Autor: Michaela
Tür Nummero 5: Postkarten aus Venedig
Im Herbst durften wir überraschend nach Venedig reisen und wenn es ein bisschen ruhiger wird nach Weihnachten, dann werde ich euch sicher bald darüber berichten.
Auf dem Nachhauseweg habe ich noch schnell drei Karten am vorbei gehen gekauft und dann auch im vorbei gehen geschrieben. Die Adressen an die ich sie verschicken wollte, musste ich erst im Netz nach goggeln. Ging aber nicht, weil Tom’s Handy leer war. Erst im Auto konnte ich wieder nach den Adressen suchen. Auf der Autobahn von Venedig bis zum Brenner hab ich überall geschaut, ob ich nicht irgendwo einen Briefkasten finde. Nada. Es gab einfach keinen oder ich habe ihn zumindest übersehen. Aber jetzt ist mir was eingefallen und das erzähle ich euch jetzt gleich mal. Alsoooo…
Die erste Karte war für Petra vom Blog Nur Mut. Ich hab Petra das erste und (bisher) letzte Mal getroffen, als sie mit ihrem Mann Robert und Hund Monet bei mir an der Alpencampingplatz-Rezeption stand. Sie ist mir in Erinnerungen geblieben, wie all die guten Dinge, die man nie vergisst, auch wenn man ihnen nur kurz begegnet. Monate später schreibt sie mir eine Nachricht, ob ich mich denn noch an sie erinnern kann. Und ob. Beim Recherchieren für ihr Buch in dem sie über ihre Reise mit Hund nach Venedig schreibt, war unser Alpencampingplatz einer der ersten Stationen. Und so ist sie dann über den Blog gestolpert und jetzt weiß ich, dass sie auch einen hat. Noch dazu einen der sehr, seeehr lesenswert ist. Eines Tages kam eine Postkarte von ihr aus der Schweiz, weil ich ja mal im Blog erwähnt hatte, wie sehr ich Handgeschriebenes liebe. Diese Karte hat mich wirklich aus ganzem Herzen gefreut! Und wie konnte ich dann anders, als Petra eine Karte aus Venedig zu schicken.
Die zweite war für Katharina von sonahundsofern. Ihr wunderschöner Reiseblog wurde genau zu dieser Zeit ein Jahr alt und was passt besser für einen Reiseblog als ein kleiner Glückwunschkartengruß aus Venedig. Katharina ist im Moment in Asien unterwegs, aber nächstes Jahr kommt sie nach Bad Tölz und ich darf nach Frankfurt reisen. Weil ich zwei Mal Riesenglück hatte, aber das ist wirklich eine ganz andere Geschichte.
Es gibt noch gute drei händevoll Blogs die ich aufrichtig liebe, aber der Nachhauseweg hätte einfach länger sein müssen. Die nächste Reise aber kommt bestimmt. Doch was ist jetzt mit den Karten, die seitdem an unserer Pinnwand in der Rezeption hängen? Ich habe ein bisschen nachgedacht und mir ist auch was eingefallen. Im Frühling wenn der erste Schnee in den Bergen schmilzt, dann kommen sie wieder und ich kann es kaum erwarten: Die ersten Venedigwanderer! Wie sehr ich von dieser Reise faziniert bin, habe ich auch in meinem allerersten Blogbeitrag geschrieben. Vom Losgehen und Ankommen
Und dann such ich mir jemanden von ihnen aus, der genauso freundlich verschmitzt und offen lacht wie Petra und dann…geb ich ihr/ ihm die Postkarten einfach mit und schick sie somit noch einmal auf die Reise und die gleiche Route die Petra, Robert und Monet letzten Sommer zu Fuß gegangen sind. Und (wenn es bis dahin schon fertig ist) pack ich das Buch noch oben drauf.
Und die dritten Karte? Die ist für dich! Ich schreibe DEINE Adresse drauf und lasse sie für dich über die Berge bis hin zum Markusplatz tragen. Die ersten Sätze schreibe ich und den restlichen Text schreibt der “ausgewählte” Wanderer dann, wenn er das Gefühl hat, die wichtigeste Erkenntnis seiner Reise in einem Satz zusammen fassen zu können. Für wen darf die Karte auf die Reise gehen? Schreibt mir kurz im Kommentar eure Gründe, ich wähle vom Gefühl her einen aus und im nächsten Jahr erreicht dich dann ein ganz besonderer Gruß direkt aus Venedig! Aus ganzem Herzen, euere M.
Tür Nummer 4 Mit Liebe und von Hand gemacht: das Sternenlicht von Gampa
Sternenlichtverlosung von Gampa zum 2.Advent
Wer ganz genau aufgepasst hat, hat vielleicht schon des Öfteren gesehen, dass ich etwas von Gampa auf dem Blog verlost habe. Gampa das ist Andrea und Michi Gerg und die beiden stellen unglaublich tolle Dinge aus Alt- und Treibholz her. Heute sind sie zum Beispiel mit ihrem Standl in der Waldweihnacht beim Hennerer am schönen Schliersee. Wer das heute verpasst hat, kommt einfach noch einmal hier im Arzbacher Hof vorbei oder direkt bei Gampa. Denn Gampa stellt auch bei uns aus. Zur Weihnachtszeit gibt es dieses wunderschöne Sternenlicht bei uns zu bewundern und auch zum Mitnehmen oder…ihr verrät mir einfach, was euer ganz persönliches Licht in der Adventszeit ist und warum es gerade für euch am hellsten von allen scheint Ich freue mich sehr auf eure Kommentare und darauf das Licht auf den Weg zu einem von euch schicken zu dürfen. ♥ Und vergesst nicht, das Beste ist es einfach vor sich her zu leuchten. Eine friedlichen, gemütlichen und hellen Advent, aus ganzem Herzen M.
Advent
Es ist die Vorweihnachtszeit
die selige Zeit unserer Kindheit
nach der wir uns sehnen
Advent, als die Welt noch heil war
die Lichter, die Düfte
die Erwartungen.
Dann stille Nacht, heilige Nacht
und Engel schwebten
durch unsere Träume.
(© Gerhard Rombach)
Türchen Nummer 3 – Willkommen auf dieser schönen Welt
Und weil mein zweites Türchen gestern meine Stimme für den Erhalt der Geburtshilfe in Bad Tölz war, darf ich gleich heute in Kooperation mit Paulina Umstandsmode ein ganz zauberhaftes “Willkommen-auf-dieser-schönen-Welt” Paket für euch verlosen.
Darf ich vorstellen?
Auf der linken Seite das Badeset für die neugeborene Prinzessin oder den kleinen Prinzen. Passend mit könglichen Badelatschen versteht sich. Nicht nur ein toller Gag für ein außergwöhnliches Geburtsgeschenk, sondern auch sehr praktisch nach dem ersten Baby-Bad. 100% Baumwolle und megamegakuschelig. Die hochwertige Badeausstattung von Bambam kommt direkt aus den Niederlanden und ist mit Größe 50/56 die perfekte Geschenkidee zur Geburt. Die Badelatschen eher ein zuckersüßes Accessiore für die ersten schnuckeligen Bilder vom frischgeborenen Neuankömmling.
Nummer 2, ist mein persönlicher Favourite. Die Federspieluhr im modernen Indianderstyle. Sie ist klein und handlich und kann schnell mal in die Wickeltasche mit eingepackt werden ohne wirklich viel Platz weg zu nehmen. Und…ein riesengroßer Pluspunkt ist die ruhige und leise Melodie. Ganz unaufdringlich und superangenehm. Ich glaube das Baby’s sowieso den ganzen lieben langen Tag mit der Verarbeitung von den tausend Eindrücken ihrer Umgebung beschäftigt sind. Kurz: diese Spieluhr tut definitiv das was sie tun soll: sie beruhigt. 100 Punkte also. Die stylisch-hippe Spieluhr kommt direkt aus einem meiner Lieblingsländer, nämlich direkt aus Schweden von Elodie Details Home. Sie ist zu 100% aus Polyester und leicht abwischbar. Wenn mal als Versehen der Kakao drüber kippt. Zum Beispiel.
Alle gute Dinge sind drei und hier ist Nummer drei. Mister Robbie Raccoon, die moderne Version des gestiefelten Katers. Sieht aus wie eine Katze, ist aber in Wahrheit ein Waschbär. Made out of organic cotton and natural corn fiber. Also aus Bio-Baumwolle und mit Kornfüllung. Na, wenn das kein guter Weggefährte für kleine Baby’s ist? Ich hab mir sagen lassen, nachts wenn alle Baby’s schlafen, dann klettert Robbie blitzschnell aufs Fensterbrett und passt auf, damit keiner, wirklich keiner den Schlaf von den putzigen Honey-Pie-Lieblingen stört. Was ihr glaubt mir nicht, ihr werdet schon sehen. Because it’s true. And because Robbie comes -as a Robbie has to come- from England. Of course. And here he is…
Und wie ihr wisst, mache ich Kooperationen nur, wenn mein Herz laut ja sagt. Ich trug in allen meinen Schwangerschaften unglaublich gerne die Sachen von Paulina und kann sie daher nur empfehlen. Was mir auch sehr gut gefällt ist die Durchsichtigkeit von Paulina, schaut doch mal auf die Homepage und lest selber nach. Übrigens gibt es bis zum 18.12.2016 ein Gewinnspiel, bei dem man 3 Mal einen Einkaufsgutschein von je 100 Euro gewinnen kann, wenn man sich für den Paulina Newsletter anmeldet.
Paulina Umstandsmode
So, wer ist denn jetzt offiziell schwanger, kennt jemanden oder braucht demnächst ein Geburtsgeschenk? Dann schreib einfach im Kommentar, warum und wieso, du genau die Richtige oder der Richtige bist. Robbie Raccoon is waiting for you 😉
Und ich danke Paulina für die tolle Kooperation und die wunderbaren Sachen für den Aus ganzen Herzen Advenstkalender. ♥ Und euch wünsche ich einen gemütlichen Samstag abend und morgen einen ebenso entspannten 2.Adventssonntag.
Das zweite Türchen ist eine Lichterkette für die Geburtshilfe in Bad Tölz
Lichterkette für die Geburtshilfe in Bad Tölz
Das ich das Türchen Nummer 2 in meinem Blog Adventskalender so spät für euch aufmache hat einen Grund. Wir haben es uns heute so sehr vorgenommen und dann auch tatsächlich irgendwie geschafft! Nach dem Geburtshaus soll in Bad Tölz nun bis Mitte nächsten Jahres auch die Geburtshilfeabteilung im Tölzer Krankenhaus bis auf weiteres schließen und das macht mich so unfassbar traurig. Alle unsere Kinder sind in Bad Tölz geboren, zwei davon in der Klinik und unser letztes Baby durfte im Geburtshaus auf die Welt kommen,. Jede Geburt war einzigartig, so wie jedes unserer Kinder auch und ich bete wirklich aufrichtig dafür, dass noch irgendein Wunder geschieht und es tatsächlich nicht soweit kommt, dass in Bad Tölz (außer zu Hause – und das wird dann wohl auch schwierig) keine Baby’s mehr geboren werden sollen. Doch Wunder geschehen immer wieder, so wie jedes neue Leben ein Wunder ist. Ich hab’s gesehen. Ich frage mich, ob es nicht wir sind, die dieses Wunder beschützen sollen. Hat nicht jede Frau ein Recht darauf selbstbestimmt und in entspannter, liebevoller Atmosphäre ihrem Kind das Leben zu schenken? Sollten wir das nicht ehren und wertschätzen als eins der wichtigsten Dinge auf dieser Erde und in unserer Gesellschaft? Und ihr Hebammen. Mein Gott, was für wundervolle und unglaubliche Frauen ihr alle seit! Zum Beispiel … Dina die so liebevoll die Nachsorge bei unseren ersten Kindern gemacht hatte, sowie Rosi und Doris, die über so lange Zeit einen so wesentlichen Beitrag zur Tölzer Geburtshilfe beigetragen haben. Kathleen die mich blind verstanden hat und es mir unglaublich leicht gemacht hat, einfach nur zu vertrauen. Renate, Martina, Hanne, Kristina, Jolanta, Sissi …ihr seit alle wunderbar! Ich kann gar nicht sagen wie sehr. Und all die zauberhaften Krankenschwestern und Ärzte die jeden Tag beinahe rund um die Uhr da sind. Ihr habt meinen allergrößten Respekt. Deswegen wollte ich heute dabei sein, als der Platz vorm Christbaum an der Klinik sich in ein helles Lichtermeer verwandelt hat und deswegen werde ich auch noch meine Stimme für euch erheben, wenn es ganz leise um uns wird. Gebt nicht auf, bitte gebt nicht auf. Aus ganzem Herzen, M.
Tür Nummer 1: Der große Traum von Finn
Und heute durften wir das allererste Türchen öffnen und Finn war erstmal sprachlos ♥ Morgen ist Tag der Modelleisenbahn und wir fanden das Start Up Set von Märklin musste unbedingt pünktlich bei seinem neuen Besitzer sein. Und wir sind auch alle total happy, weil es einfach so, so schön ist, wenn man etwas schenken darf, was jemand anderen aus ganzem Herzen freut! Habt viel Freude Finni und arbeite weiter an deinem großen Traum…
Freie Fahrt für den Start up Containerzug von Märklin und wir sind aus ganzem Herzen dabei
Freie Fahrt für den Start up Containerzug von Märklin und wir sind aus ganzem Herzen dabei
Alle die diesen Blog hier verfolgen wissen, dass ich noch nie wirklich in einer Kooperationen einen Artikel geschrieben habe. Hier und da eine Buchvorstellung ja, aber auch nur dann, wenn mich ein Buch ernsthaft erreicht hat. Das hat einen ganz einfachen Grund, ich muss nämlich immer auch wirklich, wirklich davon begeistert sein. Feuer und Flamme. Aus ganzem Herzen eben. Das war ich dieses Mal ganz und gar, als ich hörte, dass ich für Märklin schreiben und obendrein noch das Start Up Set hier auf dem Blog verlosen darf.
Wie viele von euch kannten auch ich jemanden der eine Märklin Eisenbahn bei sich im Keller stehen hatte. Die beleuchteten Häuser und Spielzeugmenschen, die Schranken, Weichen, der Bahnhof und die nachgestellten Landschaften faszinierten mich schon als Kind auf magische Art und Weise. Eine ganz wunderbare, private Miniatur-Traumwelt von der man nie genug bekommen konnte! Seit dem ich ungefähr zehn war habe ich mir ungelogen alle Jahre wieder eine solche Eisenbahn zu Weihnachten gewünscht. Das Christkind hat es sich jedes Jahr dann doch anders überlegt. Den Grund dafür habe ich nie wirklich erfahren. Jetzt könnt ihr euch ja ungefähr vorstellen wie groß die Freude dann tatsächlich war, als ich gestern mit unseren Kindern den Containerzug bei uns im Arzbacher Hof aufbauen durfte. Und ihre Augen…die haben geleuchtet so wie meine damals.
Highlights zum Märklin Start Up Containerzug
- Robuster Zug – bestens geeignet für Kinder ab 6 Jahren.
- Kindgerechte Neukonstruktion des Containertragwagens und der verschiedenen Containergattungen.
- Lokomotive mit Blinklicht und Soundfunktionen.
- Freie Beweglichkeit rund um die Anlage durch das kabellose IR-Steuergerät.
- Aufbaufreundliche C-Gleis-Anlage
Neupreis: 199,00 Euro
Märklin Start up im Überblick
- Perfekter (Wieder-)Einstieg in die Märklin Welt
- Bewährte Märklin Technik, neuartiges Spielerlebnis
- Spannende Themenwelten
- Vielseitige Ausbau- und Erweiterungsmöglichkeiten
- Hochwertiges Märklin C-Gleis-System, das auch im professionellen Bereich eingesetzt wird
- Fahrzeuge sind kompatibel zu den professionellen Märklin Modellen
Mich und unsere Kinder hat der Containerzug von Märklin ganz und gar überzeugt. Er ist kinderleicht aufzubauen, nur die Verbindungsstelle zwischen den Waggons ist ziemlich filigran und man muss schon ein bisschen Geduld haben, um die einzelnen Waggons miteinander zu verkuppeln. Perfekt finde ich, dass der Zug beliebig vergrößert werden kann. Fazit: Das Start Up Set ist ein ganz hervorragender Einstieg für alle Minatureisenbahnliebhaber. So wie wir es sind! Definitiv! Das wissen wir jetzt.
Und genau diesen Zug könnt ihr nun tatsächlich gewinnen! Wirklich, wirklich! Die Verlosung wird am 01.Dezember hier auf dem Blog bekannt gegeben und ist somit das erste Türchen des diesjährigen Adventskalenders 2016. Ja wenn das kein guter Start ist und was für ein Weihnachtsgeschenk! Jeder der gerne dabei sein möchte, schreibt im Kommentar am allerbesten gleich heute, warum sie oder er UNBEDINGT die Märklin Eisenbahn gewinnen möchte. Dieses Mal entscheidet nicht das Los, sondern der beste Grund und der wird nicht von mir, sondern in einer fröhlichen Kinderrunde abgestimmt. JETZT geht’s los, jeder untenstehende Kommentar ist dabei!
Hannah’s Geschenk
“…und nun lauf langsam, kleine Seele, hin zum Ufer. Mit Sorgfalt wähle aus, was du verlieren wirst. Wie du dich auch entscheidest, du hast Recht.”
Jane Hirshfield
Hannah’s Geschenk ist auch mir “zufällig” wie ein Geschenk vor die Füße gefallen. Die kleine Hannah ist gerade drei Jahre alt, als bei ihr Krebs festgestellt wurde. Ab diesem Zeitpunkt beginnt für Hannah ein kräfteraubender Kampf um ihr Leben. Die Prognosen stehen nicht gut, doch zwischendrin wird die Familie immer wieder von Zuversicht und Hoffnung getragen. Neben all der Traurigkeit ist dieses Buch bis zur letzten Seite mit unendlich viel Liebe, Lebensfreude und Wahrheit gefüllt. Maria Housden erzählt die Geschichte von ihrer Tochter Hannah so herzerwärmend liebevoll und beschreibt ihre Persönlichkeit treffend detailgetreu, dass man am Ende tatsächlich glaubt Hannah wirklich gekannt zu haben. Zum Beispiel der Tag im Schuhladen, als sie “ihre roten Schuhe” fand und darin zu tanzen begann bis die Passanten um sie herum stehen blieben, um Applaus zu klatschten. Im Krankenhaus nannte man sie das Mädchen mit den roten Schuhen und selbst im OP-Saal bestand sie darauf sie anlassen zu dürfen und zeigt uns dafür, wie wichtig es ist, für das was man ist ein zu stehen. Das ist nur eins der tausend Dinge, die Hannah uns liebevoll lehrt. Und obwohl Hannahs Geschenk eins der Bücher ist, die man erst wieder weglegen kann, wenn man es ausgelesen hat, musste ich öfters innehalten bevor ich mit einem dicken Kloß im Hals weiterlesen konnte. Das Buch berührt zutiefst. Nicht zuletzt wegen der Geschichte an sich, sondern auch, wegen der Ehrlichkeit und Klarheit mit der Hannah mit ihrer Krankheit umgeht und mit der Art und Weise wie sie ihrer Familie behutsam bei bringt, das selbe zu tun. Gerade dann, wenn es manches Mal unmöglich erscheint. Besonders bewegt hat mich auch wie Hannah’s Bruder Will um sie trauert und wie sich die Kinder langsam auf ihre Art voneinander verabschieden. Noch während Hannah im Sterben liegt, kommt ihre Schwester Margaret zu Welt. Hannah ist hin und weg und stolz endlich eine große Schwester zu sein und es scheint, sie ist ein kleines bisschen länger auf der Welt geblieben, um Margaret noch kennen lernen zu dürfen..
Kathrin von Sei Pippi statt Annika hat zu einer äußerst interessanten Bloggerrunde eingeladen und nach dem Lieblingsbuch gefragt. Ich habe unzählige Lieblingsbücher, aber dieses hier hat mich auf ganz besondere Weise berührt. Vielleicht weil wir selber drei Kinder haben, vielleicht auch weil unsere jüngste Tochter mich an Hannah erinnert und ich mir nur ansatzweise vorstellen kann, wie schwer es ist sein Kind gehen zu lassen.
Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an das Leben und die Liebe, ein bunt gewebter Teppich aus allen Farben, die dunkelnen, wie die hellen. Denn letztendlich gehören sie alle zusammen. Maria schreibt von der ersten Schockstarre nach der Diagnose, aus der sich alle befreien mussten um eben Hannah zu befreien und ganz für sie da sein zu können. Sie beschreibt das Gefühl, das sich langsam in ihr gemeinsames Leben schlich und bald der Gewissheit wich, dass von nun an alle großen Tage für Hannah ihre letzten großen Tage sein würden. Ihr Geburtstag, Weihnachten, die ausgelassene Cabriofahrt mit einer Freundin, der Besuch bei Cinderella im Disneyland, bis hin zu Hannah’s allerletztem Atemzug. Maria Housdens Wunsch wirkt in jeder Zeile nach: die Erinnerungen an Hannah und die damit verbundenen wertvollen Einsichten zu teilen, um den Umgang mit Verlust und Tod und über das worauf es im Leben wirklich ankommt weiterzugeben. Hannahs Geschenk ist ein Buch, dass die Verzweiflung und Trauer überwindet und in unendliche Liebe verwandelt und so Trost spendet. Hannahs Geschenk eben.
Hannah’s Botschaft war so klar, wie sie selbst: Liebe das Leben, sei wer immer du bist und vertraue darauf.: Das Leben alleine sorgt für dich und schickt von Zeit zu Zeit Wunder, gerade dann wenn du am wenigsten daran glaubst. Es scheint, dass gerade Hannah, die im Sterben liegt, alle Gefühle um sich herum noch intensiver wahrnimmt. Stimmungen, Ängste, Zweifel, aber auch die Freude im Augenblick zu leben.
Maria Housden lebt mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Roger Housden, in San Francisco. Seit dem Tod ihrer Tochter Hannah leitet sie Selbsthilfegruppen für Eltern die ein Kind verloren haben. Hannah’s Geschenk ist ihr erstes Buch und ihr wunderbar flüssiger und poetischer Schreibstil wurde aus dem Englischen “Hannah’s Gift: Lessons from a Life Fully Lived” von Christiane Burkhard auffallend gut übersetzt.
Bloggerrunde Mein Lieblingsbuch
1.10. Kathrin von Sei Pippi, nicht Annika (www.pippistattannika.de) : Jonas Jonasson: Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind
2.10. Kira von Bibliophilie Hermine (www.bibliophiliehermine.blogspot.de) : Evy Winter: Coming Home – Alles oder Nichts
3.10. Nine von Nine im Wahn (www.nine-im-wahn.blogspot.de) : Anna McPartlin: Irgendwo im Glück
4.10. Vanessa von Bookalicious (www.bookalicious8.blogspot.de) : Penelope Ward: Stepbrother Dearest
5.10. Manuela von Lesenswertes aus dem Bücherhaus (www.lesenswertesausdembuecherhaus.blogspot.de) : Andreas Izquierdo: Apocalypsia
6.10. Sebastian von Stuffed Shelves (www.stuffed-shelves.de) : Richard Bachman: Amok
7.10. Marie-Anne von Fantasie und Träumerei (www.fantasie-und-traeumerei.blogspot.de) : Kristin Hannah: Die Nachtigall
8.10. Svenja von Buntes Tintenfässchen (www.svenjasbookchallenge.blogspot.de) : Celeste Ng: Was ich euch nicht erzählte
12.10. Nadine von Nadines Bücherwelt (www.everyones-a-book.blogspot.de) : Amy Ewing: Das Juwel
13.10. Meiky von Magnificent Meiky (www.magnificent-meiky.blogspot.de) : Anna McPartlin: Die letzten Tage von Rabbit Hayes
14.10. Alex von Harakiris Leseecke (www.harakirisleseecke.jimdo.com) : Nina Blazon: Silfur – Die Nacht der silbernen Augen
15.10. Caro von Bücherwanderin (www.buecherwanderin.de) : Jojo Moyes: Ein ganz neues Leben
16.10. Michaela von Aus ganzem Herzen (www.aus-ganzem-herzen.de) : Maria Housden: Hannahs Geschenk
Lauras Herzklopfmoment
Da gibt es einen ganz zauberhaften Reise-Blog da draußen, der gerade dabei ist zu wachsen und seine ersten eigenständigen Schritte zu gehen. Ich habe Laura von www.fundorte.com nach ihrem allerliebsten Reisemoment gefragt. Ein Augenblick nur, der sich ewig anfühlte und das Herz so weit geöffnet hat, dass die ganze Welt darin Platz gehabt hätte.
Dein schönster Augenblick auf Reisen, sagt sie. Der schönste Augenblick, von all den
tausenden die ich erlebt habe?
Ich muss gestehen, dass ich sehr lange darüber nachdachte.
Der Wind fährt mir durch die Haare, während ich auf meinem Weg zur Arbeit mit dem
Fahrrad meine Lieblingsstelle passiere. Ein gut ausgebauter Fahrradweg unter Bäumen.
Die Temperaturen sind Anfang Oktober auch hier in Spanien endlich ein bisschen zurück
gegangen und so begrüßen mich der Morgen nur noch mit 22 Grad anstatt 30. Mein
glücklichster Moment auf Reisen, denke ich erneut, während der Fahrtwind meine Haut
liebkost bevor die Temperaturen mit späterer Uhrzeit doch noch auf 37 hinaufklettern und
die Luft wieder unerträglich schwül wird.
Wer hätte gedacht, dass mir jemand mit so einer einfachen Frage eine solche Aufgabe in
meinen Alltag mitgibt. Und ich frage mich selbst, ob es nicht traurig ist, dass mir nicht
gleich etwas dazu einfällt.
Ist der schönste Moment, wenn man endlich in dem Land ankommt, von welchem man
von Zuhause aus nur geträumt hat? Nein. Für mich jedenfalls nicht. Zu viel neue
Eindrücke, zu viel Ungewisses, zu viel, was in dem Moment der Ankunft noch erledigt
werden muss.
Ist der schönste Moment vielleicht währenddessen, wenn man mitten im Wald oder am
Strand steht, während am Horizont langsam die Sonne untergeht und man weiß, man hat
etwas geschafft, sich einen Traum ermöglicht auf welchen man so lange hingearbeitet
hat? Vielleicht kommt es dem schon sehr Nahe, aber beschreibt dies nicht eher ein Gefühl
als eine Momentaufnahme? Wahrscheinlich kommt es hier auch auf die Definition von
„Augenblick“ an.
Oder ist der schönste Augenblick, wenn man das Gefühl hat, irgendwo angekommen zu
sein? Wenn man an einem Ort eine Weile verweilt und sich dieses wohlige Gefühl nach
Heimat langsam einschleicht, ohne das man es wirklich bemerkt hat. Man kennt seinen
Weg nach Hause, kann sich auf sein Bett freuen, man weiß vielleicht in welchem
Restaurant man einen ganz einzigartigen Ausblick auf die Stadt haben wird.
In Gedanken gehe ich meine Fernreise nach Thailand durch, die unzähligen
Wochenenden mit meiner Mama nach Wien, London, Prag, Budapest. Das Eintauchen in
1001 Nacht letztes Jahr in Marrakesch.
„Ich wurde von einer Bloggerin gefragt, was mein schönster Moment auf Reisen sei“,
schreibe ich einer Freundin. Meiner besten Freundin, die mich durch Thailand begleitet
hat. Die mich wie ihre linke Westentasche kennt. „Fällt dir was dazu ein? Oder was wäre
das bei dir? Ich bin ein bisschen ratlos.“
„Elefanten.“
Sie schreib nur das eine Wort. Elefanten. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht und mein
Herz beginnt zu klopfen. Aber natürlich. Wieso bin ich da nicht von alleine drauf
gekommen?
Als ich ihr einen Abend später die selbe Frage stelle, sagt sie nur, dass man manchmal
einfach nicht selbst auf die naheliegensten Sachen kommt. Das manchmal andere mehr
beobachten, als man von sich selbst mitbekäme. Aber meine Augen hätten geleuchtet wie
die eines Kindes an seinem ersten Weihnachten.
Mein schönster Augenblick auf Reisen, ist also meine Begegnung mit Elefanten in
Thailand.
Diese Tiere sind nicht einfach nur schön, intelligent und anmutig, sie üben auch eine
absolute Faszination auf mich aus. Wir haben uns lange informiert und recherchiert bevor
wir uns für einen Tag mit diesen einzigartigen Dickhäutern entschieden.
Ein Bus brachte uns vom Hotel gute fünf Stunden weit hinein ins innere des Landes,
hinein in die unberührte Natur von Thailand. In einer kleinen Gruppe von acht Leuten
saßen wir an einem Tisch, aufmerksam dem Thai lauschend, welcher versucht uns einige
Begriffe für den Umgang mit Elefanten beizubringen. Elefanten, gehören, wenn sie nicht in
der freien Wildnis leben, ihr ganzes Leben lang zu einem einzigen Menschen. Ihr Mahut ist
für ihre Verpflegung und die Pflege verantwortlich. Über die Jahre hinweg bauen die
beiden eine enge Beziehung zueinander auf und vertrauen sich. Ein Mahut ist in der Lage
seinen Elefanten nur durch Worte zu lenken, ohne Tritte, Haken oder Peitschen.
Und während wir das alles erfuhren, staunend dem Erzähler lauschten und uns der
der Schweiß den Rücken entlang lief, nahm ich nur ganz zufällig plötzlich eine Bewegung
aus den Augenwinkeln wahr.
Ein Elefantenjunges, halb so groß wie ein ausgewachsener aber durchaus schon kräftig
genug, um jeden einzelnen von uns umschmeißen zu können, lief geradewegs auf uns zu.
Sein Rüssel schnellt nach vorne und ehe wir uns versahen hatte er drei der auf dem Tisch
liegenden Bananen genüsslich schmatzend in den Mund gesteckt. Ich schwöre, dass er
dabei gegrinst hat.
Dieses wunderschöne Tier vor mir zu sehen, so ganz ohne Zaun, Gitter und zwischen
grauen Betonwänden eingesperrt war bis jetzt das schönste, was ich auf Reisen je erlebt
habe. Dieses Glücksgefühlt in diesem Moment.
Mir reichte es, den Elefanten einfach nur anzuschauen und ihn bei weitern Stibitzaktionen
zu beobachten.
Sein Mahut lag mit einem Strohhut, welcher schrägt auf seinem Gesicht gegen die Sonne
lag unter einem Baum und beobachtete ihn aus halb geschlossenen Augen. Auf ein, zwei
halb genuschelt Worte von ihm drehe sich der Elefant ein bisschen widerwillig um, lugte
noch ein letztes Mal auf die Bananen und stiefelte dann zu dem Baum an welchem er
augenblicklich in das Dösen mit seinem Mahut miteinstieg. Die Augen geschlossen
bewegte er seinen Kopf leicht hin und her.
Mein schönster Augenblick auf Reisen, war dieser Tag mit den Tieren.
Vielleicht, wäre auch das Ankommen auf Mallorca hierfür treffend gewesen. Wenn ich auf
Mallorca ankomme, an meinen Lieblingsplätzen stehend und aufs Meer hinaus oder in die
Berge schaue, schlägt mein Herz einen anderen Rhythmus und ich bin zuhause.
Aber das, ist eine andere Geschichte.
Liebe Laura, da ich Elefanten auch so sehr liebe wie du, klopft mein Herz bei deinem Herzklopfmoment auch ganz, ganz laut. Ich finde den Gedanken, dass jedes Tier einen Mahut hat auf den es vertraut, sehr faszinierend und stell mir gerade vor, was unsere Kinder wohl dazu sagen würden, wenn ich eine Mahut(in) werden würden und demnächst bald ein kleiner Elefant in unserem Biergarten umher läuft…Ich danke dir aus ganzem Herzen für deinen ganz persönlichen und besonders einzigartigen “glücklichsten Reisemoment.” Und wenn ihr mehr von Lauras Geschichten hören wollt, dann müsst ihr im Moment nach Sevilla reisen oder ihren Blog besuchen unter Fundorte Beides kann ich euch aus ganzem Herzen nur ans Herz legen.
Titelbild Nena Lüdemann Momentsfoto
Bilder Thailand Fundorte.com
Die herzensgute Hollerfee vom Isartal Burgi Heufelder und das Geheimniss unseres Uropas
Auf diese Treffen habe ich mich schon seit langer, langer Zeit gefreut. Ein paar Mal hatten wir schon einen Tag für unser Gipfeltreffen festgelegt und immer wieder ist ganz kurz vorher dann doch noch etwas dazwischen gekommen. Aber obwohl der Terminkalender bei uns beiden bis zum Rand gefüllt ist, habe ich einfach nicht locker gelassen, weil man eben nur ganz selten auf solche herzerwärmenden Menschen wie die Burgi trifft. Wenn Burgi den Raum betritt, erfüllt sie ihn sofort mühelos mit Leichtigkeit und einer dermaßen ansteckenden Fröhlichkeit, dass man sie am liebsten gleich in den Arm nehmen möchte, auch wenn man sie gerade erst kennen gelernt hat. Ich habe das große Glück, dass Burgi als meine Cousine schon mein ganzes Leben lang bei mir ist. Bei meiner Taufe hat sie die Kerze für mich getragen und auch sonst eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt. Sie hat mir auf meinem Weg sozusagen ein Licht vorweg geschickt. Und das einfach nur weil sie da ist. So wie mit meiner Taufkerzen damals. Auch wenn wir uns manches Mal Monate lang nicht sehen, habe ich trotzdem immer das Gefühl, dass wir uns sehr nahe stehen. Wenn wir reden, reden wir lange und die Gesprächsthemen gehen uns sicher nicht aus. Und Burgi‘s Leben, das finde ich einfach so unfassbar spannend, dass ich es euch nicht vorenthalten kann.
Wir treffen uns an diesem allerersten Herbstfreitag zu unserem langersehnten Gipfeltreffen am Wanderparkplatz der Waldherralm. Ich freue mich so Burgi wieder zu sehen, um gerade heute an diesem herrlichen Septembertag ein paar ganz besondere, geschenkte Stunden mit ihr verbringen zu dürfen. Das gleiche Anfangsstück wie bei meinem Gipfeltreffen mit Carola, Jochen und Emma denke ich, als wir geradeaus loswandern. Wie nah doch immer alles zusammen liegt. Vor dem kleinen Brückerl biegen wir dann allerdings nicht rechts, sondern links Richtung Zwiesel ab. Der Morgentau hält sich in großen, dicken Tropfen hartnäckig an den Grashalmen und Sträuchern fest, während die Sonne vorsichtig durch den frühen Herbstnebel blinzelt. Wir bleiben kurz stehen und lassen diesen Moment auf uns wirken. Wie schön es doch hier ist!
Burgis Mama und meine Mama sind Schwestern. Beide wuchsen zusammen mit insgesamt zehn Geschwistern in dem idyllischen Ort Leger zwischen Wegscheid und der Jachenau auf. Ihre Kindheit war frei, aber auch sehr geprägt von Strenge und Disziplin. Mein Opa hat seine erste Frau Elisabeth im Kindsbett verloren. Meine Oma war die Schwester von Elisabeth, jung verliebt und wollte bald heiraten. Wegen der ganzen Arbeit am Hof und auf dem Sägewerk, aber hauptsächlich wegen der fünf Kinder hat meine Oma schweren Herzen die Verlobung gelöst und den Mann ihrer Schwester geheiratet.(das muss man sich erst einmal vorstellen!) Sie bekam noch sechs weitere Kinder mit meinem Opa, zwei davon waren meine Tante und meine Mama. Insgesamt waren es tatsächlich einmal vierzehn Kinder. Drei Kinder- zwei davon Zwillinge- sind an heute vergleichsweise harmlosen Krankheiten als Säungling verstorben und ein Kind ist auf dramatische Weise im Sägbach ertrunken. Das ist nur eine von vielen bemerkenswerten, manchmal auch tragischen Geschichten, die um unsere Familienclan den „Soagschneidern“ kreist. Jede einzelne davon wäre es wert sie zu erzählen und am Ende könnte man ein ganzes Buch darüber schreiben. Aber das hier ist Burgi’s Geschichte und ich bin dankbar, dass ich es sein darf, die sie für euch aufschreibt.
Burgi, ich war ja das jüngstes Enkelkind von unseren Großeltern. Unser Opa ist gestorben, als ich gerade einmal ein paar Monate alt war. Aber die Oma die habe ich immer noch in so guter und lebendiger Erinnerung. Einmal sind wir mit ihr über die Grenze nach Österreich gefahren, um einen kleinen Ausflug mit ihr zu unternehmen. Als der Grenzpolizist feststellte, das der Ausweis der Leger-Oma bereits seit 10 Jahren abgelaufen war und fragte warum sie den denn nicht neu beantragt hatte, meinte sie: „ Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich einmal so alt werden würde.“ Weil du ein paar Jahre älter bist als ich, hattest du von der Oma ja noch viel mehr mitbekommen. So oft hast du mir von den abenteuerlichen Ferienwochen im Leger mit meinen anderen Cousinen (und Cousins) vorgeschwärmt. Das Leger das war ganz ein besonderer Ort für dich?
Ja, und diese Zeit werde ich wirklich nie vergessen. Das Leger bedeutet für mich seit jeher schon grenzenlos Freiheit. Alleine das Haus der Oma mit dem großen Wald dahinter, nachdem wirklich nichts mehr kam, außer der Fluß Jachen und die Berge. Das ist glaube ich für alle Kinder ein großer Traum. Die Oma ist mit uns und dem Fahrrad zum Beerenpflücken gefahren, wir haben viel gesungen und gelacht. Überhaupt habe ich die Oma als herzensgute und lebenslustige Frau in Erinnerung.
Wir reden noch ein Weilchen, über unsere Erinnerungen an Leger. Über Oma und Opa, Omas Katzen, das Birkenwasser mit dem Oma ihren Enkelinnen immer die Haare geflochten hatte, die vorher im Kachelofen aufgeheizten Ziegelsteine, die sie uns Kindern zum Wärmen der Füße ins ohnehin schon wuchtige Federbett legte und an den Geruch von frischem Kaffee am frühen Morgen. Alleine durch ihren Namen, den Burgi (Notburga) mit meiner Tante und Oma teilt, sind die drei sehr verbunden und es scheint, dass oft alleine durch diesen Namen, sich ein besonderes enges, unsichtbares Band um die drei legte.
Der Weg führt uns vorbei an prächtigen Wäldern, herbstlichen grün-gelben Wiesen und Brombeersträuchern. Die Blätter beginnen sich langsam zu färben. Wir sind mittendrin in diesem Übergang vom Sommer auf den Herbst.
Burgi bleibt stehen und wir bewundern ein paar Pflanzen und Blumen am Wegrand. Burgi fällt ein Schwamm an einem Baum auf, an dem silbrige Wasserperlen langsam nach unten tropfen. Beinahe wäre ich einfach vorüber gegangen. Offene Augen für die kleinen Wunder um uns herum hatte Burgi schon seit jeher, aber auch die Liebe zur Natur, zu den Pflanzen, Kräutern…
Burgi, war eigentlich schon immer klar, dass du Floristin werden wolltest?
Ja, das war von Anfang an sonnenklar. Und das zieht sich auch wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben. Ich bin mir auch sicher, auf eine gewisse Weise werden die “Pflanzen und Blumen” mein ständiger Begleiter sein. Nur habe ich festgestellt, dass sich etwa alle sieben Jahre mein Leben auf wundersame Weise jedes Mal neuorientiert.
Wirklich alle 7 Jahre?
Seltsam. Ja. Aber es waren tatsächlich immer ziemlich genau 7 Jahre.
Wo befindest du dich denn dann gerade, am Ende der 7 Jahre, mittendrin oder am Anfang?
Ich würde sagen am Ende. Vor 7 Jahren habe ich mich mit der Sonnenkunst selbstständig gemacht. Das war damals die perfekte Zeit und hat sich alles auch richtig angefühlt. Ich arbeite nebenbei ja noch in der Gärtnerei Epp in Lenggries. Selbstständig zu sein bedeutet Freiheit und die Dinge so zu gestalten wie man es selber möchte. Aber eben auch die vielen Extrastunden, die man gar nicht sieht, die sich aber am Ende dann doch summieren. Die Gärtnerei zieht bald um und vergrößerst sich und da ich dort auch diese Freiheit auf meine Art zu arbeiten ganz und gar ausleben darf und auch das Arbeitsklima so perfekt passt, überlege ich gerade mehr dort zu arbeiten. Somit würden dann die Zusatzstunden der Selbstständigkeit wegfallen und ich könnte mich wieder mehr der Kunst widmen, zu der die letzten Jahre und oft auch aufgrund der Selbstständigkeit einfach Zeit und Muße gefehlt hatten. Aber mal schauen, wo mich der Weg letztendlich hin führt…
Ich weiß, dass du genau so wie ich, auch davon überzeugt bist, dass alles zu seiner Zeit passiert. Und da muss ich jetzt an unsere Oma denken, die immer sagte, wer weiß für was es gut ist.
Davon bin ich überzeugt. Oft passiert im Leben etwas, dessen Sinn man erst gar nicht greifen kann. Manchmal hadert man und ärgert sich, aber wenn man ganz ruhig wird und auf auf sein Herz hört, dann weiß man es ganz genau. Am Ende wird alles gut sein. Und darum geht es für mich im Leben auch, darauf zu vertrauen, dass alles nur so sein kann, wie es im Augenblick ist und alles zu deinem Wohle geschieht. Mit einem offenen Herzen durchs Leben zu gehen, mag manches Mal weh tun, weil du so auch verwundbar bist, aber es wird sich immer lohnen. Alles was du aus ganzem Herzen gibst, kommt tausend Fach zu dir zurück.
Ach liebe Burgi, du sprichst mit so aus der Seele, aus ganzem Herzen eben und glaubst du wirklich wir sind in diesem Leben zufällig Cousinen geworden? Wobei ich bei meiner nächsten Fragen bin und unserer nächsten Gemeinsamkeit, die uns so verbindet.. Wie auch ich beschäftigt sich Burgi schon ihr ganzes Leben lang mit allem was weitgehend mit Heilen und Spiritualität zu tun hat. Auch hier schließt sich der Kreis im Ursprung unserer Familie. Unser Uropa hatte eine Gabe, die viele Menschen aus Nah und Fern zu ihm ins Leger pilgern lies: Er konnte Menschen mit Kräutern und uraltem Heilwissen heilen. Als mein Uropa verstarb, hat er dieses niedergeschriebene Wissen meiner Oma in Form eines Gelübdes weiter gegeben. So wie auch er es erhalten hatte. Meine Oma hat es angeblich meiner Tante vermacht, der ” zufälligerweise” auch ein großes Interesse für Kräuter und deren Wirkungsweisen mit in die Wiege gelegt wurde . Burgi und ich finden das unglaublich spannend und hochinteressant. Das Gelübde besagt unter anderem auch, dass derjenige der die alte Tradition fort führt, es als Geheimnis für sich behalten muss und mit keinem anderen Menschen über den Inhalt und die Vorgehensweise dieser alten Heilkunst reden darf. Was die Sache für uns natürlich noch geheimnisvoller macht.
Meine Cousine hat sich über Jahre hinweg das Handwerk des Räucherns angeeignet. Zusammen mit Christa und Margot sind sie die „Hollerfeen aus dem Isartal“. Wer die drei jemals zusammen auf einen ihrer Vorträge oder beim Räuchern erlebt hat, sieht wie sehr sie dieses Thema dann auch leben und weitergeben möchten. Faszinierend ist es allemal.
Wie bist du denn überhaupt zum Räuchern gekommen Burgi?
Das hat sich immer alles ergeben. Durch meine Arbeit als Floristin hatte ich ja eh schon immer einen Zugang zu Kräutern usw… Eine Freundin gab mir die Adresse von Marlies Bader, die über das Räuchern mit heimischen Kräutern oder das Wohnen mit guter Energie Bücher geschrieben hat und ihr Wissen in einer einjährigen Ausbildung an andere weiter gibt. Die Ausbildung hat mich persönlich sehr bewegt und auch vieles bei mir ausgelöst.
Du hattest ja auch einmal eine Ausbildung zur Persönlichkeitstrainerin absolviert?
Ja, genau. Das ist schon etwas länger her. Damals bei der Positiv Factory. Ich hatte so unglaublich ineressante Menschen während dieser Zeit kennen lernen dürfen und auch so wirksame Methoden, wie man zum Beispiel an neue Projekte heran geht oder mit schwierigen Lebenssituationen umgehen kann. Eine unfassbar wertvolle Zeit für mich, die ich jeden nur uneingeschränkt empfehlen kann.
Wir erreichen die Lichtung kurz vor der Gassenhofer Alm. Beide haben wir dort als Teenager lustige Hüttenabende verbracht. Unabhängig voneinander. Irgendwie müssen wir jetzt darüber lachen und können gar nicht glauben, wie lange das in Wirklichkeit schon her ist.
Bald schon können wir den Gipfel sehen und der Weg führt uns steil nach oben. Ab und zu müssen wir einfach innehalten und uns umdrehen, zu schön ist diese zauberhafte Bergkulisse des Voralpengebirges. Und was für einen Stimmung! Wir genießen jeden einzelnen Augenblick so sehr, vor allem weil wir ja wissen wie selten das ist, dass wir es tatsächlich einmal gemeinsam auf den Berg schaffen.
Als wir oben am Bankerl ankommen stellt sich bei uns wirklich wahres Gipfelglück ein. Es ist einfach so besonders, dass wir hier zusammen auf dem Zwiesel sitzen und auf den Isarwinkel und auf unsere Heimat herab schauen dürfen. Alkoholfreies Weißbier, Butterbrezen, Käsestangen, Quarktaschen…ein verspätetes Frühstück auf dem Berg schmeckt einfach immer außergewöhnlich gut!
Und Burgi erzählt, wie oft es ihr im Alltag so ergeht, dass sie Menschen einfach spontan in den Arm nimmt, wenn ihr das Gefühl das sagt. Einmal so sagt sie, hatte sie eine Kirche für eine Hochzeit dekoriert und eine fremde Frau hat ihr von ihrem verstorbenen Mann erzählt. Burgi hat ihr einfach nur zugehört und sie dann rein aus dem Instinkt heraus umarmt. Die Frau ist in Tränen ausgebrochen und war so sehr berührt von dieser Geste, dass sie Burgi einen Segenswunsch für ihr ganzes Leben aussprach. Richtig förmlich mit Handauflegen und so. Burgi wiederum war von diesem spontanen Dankbarkeitsritual dann auch wieder so bewegt, dass sie dieses Erlebnis mit der freundlichen Dame in der Kirche sicherlich auch so schnell nicht wieder vergessen wird. „Aber so ist das, wenn man seinem Gefühl folgt. Manches Mal geschehen dann die wundersamsten Dinge.” stellt Burgi fest. “Und überhaupt, ” so fährt sie fort, “ein Leben ohne es aus dem Herzen heraus zu leben, könne sie sich nur schwer vorstellen.” Herz über Kopf. Ganz klar.
Bei Burgi hat es immer den Anschein, wie wenn sie durchs Leben tanzt. Es ist diese Leichtigkeit die sie umhüllt, wie ein zarter Schleier gewebt aus Mut, Fröhlichkeit und der unendlich tiefen Freude am Leben. Gibt es irgendetwas was du dir noch wünscht Burgi?
Alles in allem hatte ich schon sehr viel Glück im Leben und mir wirklich ganz tolle Menschen ausgesucht, die ich begleiten darf und die mich begleiten. Ich würde nichts daran ändern, denn im Grunde hat mich alles genau dahin geführt wo ich jetzt stehe. Auch zu meinem größten Geschenk: Mein Sohn Basti. Der ja mittlerweile auch schon erwachsen ist und seinen eigenen Weg geht. Wir sind sehr eng miteinander verbunden und ich bin so unfassbar gerne seine Mama und einfach überglücklich, dass wir uns gefunden haben.
Gefunden haben. Glaubst du ihr habt euch ausgesucht?
Ja auf alle Fälle. Ich glaube wir ziehen immer die “richtigen” Menschen in unser Leben. Das sind ganz oft die Menschen die wir über alles lieben, aber auch die von denen wir am allermeisten lernen können.
Du und Markus (Bastis Papa) ihr seit ja beide noch sehr jung gewesen, als Basti zur Welt kam und habt euch getrennt, als er noch sehr klein war. Was mir bis heute imponiert ist, dass euch so eine tiefe Freundschaft miteinander verbindet. Ich glaube das ist echt selten.
Das stimmt. Wir schätzen uns beiden einfach total und freuen uns immer noch sehr, wenn wir uns sehen. Auch wenn das “nur” freundschaftlich ist. Aber Freundschaft ist doch auch so unsagbar wertvoll.
Da hast du Recht. Glaubst du denn an die eine große Liebe?
Ja, unbedingt. Alle Menschen mit denen ich bisher zusammen war, haben immer noch einen Platz in meinem Herzen und auf übergeordnete Weise liebe ich sie immer noch. Auch wenn ich an diese eine große Liebe glaube, tue ich mir tatsächlich schwer, etwas zu versprechen, zu schwören…so wie es ja an Hochzeiten oft der Fall ist. Lieber möchte ich daran glauben, dafür leben und mein Herz dafür öffnen.
Der Abstieg führt uns über die bewirtschaftete “Schnoada Alm” über einen sehr schönen Steig mitten durch den Wald, alten Baumbeständen, an Wasserfällen vorbei und Burgi erzählt mir von einem weiteren Geschenk, welches ihr das Leben gemacht hatte: Das Haus in dem sie und Basti jetzt leben und das sie sich immer genau so gewünscht hatte. Manchmal so sagt sie, kann sie es immer noch nicht glauben, dass das genau so passiert ist. Denn sein Traumhaus in der heutigen schwierigen Imobilienlage zu finden, obendrein erschwinglich, ist wirklich wie ein 6er im Lotto, wie Burgi es immer wieder betont. Ich erinnere mich so gut an jede einzelne von Burgis Wohnungen. Angefangen bei dem riesengroßem Zimmer bei meiner Tante und meinem Onkel im Dachgeschoss, die Wohnung beim Schloss in Reichersbeuern, die ohne Heizung am Kalvarienberg, die in der Marktstrasse in Bad Tölz, die bald unser Lieblingstreffpunkt an Leonhardi war, das kleine, uralte Haus mit dem verwunschenen Garten… Alle Wohnungen hatten ihre ganz besondere Ausstrahlung und Energie. Über die letzte Wohnung bekam Burgi dann auch das Angebot ihr Traumhaus direkt gegenüber zu kaufen. Das ist auch wieder was das Burgi lebt. Einfach einmal dem Leben zu vertrauen, alles wird gut und zur rechten Zeit kommt es zu dir…so wie dein Traumhaus zum Beispiel.
Burgi erzählt mir noch von den vielen Zufällen, wenn sie auf Reisen war. Einmal zum Besipiel wollte sie und Basti nach Mexiko fliegen. In den Osterferien im karibischem Meer baden, einmal die Maja-Tempel in echt sehen und mit dem Rucksack durch das Land reisen. Am Flughafen dann die Ernüchterung. Basti durfte mit seinem deutschen Pass nicht über die USA einreisen, weil er nicht den US Bestimmungen entsprach. Ziemlich traurig sind sie damals mit ihren Rucksack in dem sie nur Flossen, Taucherbrillen und ein paar Sommerklamotten gepackt hatten, mit dem Zug wieder nach Hause getingelt. Kurz entschlossen sind sie dann einfach nach Wien weiter gefahren, haben dort unsere gemeinsame Tante besucht und wie es der Zufall will in einer Pension übernachtet in der alles, wirklich alles im Mexikostyle eingerichtet war. Mit den Vermietern haben sie sich so gut verstanden, dass sie sich auch nach der Reise wieder getroffen haben. Das ist ja gerade das faszinierende am Reisen, die Menschen die einem überall auf dieser wunderschönen Erde begegnen. Denn am besten führt uns doch alle immer noch der Zufall zusammen. Zufall im Sinne von zu fallen.
Am Ende unserer Tour gehen wir am Bacherl Richtung Waldherr Alm entlang. Ein super Einkehrtipp übrigens, den ich nur empfehlen kann. Waldherr Alm
Liebe Burgi, ich könnte ewig mit dir weiter wandern. Auch bis ans Ende der Welt oder zumindest ein gutes Stück bis dahin, das darfst du mir ruhig glauben. Du bist mit Abstand einer der warmherzigsten, gutmütigsten, offensten und ehrlichsten Menschen die ich kenne. Danke für die Zeit mit dir. Danke für unser Gipfeltreffen.
Danke aus ganzem Herzen, deine Cousine Michi