “

Genau das hatte ich vor ein paar Tage meine geschätzten Bloggerkollegen/innen gefragt. Und dann hatte mir Ela einen ganz bezauberten Gastbeitrag geschickt, in dem sie uns von zwei ihrer allerallerglücklichsten Augenblicken erzählt.Ela schreibt über den Mut nach etwas zu fragen, obwohl man eigentlich davon aus geht, dass es eh nicht funktioniert und von dem Glück, dass man empfindet, wenn es dann doch noch klappt. Die zweite Geschichte handelt davon das die eigene, große Reise auch immer erst mit einer Reise beginnt. Sobald du einmal die Richtung eingeschlagen hast, in die dich dein Herz trägt, dann sei dir sicher du bist auf dem richtigen Weg…aber lest selbst. Das hier ist Ela’s ganz persönliche Glücksgeschichte ;-)♥

Diesen Text las ich vor einigen Tagen auf Facebook und ich fühlte mich sofort angesprochen, zurückversetzt in zwei Situationen, beide aus dem letzten Jahr. Von beiden möchte ich euch erzählen, vielleicht kann ich euch sogar ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern.

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Mit Mut fangen die schönsten Geschichten an.” 

Im Jahr 2009 habe ich nach dem Abitur angefangen, zu studieren. Die Soziologie ist ein faszinierendes Fach, weil es sehr vielschichtig ist und man damit nach Abschluss des Studiums in sehr vielen Bereichen arbeiten kann. Genau das ist aber auch eine Schwierigkeit, denn während des Studiums wandelten sich meine Berufswünsche öfters als mir lieb war.

Nachdem ich im fünften Semester ein Praktikum an einem Forschungsinstitut absolviert hatte, war klar, dass ich so etwas auch machen wollte. Nur – dafür braucht man in den allermeisten Fällen einen Doktortitel.

An meiner Heimat-Uni, an der ich den Master gemacht hatte, wollte ich auf keinen Fall bleiben. Zu unglücklich war ich dort zwei Jahre lang. Doch damit sinken auch die Chancen, jemanden zu finden, der die Doktorarbeit betreut. Immerhin kennen die Professoren einen dort. Trotzdem habe ich mir ein Thema überlegt und schrieb einem Professor einer anderen Uni eine Mail, ob wir uns mal zusammensetzen könnten.

“Daraus wird sowieso nichts!” und “Der bekommt doch sicher total viele Anfragen von irgendwelchen Studierenden!” wechselten sich in meinem Kopf ab.

Dann kam die Mail – und eine Zusage für ein Gespräch! Fünf Minuten starrte ich fassungslos auf den Text und rief daraufhin meine Mutter an. Sie wusste zugebenermaßen überhaupt nicht, worum es ging, denn ich hatte fast niemanden von dieser Anfrage erzählt. Ich erinnere mich noch, dass mir eine halbe Stunde lang die Hände gezittert haben, so aufgeregt war ich. Das Verfassen einer Antwort war demnach sehr, sehr schwierig…

Und dann kam das persönliche Gespräch, rund zwei Monate später. Wieder dachte ich mir, dass er niemals zustimmen würde, mich zu betreuen. Trotzdem hatte ich mein Thema bzw. meine Forschungsfrage so gut vorbereitet wie es möglich war. Es gab Lücken, es gab Schwachstellen, es gab Änderungsbedarf. Nichts davon war wirklich perfekt. Trotzdem hörte er sich alles geduldig an. Irgendwann sollte ich alles nochmals zusammenfassen und er sagte: “okay, ich verstehe, was Sie wollen, aber da müssen wir weiter dran arbeiten.”

Völlig perplex starrte ich ihn an. WIR müssen daran weiterarbeiten? Wir? War das eine Zusage? War es! Das war ein verrücktes Gefühl, wirklich total verrückt! In meinem Kopf herrschte vollkommene Leere, ich weiß leider überhaupt nicht mehr, mit welchen Worten ich mich verabschiedet habe. Ich habe auch keine Ahnung, wie ich meinen Eltern und meinen Freunden die Situation erklärt habe. Um ehrlich zu sein, habe ich Monate gebraucht, um diese Zusage zu verarbeiten. Ich dachte immer, dass der Professor doch sicherlich Anfang der nächsten Woche eine e-Mail verfassen würde, dass er sich geirrt hätte und die Betreuung doch nicht übernehmen könne.

Auch nach einem Jahr suche ich in meinen Unterlagen noch nach der Betreuungszusage, starre auf das Logo der Uni. Jedes Mal schleicht sich ein riesiges Grinsen in mein Gesicht, denn ich habe die Chance bekommen, einen meiner größten Träume zu verwirklichen.

 Liebe Ela, ich glaube es im Leben auch oft daran an die Geschenke die es einen macht, als Chance zu verstehen. Denn Chance bleiben nur Chancen, wenn man sie nicht nützt. Ich wünsche dir aus ganzem Herzen alles, alles Gute auf deinem weiteren Weg…

“Glück ist, die nächste Reise zu buchen.”

Folgende Geschichte habe ich schon so oft erzählt, dass meine Freunde, die diesen Beitrag sehen werden, gleich wahrscheinlich nicht weiterlesen wollen.

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Als Kind war ich ziemlich schüchtern (was eine maßlose Untertreibung ist!). Die Jahre an der Uni und meine Ehrenämter haben mich selbstbewusster werden lassen. Es ist immer gut, wenn man ein wenig Anerkennung für seine Taten erhält. Warum das wichtig ist, folgt jetzt:

Nachdem ich meine Masterarbeit abgegeben hatte, wollte ich mich selber belohnen: mit einem Sprachkurs an einer Pariser Sprachschule. Alleine verreisen, was für eine Vorstellung! Mal davon abgesehen, dass ich Flugangst habe, sollte ich alleine in einer fremden Stadt bei fremden Menschen (Danke, AirBnb!) leben?

Zu meinem großen Glück war am Abend vor meinem Flug eine Party, die ich besucht habe, so dass ich zumindest so müde war, dass ich den Flug mehr oder weniger verschlafen habe. Der Weg zur Wohnung war schlimm, so viele kleine Straßen, so viele Kreuzungen und die Straßennamen waren mehr oder weniger nicht existent. Die Frau des Gastgebers, mit dem ich bis dahin nur Kontakt hatte, konnte nur mittelmäßig Englisch, mein Französisch war zu dem Zeitpunkt ebenfalls noch mittelmäßig. Es war also eine sehr schwierige Unterhaltung, aber irgendwie haben wir uns verstanden.

Nachdem ich endlich angekommen war, meine Sachen verstaut waren und ich den ersten Abend in der neuen Unterkunft verbracht hatte, wurde mir endlich klar, was ich da tat. Ich war in Paris! In – für mich – einer der schönstehn Städte der Welt! Völlig alleine! Also nicht alleine, aber zumindest war ich alleine angereist.

Die Wochen, die ich in Paris leben konnte, waren zauberhaft. Menschen aus anderen Städten fragten mich nach dem Weg, so heimatverbunden wirkte ich anscheinend. Wobei ich gestehen muss, dass ich in Paris wahrscheinlich bessere Wegbeschreibungen geben kann als in der Stadt, in der ich mein Masterstudium abgeschlossen habe.

Paris ist für mich einer der Orte, an denen ich immer glücklich bin. Ich weiß nicht einmal, woran es liegt. Wahrscheinlich daran, dass ich einige meiner schönsten Erinnerungen mit dieser Stadt verbinde. Ich liebe die Architektur, die Sehenswürdigkeiten, die Menschen, die Kultur. Einfach das Lebensgefühl. Jedes Mal, wenn ich am Flughafen ankomme, denke ich wieder, wie glücklich ich bin, endlich zurückgekommen zu sein. Jeder Abschied ist tragisch, da ich nie weiß, wann ich wieder zurück kann.

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Wenn ich an der Seine stehe und dem Wasser zuschaue, wie es einfach dahinfließt, und im Hintergrund sieht man noch den Eiffelturm, dann schlägt mein Herz ein bisschen lauter. Es ist fast so, als wäre ich verliebt. Wobei ich das wahrscheinlich auch bin. Dank dieser Erfahrung bin ich zudem zum Reise-Junkie mutiert. Natürlich verreise ich gerne mit Freunden, aber inzwischen ist es auch kein Weltuntergang mehr, die Welt alleine zu bereisen.

Paris, merci et je t’aime!

Liebe Ela, och wie ich das Gefühl kenne, wenn man sich so in einen Ort oder eine Stadt veliebt hat, dass man Herzklopfen bekommt, wenn man nur dran denkt. Ich danke dir aus ganzem Herzen für deine zwei wunderschönen Beiträge. In beiden erkenne ich mich selbst absolut wieder. (und ich bin mir sicher, dass es vielen Lesern ähnlich geht) Es hat mich unglaublich gefreut, dass du meinem kleinen Aufruf gefolgt bist und du uns diese zwei ganz persönlichen, an’s Herz gehenden Geschichten erzählt hast. Und ich wünsche dir, dass du noch ganz oft in deinem Leben die Möglichkeit dazu bekommst nach Paris zu reisen. Alles Glück dieser Welt, aus ganzem Herzen Michaela

Und hier ist Ela’s Bücher-Blog, auf dem ihr unbedingt einmal vorbeischauen solltet, weil er wirklich sehr, sehr lesenswert ist…buecherlogie.wordpress.com/

Fotos und Text: Ela Schrader

 

 

Weißblaues Tränenmeer

Weißblaues Tränenmeer

Die Nachricht verbreitete sich gestern wie ein Lauffeuer. Jetzt hat es also auch München erwischt. Bis gestern war es viele Stunden unklar, ob es sich bei der Schießerei im OEZ, bei der 10 Menschen ums Leben kamen, um einen Terroranschlag, einen Amoklauf oder gar einen rechtsradikalen Übergriff handelte. Nun die Gewissheit, der Totesschütze war ein 18-jähriger Einzeltäter, der sich wenig später nach der Tat selbst das Leben nahm.  Die weltweite Anteilnahme ist groß, der Schock sitzt unfassbar tief und besonders die Münchner sind immer noch fassungslos. Was mich so erschüttert hat und mir irgendwie nicht aus dem Kopf gehen will, ist dieses Video und das heftige Wortgefecht mit einem Münchner Anwohner. Der Täter schien sich fast zu rechtfertigen, wie es denn überhaupt soweit kommen konnte.  Es drängt sich die Frage auf ob es irgendetwas gegeben hätte, das ihn von dieser schrecklichen Tat zurück halten hätte können? Aufrichtiger Zuspruch, ein gutes Wort zur richtigen Zeit oder haben sich diese dunkelnen Gedanken in dem jungen Menschen schon sehr lange unaufhaltsam festgesetzt, um sich wie ein Geschwürr langsam in jeder Körperzelle auszubreiten? War es das Gefühl das ihn zu dieser Tat drängte, sich wenigstens einmal im Leben mächtig zu fühlen, so war ihm das gelungen, wenn auch auf eine sehr erbärmliche und grausame Art und Weise. Die ganze Wahrheit wird nie jemand erfahren. Unsere Gedanken sind bei den unschuldigen Opfern, die doch alle noch ihr Leben vor sich hatten und einen so sinnlosen Tod sterben mussten. Es ist unvorstellbar welches Drama und Leid das bei den Familien und Angehörigen auslösen muss. Ihnen gilt unser ganzen Mitgefühl.  Was uns bei all der Trauer doch alle bewegt hat, war das Zusammenstehen der Münchner, die enorme Souveränität und Vorgehensweise der Polizei, die uns das Gefühl vermittelte hatte, wir sind für euch alle da und schützen euch.  Wie oft habe ich die letzten Stunden die Frage gehört, was ist nur los mit dieser Welt? Und ja, es stimmt, sie ist einfach global geworden. Probleme lassen sich nicht mehr in Rahmen pressen und durch Grenzübergängen voneinander trennen. Sie gehen uns alle etwas an. Ich glaube es ist nicht naiv, trotzdem und immer noch an das Gute zu glauben. Jeder Mensch wird unschuldig und frei von negativen Glaubensätzen geboren. Wer schon einmal ein neugeborenes Baby in den Armen gehalten hat, weiß wie zerbrechlich und rein dieser Anfang in Wirklichkeit ist. Ein Wunder! Wie groß ist das Gefühl der Verbundenheit welches in diesen ersten Atemzügen liegt, dass wir auch gestern wieder so sehr spüren durften. Bei all der Traurigkeit.

Das Einzige was wir tatsächlich tun können ist die Liebe und das Vertrauen wie bunte Blumensamen auf jedes Stück Erde zu säen das wir finden können. Ein gesunder Menschenverstand. Herzenswärme und ein wachsames Auge, das voraussehend in die Zukunft blickt und jede menschenerniedrigende Art nicht toleriert, sondern friedlich bekämpft. Ich weiß…es gibt ihn. Den Hass. Die Gewalt, die Unterdrückung, die Angst, den Schmerz, all die Ungerechtigkeiten dieser Erde und das was Menschen sich alles antun können. Aber ich bin überzeugt davon, das die Liebe am Ende stärker sein wird und alle die Blumensamen, die wir heute überall säen eines Tages aufgehen werden und zur Blüte kommen. Es liegt an uns. An vermeintlichen Kleinigkeiten. Auf einander zu schauen, ohne Vorurteile auf Neues zu zugehen, gerecht zu sein, ehrlich, offen, auch wenn man denken könnten, genau das Gegenteil wäre momentan der bessere Schutz gegen den Terror. Passt auf euch auf und verbreitet soviel Liebe wie es nur geht. Stell dir einen dunkelnen Raum ohne Licht vor, er wird augenblicklich hell, wenn du auch nur eine Kerze anzündest. Hör nicht auf an das Gute zu glauben und es zu leben. Damit sät jeder einzelne von uns die Blumen die wir später unseren Kindern in die Haare flechten werden, weil sie so viele geworden sind, dass sie an jeder Strassenecke blühen. Verzweifle jetzt nicht. Auch wenn dir danach zu Mute ist. Hör nicht auf zu lieben. Das ist unglaublich viel was du tun kannst. Und ich glaube, machmal hilft immer noch beten…Aus ganzem Herzen, M.

Bild M.Linke