Vielleicht gibt es unter euch noch welche, die sich noch an den Kehraus im Arzbacher Hof erinnern? Am Faschingsdienstag wurde nach einem rauschenden Faschingsball und einer uralten Tradition der Fasching offiziell verabschiedet. Dafür hat man tatsächlich jedes Jahr einen Freiwilligen gefunden, den man dann in einen sargähnlichen Gegenstand aufgebahrt (ja aufgebahrt) hat. Jeder der Faschingsgäste verabschiedete sich dann persönlich von seinem Fasching in dem sie ihm Schnaps, Getränkereste, Zigarettenkippen (!!!) … einfach alles was man so einem Lebemensch wie dem Fasching als letzten Gruß auf den Weg geben möchte, mit in seine letzte Ruhestätte kippten. Leider haben wir von dieser Zeit keine Fotos mehr. Geschichten gibt es auf alle Fälle genügend. Theo L. aus München zum Beispiel hat seine Rolle des verstorbenen Faschings so täuschend echt gespielt, daß man sich während des Begräbnisses tatsächlich nicht mehr sicher war, ob er wirklich noch lebt. Und weil früher das”Raufen” grundsätzlich als Standard für einen guten Faschingsball gegolten hat, war am Ende meisten mehr vom Inventar kaputt, als alle Faschingsgäste miteinander an der Bar hätten trinken können. Irgendwann wurde so der Fasching vorrübergehend für immer im Arzbacher Hof beerdigt.
Aber eben nur vorrübergehend. 2012 haben wir ihn dann langsam wieder aufgeweckt. Und er ist von den Toten auferstanden, unser geliebter Fasching vom Arzbacher Hof. Das Motto war mit meiner reinkarnierten Indianervergangenheit und nach einem Besuch im mittlerweile nicht mehr existierenden Oklahoma und im Rattlesnakesaloon in München klar – der Wilde Westen musste es sein. Dann brauchten wir noch einen Namen, der erste und einzige Vorschlag von Hans Demmel wurde sofort so übernommen: Arzriver. That’s it! Dann haben wir einfach den ganzen Arzbacher Hof in einen Saloon umgebaut und am Ende war’s so echt, daß wir uns fühlten als wären wir wirklich dort. Wild wild west. Wir haben an alle Orte die uns eingefallen sind Plakate aufgehängt, jeden halbwegs cowboyähnlichschauenden Passanten einen Flyer in die Hand gedrückt und erst gemerkt wie sehr uns die Arzriver Idee in den Bahn gezogen hat, als wir uns einmal beim Mittagessen über verschiedene Coltgrößen unterhielten. Das war einfach deswegen weil wir uns so sehr gewünscht haben, den Fasching weiterhin am Leben zu halten. Und jetzt 4 Jahre später ist er lebendiger denn je und wartet darauf, mit uns in den Sonnenuntergang (bis zum Sonnenaufgang) zu reiten und uns zu crazy drinks an der Bar zu verführen. Irgendwie ist es doch so, ein bisschen wilder Westen steckt in jedem von uns. Henry Fonda, Claudia Cardinale oder doch lieber ein weiser Medizinmann. Wer bist du? Wir, soviel ist jedenfalls sicher, stehen genau hier an der Schwingtür des Arzriver Saloons und warten auf dich. Wer auch immer du sein magst. Du kannst dir garnicht vorstellen, wie sehr wir uns über dich freuen. Truth. I swear. Und wenn du mich irgendwo im Arzriver-Pao-Wow findest, ich lade dich sehr gerne auf einen Whiskey oder so an der Saloonbar ein. Indianerehrenwort.
Termin vormerken: 30.01.2016 ab 20 Uhr mit den fabelhaften Honky Tonk 5 und dem legendären DJ Master G
Was ich dir wünsche? Freude am Leben und finde heraus wieviele von dir noch in dir schlummern. Du bist nicht immer der für den du dich hältst. Aus ganzem Herzen M.
Jetzt ist das neue Jahr noch so frisch, so jung und auch wenn man es nicht von einem Zeitpunkt abhängig machen kann, liegt doch der Zauber des Anfangs ein kleines bisschen mehr als sonst über allem. Wir machen Vorsätze, die wir leichter wieder brechen als halten und versuchen Dinge zu ändern, wovon wir der Meinung sind, daß wir genau hier einen Richtungswechsel vertragen könnten. So als wäre der Jahreswechsel eine neue Chance für uns. Wie wenn man sich am Volksfest noch einmal ein paar Lose extra kauft, um vielleicht doch noch den vermeintlichen Hauptgewinn zu ziehen. Die Wahrheit aber ist: Der Hauptgewinn – das bist du!
Du hast alles in der Hand, wenn es auch so scheint als hättest du noch soviel Nieten im Leben gezogen, mag vielleicht genau das etwas sein, woraus du lernen kannst oder etwas was du im Moment am allermeisten brauchst. Ich habe als Teenager zum Beispiel tatsächlich einmal eine kleine Taschenlampe als Trostpreis gewonnen. Anfangs haben wir gelacht, weil wir doch unbedingt den Riesenelefanten für meine Nichte gewinnen wollten. Ein paar Minuten später habe ich gemerkt, daß ich meinen Schlüssel für’s Fahrradschloß verloren habe. Also ich bin mir ziemlich sicher, daß ich den im Dunkeln auf dem Kiesweg und ohne meine neue Minitaschenlampe nie gefunden hätte. Vertraue darauf, daß immer alles zur richtigen Zeit geschieht. Auch wenn es unter Umständen sehr lange dauert, bis du das ganze Bild erkennen kannst.
Ich schaue noch einmal kurz zurück, in das alte Jahr und möchte euch von etwas erzählen, daß mich tief berührt hat. Eine kleine Kategorie in diesem Blog nennt sich die “aus-ganzem-Herzen-Bewegung”. Damit ist nicht die “große Bewegung” gemeint, die man vielleicht hinter so einem großen Wort vermuten könnte, sondern einfach die vielen kleinen Schritte, die dieser Blog neben dem Schreiben hier auch im echten Leben geht. Zu Weihnachten durfte ich 5 Bloglesern unter euch einen Weihnachtsbrief schreiben. Es ist ganz anders Briefe zu schreiben als Texte am PC , die man wieder löschen kann und Sätze die man hinterher noch einmal komplett anders formuliert als ursprünglich. Zumindest wenn man Briefe, so wie ich, immer im ersten Entwurf schreibt. Ich habe es als eine besondere Ehre empfunden diese Briefe überhaupt schreiben zu dürfen. Besonders wegen der ganz wunderbaren Menschen die dahinter stehen. Ein Brief ging in die Ferne, also gut, genau genommen nach Österreich. Einer an jemanden, den ich fast täglich, zumindest wöchentlich, meistens flüchtig sehe und dem ich so sagen durfte, wie sehr ich ihn ( sie in diesem Fall) und ihre ganz besonders liebenswürdige Familie schätze. Ein weiterer an jemanden den ich schon seit meiner Kindergartenzeit kenne und in bester Erinnerung habe. Dann durfte ich noch einem so gern gesehenen Arzbacher Hof Gast schreiben und zu guter letzt einem jungen Familienpapa, dessen Frau sich aus ganzem Herzen bei ihm bedanken wollte. Einfach dafür das es ihn gibt und vieles so selbstversändlich für ihn ist, was in Wahrheit aber einfach nur ein großer Segen für diese Familie ist. Eure Offenheit hat mich sehr bewegt und ich danke euch aus ganzem Herzen dafür. Danke auch an die Menschen, die mir in letzter Zeit gesagt haben das sie meinen Blog (tatsächlich, tatsächlich!) lesen. Das schockt mich wirklich total. Im positivsten Sinne und macht mich so unendlich dankbar! Und dann kam eines Tages noch eine Email von dir, meine liebe unbekannte Blogleserin und deswegen ist dieser Brief jetzt auch nur für dich.
Liebe aus-ganzem-Herzen-Blogleserin,
vor Kurzem hat mich jemand gefragt, warum ich diesen Blog schreibe. Meine Antwort ist so klar und einfach: Für Menschen, wie du einer bist. Du schreibst mir, daß du meinen Blog so gerne liest und ich gebe zu, immer wenn mir das jemand sagt, der dann so wie du, noch obendrein überhaupt nicht in unmittelbarer Nähe lebt, dann kann ich das immer nicht so richtig glauben. Das da draußen jemand über meinen Blog stolpert ist für mich schon außergewöhnlich genug und das er ihn dann auch noch regelmässig liest! Du stellst dich kurz vor und ich kann dich vor mir sehen, nicht wie du aussieht, das schreibst du ja nicht, aber wer du in Wirklichkeit bist. Deine Email ist so ehrlich, so vertrauensvoll anrührend. Wie du über dein Leben schreibst und über die Dinge die du mit deinen gerade mal 24 Jahre erlebt hast. 2015 war kein “gutes” Jahr für dich. Das alles hat sich jetzt auch noch körperlich manifestiert und dir geht es Moment alles andere als blendend. Die Gedanken im Blog helfen dir im Moment sehr. Das hast du wirklich so geschrieben! Herzschluchz. Was mir das bedeutet! Ein großer, nicht enden wollender Streit in deiner Familie und meine Blog-Aktion Weihnachtsbriefe zu schreiben, hat dich veranlasst dieses Jahr anstelle der Geschenke den Menschen die dir etwas bedeuten, Briefe zu schenken. Doch du musstest feststellen, wie du erzählst, daß dir hierfür die Worte und letztendlich auch der Mut fehlten. Ich möchte dir gerne etwas sagen. Du hast soviel Mut gehabt mir diese Email zu schreiben und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr mich deine Zeilen tatsächlich berührt haben. Genau das ist ja der Sinn von aus-ganzem-Herzen.de! Er soll Impulse geben, inspirieren und die Geschichten der Menschen, welche wir das ganzen Jahr im Arzbacher Hof, auf dem Alpencampingplatz und irgendwo da draußen treffen, weitertragen. Damit sie bleiben und nicht verloren gehen. Es wäre zu schade, würden sie einfach so erlöschen, wie das letzte Stück leuchtende Glut von einem abgebranntem Lagerfeuer. Das Leben ist so kostbar, so einzigartig wie du es bist. Es liegt vor dir, wie ein großes, dickes Märchenbuch, das nur darauf wartet gelesen zu werden. Es gibt so viele Wege, welche dich an die Orte an denen du aufrichtig glücklich bist, führen könnten. Manchmal kann etwas schwierig sein, weil es so einfach ist: Denn alles was du tun musst, ist nur darauf zu achten, daß du etwas findest, das dich so erfüllt, daß du hin und wieder Raum und Zeit vergisst. Das Menschen dich umgeben, die dein Herz schneller schlagen lassen, so das es sich anfühlt, als würde es Purzelbäume machen vor Freude bei jedem Wiedersehen . Um klein anzufangen: Wenn es jeden Tag etwas gibt, worauf du dich freust, dann wird es mit jedem neuen Tag mehr davon werden, einfach weil du dich darauf konzentrierst, das geht gar nicht anders. Physikalisches Gesetz. Vielleicht will dir dein Körper genau das jetzt sagen? Du musst dich nicht ändern, bleib einfach du selbst. Und vielleicht ist dir in deiner Familie genau die Rolle zugeteilt anderen den Weg zu leuchten? Auch wenn wir nicht alles ändern können was um uns herum passiert, wir können immer entscheiden, wie wir darauf reagieren. Vertraue darauf, daß wenn etwas geht, was du nicht aufhalten kannst, es ausnahmslos immer ein Zeichen ist, daß etwas besseres ( für dich besseres) nachkommen will. Vertraue darauf, daß das Leben auf deiner Seite steht. Du mußt nur herausfinden wer du bist, aber dafür, da sei dir sicher, hast du jede Menge Zeit. Zum Schluß vertraue auf den wichtigsten Menschen in deinem Leben, du selbst. Habe grenzenloses Selbstvertrauen und du wirst sehen, bald werden sich vor dir viele neue Möglichkeiten auftun. Und jetzt schlage dein Märchenbuch auf und lies die Geschichten, die dir am besten gefallen. Die anderen lässt du einfach stehen, du mußt sie ja nicht ein zweites Mal lesen. Finde dein Glück. Aus ganzem Herzen, deine M.
P.S. Vielleicht sehen wir uns dieses Jahr einmal in der Wiesn? 😉
Das Jahr hat genau noch einen einzelnen Tag übrig und wie so oft um diese Zeit haben wir das Gefühl, daß wir etwas Altes loslassen müssen, um wieder etwas Neues einladen zu können. Eine Mischung aus Wehmut und Vorfreude und manches Mal auch aus Trauer und Hoffnung. Egal aus was für einer Mischung dein “Altes-Jahr- Neues-Jahr-Cocktail” dieses Mal besteht, so hoffe ich, daß du trotzdem zuversichtlich in die Zukunft schauen kannst.
Bei uns im Arzbacher Hof war allerhand los. Es ist schon erstaunlich was überhaupt so in ein Jahr passt. Die letzten Monate habe ich vergleichsweise wenig über den Alltag im Arzbacher Hof geschrieben, obwohl das ja immer einen sehr großen Teil bei uns ausmacht. Wenn ich schreibe, dann folge ich immer dem Gefühl und erzähle die Geschichten, die erzählt werden wollen (auch wenn ich das nicht immer bei allen schaffe – wert wären sie es allemal). Was 2016 betrifft: mein Kopf ist gefüllt mit neuen Ideen für den Blog. Die Herzmenschen-Geschichten und die Gipfeltreffen, wollten wohl einfach nicht mehr ins alte Jahr mit rein und darum nehme ich sie jetzt einfach mit in das nächste. Vielleicht habt ihr es ja gelesen und mitbekommen, mir ist kurz bevor ich auf den Veröffentlichen-Buttom drücken wollte, die Speicherkarte mit all den Fotos des letzten Sommers, einschließlich Herbst, kaputt gegangen. Natürlich habe ich keines der Bilder gespeichert. Is ja klar. Im Moment kümmert sich eine Datenwiederherstellungsfirma darum. Aber Bilder hin oder her, wir hatten eine ganz wundervolle Arzbacher Hof Saison. Einen Bilderbuchsommer und einen ebenso Bilderbuchherbst, ach es war überhaupt ein Bilderbuchmärchenjahr. Der Campingplatz war fast immer ausgebucht und wir durften jede Menge Feiern, Grillabende, Hochzeiten usw. miterleben, viele wundervolle Menschen kennenlernen oder auch wiedersehen und mit jedem neuen Jahr werde ich noch ein bisschen mehr demütiger, weil ich einfach so dankbar bin, daß ich mit meiner Familie genau hier leben darf. Das war das was mich früher immer so an den Reisen fasziniert hatte, die wundersamen Begegnungen. Das man irgendwie immer genau zum richtigen Zeitpunkt die “richtigen”Menschen getroffen hatte, einfach so und die vielen, vielen Zufälle, die ich mir bis heute oft noch nicht erklären kann. Jetzt habe ich das Glück, daß wir genau hier an einem Platz sind an denen die Menschen reisen, übernachten, Essen gehen, wieder weiterreisen und schon bin ich wieder mittendrin im Karussell der magischen Fügungen, ohne je den Ort zu wechseln.
An dieser Stelle möchte ich mich einmal aus ganzem Herzen bei unseren Mitarbeitern bedanken. Für ihre Energie wahre Gastfreundschaft zu leben und für den Zufall, der genau diese Menschen alle zu uns geführt hat! Dieses Jahr waren wir alle zusammen und gemeinsam mit der Waldherr Alm in Hamburg. 30 Bayern in Hamburg! Wir hatten eine so großartige Zeit dort und ich habe mich wieder einmal mehr in diese Stadt verliebt, die so weltoffen, einzigartig und besonders ist.
Diese Zeit mit unserer ganzen Arzbacher Hof Familie war etwas ganz Wertvolles und das die Waldherr Alm auch noch dabei war, hat es nur noch einzigartiger gemacht. Ich glaube das haben wir alle gespürt. Jetzt sind wir unter dem Jahr ja so viele Stunden täglich zusammen und ich werte das jetzt einfach einmal als ein gutes Zeichen, daß jeder sich auch außerhalb der Arbeitszeit freut, wenn er den anderen sieht . Ohne Ausnahme. Die drei Tage Hamburg würden, viele, viele lustige Seiten hier im Blog füllen. Vielleicht erzähle ich euch einmal davon…dieses Jahr eher nicht mehr.
Am Jahresanfang durften wir uns unsere kleine, bunte Welt von oben anschauen. Mit einem Heißluftballon sind wir über unsere Häuser und über die Dinge hinweg geschwebt. (und wir hatten richtig viel Schnee zu dieser Zeit) Alles wirkte so unsagbar friedlich und es ist seltsam, aber geht es euch auch so, von oben aus der Distanz betrachtet, hat man das Gefühl den Bezug zu den kleinen Alltagsleben da unten zu verlieren. Fast so als ob der Blick sich weitet und damit auch irgendwie der Geist. Ich glaube, wir täten gut daran, das Leben öfters aus der Vogelperspektive zu betrachten. Dieser Blick aus dem Ballon und auf unsere Heimat, den Isarwinkel, hat mich das ganze Jahr über treu begleitet. In so mancher Situation habe ich mich daran zurück erinnert, wie leicht doch alles da oben war und wie unwichtig Unwichtiges tatsächlich ist. Meinen Blog gab es damals noch gar nicht, vielleicht schon in Gedanken. Aber so ist es doch immer, alles fängt mit einem klitzekleinen Gedanken an. Einen Wunsch, eine Sehnsucht. Darum pass einmal mehr auf das auf was du denkst oder dir wünscht, es könnte in Erfüllung gehen.
Was bleibt mir anderes als dir ein überragendes Neues Jahr im besten Sinne zu wünschen. Vergiß nicht, dich vom alten Jahr zu verabschieden und dich zu bedanken, es wird ein Abschied für immer sein. Für den ein oder anderen mag es ein gutes Jahr gewesen sein, für manche Menschen ein trauriges. Doch es gibt immer etwas, wofür du dankbar sein kannst. Halte deine Augen und dein Herz offen. Nada mas. Alles Liebe für dich und einen guten Flug in eine neues Jahr, aus ganzem Herzen M.
Gerade jetzt in der Weihnachtszeit, die ja für uns eigentlich die “staade Zeit” sein sollte, ist uns manchmal alles zu viel. Mir kommt es so vor, als hätte ich in den letzten Tagen auffallend viele Gespräche darüber geführt wie anstrengend Weihnachten doch eigentlich ist. Der Arzbacher Hof hat seit gestern wieder geöffnet. Betriebsurlaub vorbei. Seit Wochen wird schon wieder alles vorbereitet und dekoriert. Ich weiß auch nicht, aber irgendwie gehört das für uns so zu Weihnachten dazu, daß man ohne dieses ganze Drumherum gar nicht in die richtige Stimmung kommen würde. (Denke ich mal) Wenn alles zu viel, zu hektisch und zu laut wird, dann packen wir unsere Kinder ein und fahren nicht wie vielleicht angenommen auf den Christkindlmarkt, sondern an einen unserer magischen Orte. Dort wo es ganz leise ist und wir meistens die einzigen Menschen sind, die wir auf weiter Ebene sehen können.
Am Sonntag waren wir an einem dieser “unserer Lieblingsplätze” an der Isar, die Vorderriss. (hinterem Sylvenstein für alle die es nicht kennen, Sylvenstein hinter Lenggries, für alle die den Sylvenstein nicht kennen;-) Dieses ganz besondere Platzl strahlt soviel Anmut und Kraft aus, daß man automatisch ganz davon eingenommen und verzaubert wird. Ehrlich wahr! Unsere Kinder können stundenlang dort spielen. So frei, so grenzenlos. Abends sind sie dann vor allem müde, aber auch erfüllt, glücklich mit rotglühenden Backen und dampfenden Köpfen unter den dicken Wintermützen. Und so denke ich mir, daß was da alles um uns herum passiert an Weihnachten, das was uns allen manchmal zu viel wird, weil es sich oft so sehr von dem eigentlichen Weihnachtsgedanken entfernt, das ist gar nicht wirklich Weihnachten. Weihnachten ist mehr ein Gefühl von Wärme, Familie, Zusammenkommen, Ruhe, am Kamin Geschichten erzählen oder Bratäpfelpunsch trinken. Ich wünsche dir, daß du ganz viele Orte kennst an denen du dieses Gefühl für dich findest. Das kann durchaus auch ein Weihnachtsmarkt sein. Was zählt ist was du fühlst. Weihnachten ist das Fest der Liebe, es wäre so schade, wenn es vorrüber zieht, nur weil man es nicht gehört oder gesehen hat. Atme tief ein und aus, schau in die Welt mit neugierigen Kinderaugen…und finde deinWeihnachten. Es ist überall, wo du es sehen kannst.
Jetzt habe ich mir etwas ganz Besonderes für euch einfallen lassen. Wenn du möchtest, schreibe ich dir zu Weihnachten einen handgeschriebenen Brief. Ganz alleine für dich oder für jemanden der dir sehr am Herzen liegt. Schreib mir hier bei meinem Blog oder über Facebook eine kurze Nachricht mit deinem Namen und deiner Adresse. Den Brief werde ich dir dann bis Weihnachten zu schicken. Du kannst mir ein Anliegen aufschreiben. Zum Beispiel für meine Oma, die gerne Briefe liest oder ich schreibe dir einfach intuitiv ein paar Zeilen die mir in den Sinn kommen. Sehr gerne schreibe ich auch eine kleine Geschichte für Kinder. Du schreibst mir dafür nur den Namen des Kindes und vielleicht einen kleinen Hinweis was es am allerliebsten mag. Das darf natürlich alles sein. Zwerge, Piraten, Prinzessinnen…Ich würde mich ganz unglaublich freuen, wenn du diesen Beitrag teilst und noch mehr, wenn ich für ein paar Menschen da draußen, ein Brief unter den Christbaum legen darf. Aus ganzem Herzen selbstverständlich. In großer Vorfreunde, deine M.
Gestern bin ich nach Lenggries gefahren, um noch eine kleine Brotzeit für uns zu holen. (Betriebsurlaub, da geht uns schon mal das Essen aus) Der Himmel war dunkelblau, der Mond leuchtete (fast) in seiner ganzen Größe über der Isarwinkler Bergkette und sein magisches Licht spiegelte sich in Schneefeldern und weißbestäubten Baumspitzen wieder. Ich habe schnell noch einen kleinen Umweg gemacht und mir ein freies Platzerl unterm Geierstein gesucht. Dort war der Mond noch hinter den Bergen versteckt, um genau in diesem Augenblick hinter dem Geierstein aufzugehen. So ein zauberhafter Moment. Meine Kamera ist zu Hause, zu gerne hätte ich ein Bild für euch aufgenommen. Der Kirchturm schlägt exakt fünf Uhr. Morgen bin ich wieder da, das verspreche ich euch. Selber Ort, selbe Stelle. Kurz vor fünf, ich schnappe mir meinen Mann, meine Kamera und wir machen uns auf den Weg. Als wir in Arzbach wegfahren sehe ich, daß der Mond heute ganz rund ist. Der Himmel ist wieder so blau wie gestern. Mei, ist das schön!
Ich schwärme meinen Mann von dem wundervollen Mondaufgang von gestern vor. Als wir da sind ist es immer noch kurz vor fünf. Wir warten. Und warten. 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten…und irgendwann kommt dann der goldschimmernde Vollmond stark und kraftvoll wie gestern hinter den Bergen hervor. Der Himmel ist heute nicht mehr blau, sondern nachtschwarz. Der Augenblick ist anders, aber genauso magisch. Und jetzt frage ich mich, wie kann es sein, daß zwischen den selben Mondaufgängen von gestern und heute ein Unterschied von über 15 Minuten liegt. Zudem der Mond heute ein gutes Stück weiter vorne aufging als gestern. Ich habe mich nicht verschaut oder in der Uhrzeit vertan, ich schwöre! Ich finde es raus warum das so ist! Und über noch was muß ich nachdenken. Das es manches Mal Situationen gibt, von denen man annimmt sie wären morgen noch genauso wie sie das heute sind. Zumindest in ähnlicher Form. In Wirklichkeit ist das aber dann gar nicht so. Das macht auch nichts, wenn sie so wie heute sind. Wunderschön, nur eben anders. Erklären kann ich das nicht. Genauso wenig wie die bunten Lichter die überall auf meinen Bildern herumfliegen. Vielleicht kann das ein Fotograf, aber die Vorstellung, daß sie vielleicht nicht zu erklären sind gefällt mir. Faszinierend sind sie alle mal.
Ich wünsche dir, ein Leben das gefüllt ist mit kleinen und großen Wundern und das kein Augenblick dem anderen gleicht, weil das erst macht ihn einzigartig. Eine wunderschöne Vollmondnacht, wünscht aus ganzem Herzen M.
Wenn so etwas Furchtbares wie das Attentat in Paris passiert, dann kann man das im ersten Moment immer gar nicht fassen. Laut aktuellen Meldungen hat sich gerade eben die Terrormiliz IS offiziell dazu bekannt. Im Internet tauchte heute eine entsprechende Botschaft im Namen des IS auf. Darin heißt es, “acht Brüder” mit Sprengstoffgürteln und Sturmgewehren hätten einen “gesegneten Angriff” auf das “Kreuzzug-Frankreich” verübt. Es fehlen die Worte. Das ist ein Angriff mitten in das Herz von Paris und die Unberechenbarkeit dieser Tat macht uns Angst. Es könnte jederzeit irgendwo wieder passieren. Wenn man es auch schon nicht mehr hören kann, unsere Welt ist global geworden und wir sind alle miteinander verbunden. Es ist nicht mehr so wie früher, daß mich die Probleme in fernen Ländern nichts mehr angehen. Damals gab es keine Medien wie das Internet und dementsprechend ereilten uns solche Schreckensmeldungen erst sehr viel später oder auch gar nicht. Aber dennoch hat es sie immer gegeben. Darum bitte ich euch, schaut auch auf die andere, helle Seite dieser schwarzen Medaille. Wieviele Menschen fühlen tiefstes Mitgefühl für die Opfer und ihre Angehörige und stehen für Werte wie die Unantastbarkeit von Menschlichkeit und Nächstenliebe ein? Es ist die große Überzahl. Lasst uns an dem Guten festhalten und dafür stehen, besonders in Zeiten wie diesen . Laßt uns die Globalisierung als Chance begreifen. Wir dürfen nicht zulassen, daß der Terror uns diktiert, auch wenn er leider zu einem Alltagsthema geworden ist. Wir müssen uns mit ihm auseinandersetzen, aber wir dürfen uns nicht von ihm bestimmen lassen. Erinnern wir uns an die Kostbarkeit des Lebens und hinterlassen Fußspuren der Liebe für unsere Kinder, damit sie sich an diesem Weg orientieren und ihn weitergehen können. Ich bitte euch haltet an der Liebe fest und an einander. Hört nicht auf, gut zu sein.Darum bitte ich dich heute aus ganzem Herzen, M.
Eine Freundin hat einmal zum mir gesagt, wenn sie auf Reisen geht, dann packt sie ins Handgepäck immer alle “wichtigen Dinge” für die nächsten drei Tage. Nur für den Fall, daß das Gepäck einmal nicht mit ihr ankäme. Noch nie vorher hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, daß mein Koffer verloren gehen könnte. Zwei Wochen später stand ich tatsächlich in New York am Flughafen ohne Gepäck, weil das versehentlich in Haiti ( wenn’s stimmt) gelandet ist. Im Handgepäck hatte ich ein Buch, meine Kamera und eine Flasche Wasser. Das Bargeld hatte ich im Koffer verstaut. Sicherheitshalber, damit ich es nicht verlieren könne.
So ähnlich war das jetzt auch mit meiner Speicherkarte. Ich kaufte mir eine mit 16 GB. Ich habe damit sprichwörtlich alles auf eine Karte gesetzt, damit nicht so viele davon irgendwo rumliegen, es könnte ja mal eine verloren gehen. Das genau diese Speicherkarte mit allen Bildern und Videos des letzten halben Jahres kaputt gehen könnte, daran habe ich nun wirklich nicht gedacht. Obwohl das doch nahe liegend ist. Die Karte war fast voll und ich wollte die Bilder die nächsten Tage runterladen. Denkste. Die niederschmetternde Nachricht vom Fotofachgeschäft: die Karte ist kaputt, Daten nicht mehr lesbar. Letzter Ausweg: man kann die Karte einschicken in ein noch mal spezielleres Datenrettungslabor. Bezahlt wird nur bei Gelingen einer erfolgreichen Wiederherstellung und dann bitte außerordenlich viel, 370 Euro für 16GB. Oh Mann! Vor meinem inneren Augen läuft automatisch ein Bild nach dem anderen an mir vorbei- so wie früher beim Diaschauen. Unser Urlaub in Travemünde. Klick. Kati’s 1. Geburtstag. Klick. Meine ersten Gipfeltreffen und Herzensmenschentreffen im Arzbacher Hof. Fertig geschrieben. Ich wollte sie final nur noch mit Bilder unterlegen bevor ich dann auf den Veröffentlichen-Buttom drücke. Klick. Das Kinderkochen im August und die 30 Kinder, die erwartungsvoll ihre Adressen in meine Liste gekritzelt haben, damit ich ihnen später die Fotos zu schicken kann. Klick. Gefühlt klickt es endlos in mir weiter. Mein Herz wird schwer. Mein Instinkt rät mir panisch die Speicherkarte sofort einzuschicken. Vielleicht ist es die letzte Chance auf die Rettung der Bilder. Ich denke an den Radar vergangene Woche, den ich gerade noch rechtzeitig gesehen habe und im letzen Moment abbremsen konnte. Das wären mit Sicherheit 100 Euro geworden. Die 50 Euro die ich letztes Mal in meinem ausgebleichten Skihose vom Dachboden gefunden habe. Das war kurz nach der D-Mark. Gott sei Dank hatte ich den Schein schon in Euro umgetauscht. Ich denke weiter nach, ob ich in der letzten Zeit irgendwas gewonnen habe? Eher nicht. Leichter wird es mir sicher einmal fallen zu unserer Tochter zu sagen, hier schau das schöne Bild vom ersten Schultag, das hat 370 Euro gekostet, das wieder herzustellen. Ist doch besser als ich habe leider kein Foto für dich. Aber dann überlege ich…Was ist das, was uns so sehr an alten Fotos festhalten lässt? Weil es stimmt doch, die Erinnerungen sind in unserem Kopf, bestenfalls in unserem Herzen. Außerdem mag ich es doch nicht an Dinge anzuhaften. Aber sind Fotos doch nicht viel mehr? Glücklicherweise habe ich eine Angewohnheit meine Lieblingsfotos zeitnah an meine Lieblingsmenschen zu mailen. Oder ich habe sie hier im Blog hoch geladen. Wenigstens komme ich einmal nicht in Erklärungsnot, wenn unsere Kinder bei Facebook zum Posten alter Bilder nominiert werden. Ich komme zu dem Entschluss, es sollte wohl so sein. Die Fotos für der schon fertig geschriebenen Blogeinträge kann ich nach fotografieren und den Rest muß ich einfach gut beschreiben. Mir fällt eine Situation im Tierpark ein. Die Eisbärzwillinge Nela und Nobby sind frisch auf die Welt gekommen. Die Zoobesucher drängen um das Gehege. Smartphones werden gezückt. Ich beobachte eine Schulklasse. Sie fotografieren die kleine Nela und Brüderchen Nobby und schauen beim Weggehen noch mal sichtlich entzückt die gerade eben geschossenen Fotos auf dem Smartphone an. Voll süß die zwei! Halt, möchte ich rufen, ihr habt sie doch gar nicht in echt gesehen. Dreht noch mal um. Stopp! Es tut mir wirklich körperlich weh, daß sie sie gar nicht richtig angeschaut haben. Mein Gefühl sagt mir, daß ist der beste Weg das Gespür für’s Hier und Jetzt zu verlieren. Ziemlich hoher Preis, weitaus höher wie ein Smartphone je kosten würde.
Ich habe mir eine neue Speicherkarte gekauft. Damit kann ich neue Bilder machen und vom “alten” Jahr ein Fotobuch das bleibt. Dann lösche ich alle Fotos von denen ich sowieso viel zu viel habe und suche mir die Wichtigsten aus, die ich sicherheitshalber noch einmal extra abspeichere. Sowie ich seit der New York Kofferpleite jetzt immer eine Zahnbürste im Handgepäck dabei habe. Ich glaube wir brauchen Fotos, weil sie uns das Gefühl geben, wir könnten Augenblicke einfangen. Aber die Wahrheit ist, ein Moment ist für dich genau so wertvoll, wie du ihn siehst. Ein Foto ist dabei “nur” die Erinnerungsstütze. Es liegt an dir, an deiner Bewertung. Ich weiß das ja alles, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Karte nicht doch noch ein schicke . Nur für alle Fälle. Es kostet ja nur was, wenn’s klappt.
Ich wünsche dir, daß du echte Eisbären siehst, nicht nur auf Fotos. Im Idealfall in der Antarktis, weil es soll traumhaft schön sein da. Ich kann das sagen, weil ich habe das auf Bildern gesehen. 🙂 Und ich wünsche dir, daß du die Wunder dieser Welt in dir speicherst, unverwüstlich und in Farbe. Dort sind sie am richtigen Platz und gut aufgehoben. Erzähle möglichst viele Geschichten darüber, dann sind sie unsterblich. Erzähle aber nur die besten Geschichten, die aus ganzem Herzen, die anderen sortierst du aus. Denn mehr brauchst du nicht. Aus ganzem Herzen, M.