Sag amoi Addnfahrer, wer bist du eigentlich wirklich? – Das Phänomen um den Addnfahrer und seine wahre Geschichte

Sag amoi Addnfahrer, wer bist du eigentlich wirklich? – Das Phänomen um den Addnfahrer und seine wahre Geschichte

Um 9 Uhr am Isarsteg hama ausgmacht. Ein symbolträchtiger Treffpunkt. Nicht nur weil der Isarsteg die offizielle Grenze zwischen Gaißach (sein Dorf) und Arzbach (mein Dorf) markiert, sondern aus einem noch ganz anderen Grund von dem ich euch später noch erzählen werde. Ich packe eine gscheide Brotzeit und eine kleine Getränkeauswahl aus Paulaner Radler (Bier war aus – der Arzbacher Hof hatte zu derzeit Betriebsferien) und alkoholfreies Weißbier, Wasser, Apfelschorle & Kaffee und marschiere los. Beim Vorbeigehen an der Arzbacher Kirche erinnert mich die Kirchenglocke, dass ich fast 10 Minuten zu spät bin. Aber ER nicht. Ich sehe ihn schon von Weitem auf dem Steg stehen, als ich über unsere Hauptstraße zum Isarwanderweg einbiege. Klassisch mit Trachtenhut und vermutlich orangen Husqvarna-Hosenträger unter der Winterjacke. Mei, ich muss schmunzeln. Jetzt derf i doch tatsächlich mit einem Internet-Star den Isarweg Richtig Lenggries entlang wandern. Sagenhaft.

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img_2983„Da Addnfahrer. Ja Servus. Warts scho lang?“

„Na, i bin grad erst kemma. Eigentlich hab i mir dacht i bin selber z’spat“

„Gema links oder rechts“ (der Isarweg führt an beiden Uferseiten nach Lenggries)

„Erstmoi rechts, dann links“ sagt der Addnfahrer. Also dann…Gemma.

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Addnfahrer, jetzt erzähl mal, wie ist es denn überhaupt dazu gekommen, dass du der Addnfahrer geworden bist?

Das war absolut Zufall und überhaupt gar nicht geplant. Eigentlich wollte ein Spezl von mir aus der Gaudi heraus, das Video „Endlich Wochenende“ -welches mittlerweile Kult auf You-Tube ist- nachstellen und ich war hoid irgendwie dabei. Wie oft bei so einem Schmarrn. Er hat das Ganze dann einfach mit dem Handy gefilmt und über Whats app an sämtliche Freunde verschickt.

Wie gings dann weiter?

Tom Oswald von den Gaudiburschen hatte dann das Video bei seiner Facebookseite hochgeladen. Es wurde geteilt und geteilt und irgendwann hatte ich mir dann meine eigene Addnfahrer-Seite eingerichtet. Und aus ein paar hundert Fans sind heute nach gut einem Jahr über 200 000 geworden und es werden mit jedem Video mehr.

Unglaublich. 201 990 sind es aktuell. Du musst dir das mal vorstellen wie viel Leute das sind!

Das kann ich ehrlich gesagt selber noch nicht richtig glauben.

Jetzt finden viele da draußen den Addnfahrer extrem lustig. Aber als ich mich mal so eine Zeitlang durch deine Kommentare gelesen habe, (die sich wie ein Roman lesen – längenmässig) schreiben auch einige echt krasse Kommentare unter deine Videos. Wie gehst du denn damit um?

Am Anfang hat mich das schon gestört. Ich frage mich halt immer wieso. Es muss ja schließlich keiner anschauen, wenn es ihm nicht gefällt. Aber heute sehe ich das gar nicht mehr. Es ist mir ganz einfach egal geworden.

Was hat sich denn für dich alles verändert nach diesem völlig verrückten Jahr?

Sehr viel und doch wieder nicht. Ich bin und bleibe ja immer noch der Selbe. Ich habe freilich viel erlebt, im Guadn wia im Schlechten. Wobei das Erstere ganz klar überwiegt. Doch es ist schon so wie du sagst, das Jahr war einfach total verrückt und ich schüttel immer noch ungläubig den Kopf darüber.

Was war zum Beispiel weniger positiv für dich?

Zum Beispiel hatte ich am Anfang nicht sehr gute Erfahrungen mit meinem ersten Management. Für mich war das ja alles komplett neu und die Tatsache, dass ich tatsächlich irgendwann wirklich einen Manager brauchte, zumindest wenn ich das mit dem Addnfahrer so weitermachen will, war für mich schon schräg genug. Es sind dann einfach Sachen vorgefallen, wo ich auf einmal ganz klar wusste, naaa, dass mit uns das passt so überhaupt nicht und dann habe ich mich nach einem neuen Manager umgeschaut.

Und bist fündig geworden?

Ja mit Manuel von Meya Consulting passt‘s perfekt. Die Chemie stimmt total. Das ist mir auch immer sauwichtig und er ist obendrein auch noch ein Schmied so wie ich. (der Addnfahrer ist wahrhaftig Schmied, Innungsbester noch dazu…nur so am Rande erwähnt)

Aber trotzdem bist du ja hauptberuflich nicht Addnfahrer, sondern immer noch mit Leib und Seele Schmied. Zur Zeit machst du das ja noch nebenbei auch wenn das unheimlich viel Zeit beansprucht. Wo geht die Reise hin?

Das weiß ich selber noch nicht so genau. Ich habe seit meiner Kindheit einen großen Traum. Irgendwann möchte ich einmal nach Kanada auswandern. Als Bua durfte ich schon immer mit einem mit meiner Familie befreundeten Jäger zur Jagd mitgehen. Irgendwann hat es sich dann so ergeben, dass ich mit ihm nach Kanada auf eine “Jagdreise” mitfliegen durfte. Das war der absolute Wahnsinn für mich damals!

Liebe auf den ersten Blick?

Voi!

Ja und wie stellst du dir das denn dann so vor?

Eine richtige Selbstversorgerfarm weit weg und mittendrin in der Natur. Er ergänzt schmunzelnd: Mit Internet natürlich. Dann kann der Addnfahrer mit mir auswandern.

Ja, überlege ich mir, das passt. Ich kann mir den Addnfahrer wirklich sehr gut in Kanada dort auf seiner Ranch vorstellen. An Haufen Viecher um ihn herum und vielleicht ja sogar die eine oder andere bayrische Kuhglocken die vor sich hin läutet.

Aber wie geht es denn jetzt konkret mit dem Addnfahrer weiter?

Ganz easy. Ich lass das alles auf mich zukommen. Ich stelle nicht mehr ganz so viele Videos wie am Anfang rein. Lieber 1-2 im Monat, dafür gehaltvollere. Im Moment schreibe ich unter anderem an einem Bühnenprogramm.

Echt? Ja sauguad…

Ja find ich a. Obwohl ich davor schon ein bisserl Respekt habe. In echt auf der Bühne und vor echtem Pumblikum zu stehen, ist halt noch einmal was ganz anders als daheim ein kleines Filmchen zu drehen. (die größte Reichweite bei diese kleinen Filmchen hatte so am Rande erwähnt 12 Millonen! Das muß man sich mal vorstellen, 12 Millionen! Portugal oder Griechenland haben zum Beispiel um die 10 Millionen Einwohner, nur so zum Vergleich:-)

Der Addnfahrer ist da tiefenentspannt. Es kommt wie’s kommt und er bleibt sowieso so wie er ist. Ich bin mir sicher, er ist viel zu bodenständig, als das ihn das was im Moment gerade passiert auf irgendeine Art und Weise verändern könnte. Er tritt weiterhin bei Burschenvereinen auf oder singt eben halt mal bei einem Live-Konzert von Gsindl gemeinsam mit der Band auf der Bühne. Einfach weil das ja alles seine Fan-Base ist, wie er sagt und er da auch selber sowieso hingegangen wäre, wenn er jetzt auch nicht gerade der Addnfahrer wäre. Er erzählt mir von den abgefahrensten Anfragen und Erlebnissen die er im letzten Jahr so erlebt hat. Nach einem hochgeladenen Video zum Bespiel hatte er um die 6000 Nachrichten auf seiner Facebookseite. 6000! Und ich denke mir, ja Herrschaftszeiten des gibt’s doch garned…Das einzige was ihn zur Zeit ein bisserl nachdenklich stimmt, sind die Addnfahrer, die keine Addnfahrer sind, aber sich auf Festl als der Addnfahrer ausgeben.

Warum macht man denn so was?

Keine Ahnung, vielleicht für ein paar Bargetränke umsonst oder so. Es ist nur irgendwie…ja sagen wir moi, ein bedrängendes Gefühl, wenn sich jemand als einen selber ausgibt und alles irgendwie dann in deinem Namen tut und du kannst Garnichts dagegen machen.

Die Patentrechte für den Addnfahrer hat er sich vor kurzer Zeit gesichert. Aber die „falschen Addnfahrer“ die ohne seines Wissens unterwegs sind, sind einfach schwer zu belangen, weil er ja oft selber gar nichts und wenn dann nur zufällig von ihnen mitbekommt.

Wir sind mittlerweile in Lenggries angekommen. Der Isarweg würde jetzt noch weiter an den Sylvensteinsee, ja sogar bis nach Österreich führen. Wir überqueren die Brücke in Lenggries, um auf der anderen Seite, der Goaßara Seitn, also die vom Addnfahrer, weiter zu gehen.

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Der Addnfahrer erzählt mir, dass er so wie ich unglaublich gerne liest. Heute immer noch und früher als Kind hat er ganze Indianerbücher regelrecht verschlungen. So wie mein Cousin auch. Der ist nämlich der Papa vom Addnfahrer und sein Opa ist mein Onkel gewesen. Mein Onkel war einer der großzügigsten, gutmutigsten, warmherzigsten und lustigsten Menschen an die ich mich je erinnern kann. Und er ist vor 12 Jahren ganz überraschend verstorben. Genau an der Stelle wo ich mich heute früh mit dem Addnfahrer am Steg getroffen habe. Zwischen Arzbach und Gaißach, letztendlich dann auf der linken, der Gaißacher Seite. Wir waren damals fassungslos und unendlich traurig, weil jeder der meinen Onkel, seinen Opa kannte ihn einfach gern haben musste.

Der Addnfahrer erinnert sich an diesen Tag:

Er war bei euch im Arzbacher Hof am Stammtisch und sie hatten besonders an diesen Tag alle miteinander so eine Fetzngaudi, dass da Opa und sein Freund auf dem Nachhauseweg kaum Radl fahren konnten so mussten sie lachen. Auf dem Steg ist es dem Opa dann plötzlich nicht mehr gut gegangen.“ Was ist denn los? „ hat ihn der Freund immer wieder gefragt als er merkte, dass etwas nicht stimmte. Dann ist der Opa zusammen gebrochen. Er war sofort tot. Selbst der herbei eilende Arzt und die Krankenschwester, die zufälligerweise direkt neben dem Ort wo es passiert ist wohnten und auch sofort zur Stelle waren um erste Hilfe zu leisten, konnte nichts mehr für ihn tun. Es hat einfach so sein sollen und er ist auf die Art und Weise gestorben, wie er es sich immer gewünscht hatte.

Ja, das stimmt. Da bin ich mir sicher. Es ist fast ein bisserl so, wie wenn er es sich ausgesucht hätte und er hatte sich ja von uns allen im Arzbacher Hof offiziell verabschiedet. Das es ein Abschied für immer sein würde, dass hatte keiner geahnt und hätten wir das, dann hätten wir ihn sicher nicht so einfach gehen lassen.

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Wir kommen an der berühmt berüchtigten Isarburg vorbei und weil wir heute keinen Gipfel haben an den ich meine Brotzeit auspacken könnte, muss die kleine Bank am Isarufer ausreichen. Der Addnfahrer hat es doch tatsächlich fertig gebracht sich durch a saublede Aktion an Leonhardi ( wer’s ned kennt, Nationalfeiertag von Bad Tölz) das Außenbandl ab zu reißen. Deswegen geht aufwärts im Moment schlecht. Er wählt aus der Rucksackminibar das Paulaner Radler und eine Butterbrezen aus und wir ratschen und ratschen.

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So und jetzt sag ich euch einmal was, was ich über den Addnfahrer wirklich denke. Irgendwie kommt man im bayrischen, sozialen Netzwerken sowieso nicht an ihm vorbei (und nicht nur den bayrischen, die Zahlen sprechen für sich). Der eine findet ihn gut, der andere find es vielleicht an Schmarrn. Des derf ja letztendlich jeder selber entscheiden. Ich persönlich find es unglaublich interessant wie sowas überhaupt einfach so passieren kann. So wie es in der Geschichte vom Addnfahrer war.  Er hat etwas unbeschreiblich Unterhaltsames in seiner Art und das war irgendwie soweit ich mich erinnern kann auch schon immer so. Nur das des jetzt einfach ein paar Menschen da draußen mehr gemerkt haben. Und ich finde, er hat so wie mein Onkel sein Herz am rechten Fleck und einen wachen Verstand, um aus dem allen gechillt hervor zugehen, egal was in Zukunft auch noch immer passieren mag. Da ist es dann auch Wurscht wie oft die Bildzeitung ihm noch eine ganze, wenig wahrheitsgemäße Seite widmen wird, mit der Überschrift „der Wutbayer“, als Anspielung auf sein Kuhglockenvideo bei Youtube.

Es gibt eine Sache die man bei dem ganzen Wirbel nicht vergessen darf: Es gibt ja da noch immer ihn, den Menschen hinter dem Addnfahrer, der in Wirklichkeit ganz anders ist. Der Indianerbücher liest, über eine fast schon poetische Ader verfügt und dessen heimlicher Traum eine einsame Farm in Kanada ist. Der, der sich wie ein Schnitzel freut, wenn er andere zum Lachen bringen kann, weil das schon immer sein Ding war und der, der sich heute einfach einmal so den ganzen Vormittag frei nimmt, um mit mir auf dieses, nennen wir es Isartreffen zu gehen. Doch trotzdem ist der Addnfahrer unglaublich authentisch. So wie wenn der Addnfahrer und der, der sich dahinter vesteckt, einfach immer schon eine Person waren.

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Vor lauter, lauter merken wir fast nicht, dass wir schon wieder am Arzbach Steg angekommen sind. 4 km ist die kleine Wanderung insgesamt lang und wenn du jetzt flussabwärts in die andere Richtung weitergehst, rechts oder links, dann kommst du direkt in unsere wunderschöne Landeshauptstadt München. Aber das wäre jetzt wirklich zu weit mit gerissenen Aussenbandl. Die Geschichtn vom Addnfahrer aber würden nicht ausgehen, da bin ich mir sicher.

über den Isarwanderweg die Route

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Do is er dahi

In diesem Sinne, lasst’s eich ned schwoam und dem Addnfahrer danke ich aus ganzem Herzen für das offene, ehrliche und unterhaltsame Isartreffen aus ganzem Herzen M.

Mehr Video’s etc…rund um den Addnfahrer

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Tür Nummer 12: Weihnachtswünsche eines Kindes

Tür Nummer 12: Weihnachtswünsche eines Kindes

Donnerstag abends bei Weihnachtsgeschicht’n mit Christine Neubauer und der Nachtmusik, hatte Christine Neubauer dieses rührende Gedicht vorgelesen. Ich will es euch nicht vorenthalten, weil ich es einfach so wunderschön fand. Alles Liebe und Gute und denkt daran besonders die Geschenke die nichts kosten sind oft genau die, die am wertvollsten sind.

Einen friedlichen Montagabend, aus ganzem Herzen M.

Ich wünsche mir einen langen Tag,
ganz ohne alle Uhren,
und auch Erwachsene, die nicht stets
auf Termine luren.
Ich wünsch mir Papa mit viel Zeit für mich
und meine Fragen
und dass Erwachsene nicht so oft
nur jammern oder klagen.
Ich wünsch mir, dass man mich fragt,
warum ich manchmal weine.
Ich wünsch mir, dass man mir mal sagt:
“Ich mag dich, meine Kleine!”
Ich wünsch mir, dass man nicht stets mahnt:
“Nicht jetzt, denk doch an später!”
Ich wünsch mir, dass ich “ich” sein darf
und nicht ein “man” und “jeder”.
Ich wünsch mir Lehrer mit Humor und solche,
die gern lachen.
Dass ich nicht nur gescheit sein muss,
mal träumen darf im Wachen.
Frohe Gesichter um mich rum,
die nicht im Alter rosten.
Bekomm die Wünsche ich erfüllt?
Wohl kaum, weil sie nichts kosten!

Verfasser unbekannt

Tür Nummer 10: Wie die Zeit bei dir bleibt und über die wahre Freude am Schenken

Tür Nummer 10: Wie die Zeit bei dir bleibt und über die wahre Freude am Schenken

Die Zeit. Zur Zeit höre und lese ich immer, das Wertvollste ist es sich gegenseitig Zeit zu schenken. Jeder hat alles und keiner braucht mehr wirklich etwas, also schenkt man sich eben gemeinsam verbrachte Zeit. Doch irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass das genau ein Zeichen davon ist, dass wir viel zu wenig davon und für einander haben. Generell. Und warum empfinden so viele Menschen, dass die Zeit so schnell dahin rast?  Jung und alt gleichermaßen. Warum ist alles nur so furchtbar schnelllebig geworden?

Fangen wir einmal von vorne an. Meine Kindheit zum Beispiel. Rückblickend betrachte ich sie als unglaublich aufregend, magisch und wundervoll zugleich,  aber ich kann mich auch noch gut an die Tage erinnern, die vor Langeweile gerade zu Ewigkeiten dauerten. Das Fernsehen hatte noch drei Programme, auch bei Regenwetter und wir Kinder versuchten manches Mal sprichwörtlich die Zeit tot zu schlagen. Doch genau daraus sind uns dann die allerbesten Ideen entstanden! Wir haben wirklich noch stundenlang Baumhäuser gebaut oder unsere Zeit im Wald verbracht und die Tage bis zum nächsten Geburtstag oder Weihnachten waren grundsätzlich immer lang. Vielleicht hat meine Kindheit deswegen einen so hohen Stellenwert in meinem Leben, weil sie sich ewig anfühlte. Doch wo sind sie hin, die letzten 15 Jahre und warum geht jeder Tag so schnell vorbei?

Jeder hat viel zu tun, ob das die Arbeit oder auch der Freizeitstress ist. Ich nehme mich davon ja nicht aus. Aber wenn wir einmal wirklich genau hinschauen, wie viele Minuten am Tag schauen wir aufs Smartphone oder in den Fernseher. Ich bin mir sicher, wir könnten dieser Zeit jeden Tag mindestens eine Stunde abzwacken.  Minimum.  Wir würden das Schenken dann wahrscheinlich nicht mehr als zu viel Konsum bewerten und uns einfach die Zeit nehmen, etwas zu schenken, was für den geliebten Menschen wirklich passt. Ein gutes Buch oder vielleicht ein Möbelstück mit Seele, welches wir im letzten Urlaub zufällig auf den Markt  entdeckt haben und das uns sofort an jemand erinnert hatte, zu dem es gut passen würde. Wir würden uns wieder Briefe schreiben, Dinge für einander basteln die lange halten und all die Plastikweihnachtskugeln aus China würden  so viele Jahre im Baumarktregal liegen bleiben, bis sie letztendlich nicht mehr hergestellt werden würden. Es würden wieder Spielzeuggeschäfte aus dem Boden wachsen, mit handgefertigten Ritterburgen und Puppenhäusern aus Holz und die Kinder würden sie später ihren Kindern zum Spielen aus dem Dachboden holen. Wir würden wieder Freude am Schenken haben, in vor Rührung leuchtende Augen blicken und die Zeit würde nicht mehr kostbar sein. Sie würden einfach zu uns gehören, wie sie das schon immer tat und wir würden sie uns von nichts und niemanden mehr nehmen lassen.

Ich habe im Blog-Adventskalender ja auch Geschenke verlost. Die meisten Geschenke sind  handgemacht, doch zweimal waren es auch Geschenke von großen Firmen wie Märklin und Paulina, einfach deswegen weil ich die Sachen toll finde und auch von allen Seiten beleuchtet habe, ob sie auch wirklich „wertvoll“ sind. Ich sage auch nicht, nie mehr etwas anders zu kaufen als Holzspielzeug. Aber kauft nachhaltig und Dinge, die anderen wirklich Freude machen. Ich muss bei dieser Sache auch immer wieder bei mir selbst aufpassen und wir haben auch viel zu viele Plastikautos aus China irgendwo zwischen den Regalen. Aber….es gibt sie. Die handgemachten Dinge und ich finde sie strahlen einfach eine ganz andere Vergänglichkeit aus.

Und die gute, alte Zeit? Lasst sie euch nicht nehmen. Gerade dann wenn ihr glaubt viel zu wenig davon zu haben. Baut mit euren Kindern ein Puzzel oder einen meterhochen Legoturm im Kinderzimmer auf. Lest oder erzählt Geschichten, wenn es wieder einmal viel zu laut ist, geht wieder spazieren und ruft eure Freunde an, statt schnell noch eine Whats app zu schreiben. Nehmt euch Zeit für die Dinge die euch am Herzen liegen. Nehmt euch Zeit für die Menschen die ihr liebt. Die Welt wird sich dennoch weiter drehen, aber für euch dann vielleicht ein bisschen langsamer.

Nur weil wir versuchen die Zeit mit Uhren und Kalendern zu messen, bleibt sie trotzdem subjektiv. Eigentlich habe ich gerade jetzt in der Adventszeit überhaupt keine Zeit etwas im Blog zu schreiben, aber wie das immer ist mit Herzensangelegenheiten die man liebt, es passt immer irgendwie doch noch rein. Darum:  verschiebe deine Prioritäten wenn nötig und schenke den Menschen die du aufrichtig liebst den größten Teil deiner Aufmerksamkeit. Widme dich mit ganzer Hingabe den Dingen, die dir von Herzen Freude bereiten. Sei großzügig und gütig mit deiner kostbaren Zeit und du wirst so wie Sternthaler am Ende unsagbar dafür belohnt werden.

Einen wundervollen Tag und eine sternenreiche Nacht & morgen einen wundervollen, besinnlichen 3.Adventssonntag in bester Gesellschaft,

aus ganzem Herzen M.

momoblog

Tür Nummer 9: Die Nachtmusik trifft Christine Neubauer

Tür Nummer 9: Die Nachtmusik trifft Christine Neubauer

Gestern durfte ich mit einer kleinen Abordnung vom Arzbacher Hof einen ganz besonderen Premiere-Abend im Miesbacher Waitzinger Keller erleben. Carola und ihre Nachtmusik sind seit heute zusammen mit Christine Neubauer und ihrem Bühnenprogramm Weihnachtsgeschicht’n auf Tour. Vielleicht könnt ihr euch noch an Carola aus Straubing erinnern? Ich war mit ihr und ihrem Mann Jochen diesen Sommer zusammen auf dem Heiglkopf. Gipfeltreffen mit Carola und Jochen & Emma Damals war die Weihnachtstour zwar in Planung, aber noch nicht konkret. Jetzt ist es tatsächlich wahr geworden und ich kann euch gar nicht sagen wie sehr mich das wirklich berührt, Carola da oben auf der Bühne zu sehen und singen zu hören. Da gehört sie einfach hin. Die Nachtmusik war gewohnt zauberhaft, sowie Christine Neubauer.img_3218

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Seit vielen Jahren sammelte sie in der alten Ledermappe von ihrem Opa (wie ihre Eltern die ebenfalls im Publikum saßen glaubhaft bestätigten) bayrische Gedichte, Geschichten und Weihnachtliches, um diese in einer Adventslesung meist in oberbayrischer Mundard vorzutragen. Die Geschichten sind besinnlich, tiefgründig und regen zum Nachdenken an. Manches Mal musste ich Tränen weinen vor Lachen und dann wiederum steckte es mir in der nächsten Sekunde im Halse fest. Am allermeisten von all dem aber berühren Christine Neubauers Worte das Herz. Deswegen passen sie ja auch so unsagbar gut zur Nachmusik und zu Weihnachten. Wenn Carola singt, bekomme ich immer noch und jedes Mal Gänsehaut und vergesse die Zeit, so sehr nimmt sie mich in diesen Augenblicken mit. Das Programm dauert über zwei Stunden und wie das immer so ist bei den guten Dingen, es geht viel zu schnell vorbei. Es war ein Konzert und eine Lesung in echter Wohnzimmeratmosphäre und genau das hat es ja so besonders gemacht. Und natürlich habe ich euch eine CD von der Tour mitgebracht, damit ihr all die wunderbare Musik und die wertvollen Gedichte in Ruhe zu Hause anhören könnt und mir glaubt, dass ich nicht zu viel versprochen habe. Natürlich mit einer persönlichen Widmung von allen fünf Nachtmusikanten und Christine Neubauer. Schreibt mir einfach einen Kommentar warum es euch von Herzen freuen würde, diese CD zu gewinnen und ich verlosen sie dann unter allen Teilnehmern.

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Danke aus ganzem Herzen der Nachtmusik und Christine Neubauer und speziell für mich heute Carola für diesen berührenden Adventsabendaus ganzem Herzen eben. Eure M.

Wer die Weihnachtsgeschich’n noch persönlich erzählt bekommen möchte, hier ist der Tourplan:

Termin

Uhrzeit Stadt Saal
Do., 08.12.2016 20:00 Uhr Miesbach Waitzinger Keller
Fr., 09.12.2016 20:00 Uhr Straubing Rittersaal im Herzogschloss
Sa., 10.12.2016 20:00 Uhr Lappersdorf Aurelium
So., 11.12.2016 20:00 Uhr Mühldorf Stadtsaal
Do., 15.12.2016 19:30 Uhr Eggenfelden Theater an der Rott
Fr., 16.12.2016 20:00 Uhr Viechtach Stadthalle
Sa., 17.12.2016 20:00 Uhr Landshut Stadtsäle Bernlochner
So., 18.12.2016 20:00 Uhr Passau Redoute