Heute ist der 30.November.2021 und ich habe meinen letzten Brief weggeschickt. Als die Idee zu “Sweet November” im Spätsommer entstand, hatte ich einfach schlichtweg keine Ahnung. Ich weiß auch nicht genau, was ich mir dabei gedacht habe. Wahrscheinlich so was ähnliches wie: jetzt schreibst du einfach mal 30 Briefe, steckst alle in ein Kuvert und im November suchst du jeden Tag nach einem Menschen, von dem du denkst, dass er sich diesen Brief am “meisten” wünscht. Nein, ich hatte wirklich keine Ahnung! Die Briefe waren anfangs November fertig geschrieben und der Plan war, dass ich jeden Abend einen kleinen Text dazu teile, ja um eben rauszufinden, wohin und vor allem an wen, ich den Brief schicken sollte. Damit hörte ich am zweiten Tag ganz schnell wieder auf, denn ich stellte fest, die 30 Briefe reichen bei Weitem nicht aus. Eure Nachrichten haben mich mitten ins Herz getroffen. Es war klar, ich MUSS euch allen schreiben und das kann ich jetzt nur, wenn ich aufhöre Texte zu posten, sondern sofort weitermache jeden Tag wieder Briefe zu schreiben. Was habe ich mir nur dabei gedacht, dass ich täglich jemand auswählen könnte? Ich glaube, ich habe einfach gar nicht damit gerechnet, dass es gleich am Anfang so viele sind, die sich einen Brief wünschten. Doch ich war gerührt und bewegt und dachte mir, schreib halt einfach mal drauf los. Du darfst nur nicht aufhören zu schreiben. Und so habe ich einfach immer weitergeschrieben. Selbst dann, als meine ganze Familie positiv auf Covid getestet wurde. ( keine Angst, das war schon ganz am Anfang und Corona ist nicht auf dem Postweg übertragbar – plus Briefkuverts und Briefmarken sind selbstklebend) Oder auch wenn ich untertags keine ruhige Minute gefunden habe und abends eigentlich viel zu müde war und selbst dann als ein Freund, die mir so viel bedeutet hatte, unerwartet und völlig aus heiterem Himmel verstorben ist. Ausgerechnet an diesem Tag habe ich drei Briefe über Trauer geschrieben und wusste in diesem Augenblick noch nicht, dass damit auch ich gemeint war. Was mir noch wichtig ist: Ich behalte alles was ihr mir anvertraut habt, für mich. Keiner wird je davon erfahren. Das ist jetzt sozusagen ein Indianerehrenwort. Manche Briefe waren leicht und beschwingt, andere gingen unter die Haut und ich musste selbst manches Mal, den Stift für einen Moment aus der Hand legen, weil es mir so nah ging. Ich habe Kindern geschrieben, die ihren Papa verloren haben. Lebenslustigen, wundervollen Frauen, die sich so sehr nach Familie und einem Partner sehnen. Briefe an die, die einsam sind und keinen einzigen Freund haben, mit dem sich wirklich eng verbunden fühlen. An welche, die gerade eine schlimme Diagnose erhalten haben. An die, die traurig sind, aber unglaublich mutig und sich jeden Tag einen kleinen Schritt mehr, zurück ins Leben kämpfen. “Alten” Schulfreundinnen von mir, die ich schon so lange nicht mehr gesehen habe, aber für die ich jetzt endlich einen Anlass hatte, ihnen zu schreiben. Egal wer oder welches Thema es war… Jeder einzelne Brief lag mir gleichermaßen am Herzen und hat mich tief berührt. Weil ich eine wichtig Erkenntnis mitgenommen habe: wir sind alle gleich. Wir sehnen uns nach Liebe und ein bisschen Glück, lernen unsere Lektionen, um langsam weiterzugehen und um dran zu wachsen. (oft über uns hinaus) Umso mehr Briefe ich schrieb, umso klarer wurde mir, dass wir im Grunde alle versuchen die “beste Version unseres wahren Wesens zu sein/werden”. (ich hätte es gern mit einfacheren Worte ausgedrückt) Im besten Falle ist unser Herz bis zum Rand mit Liebe gefüllt und wir leuchten einfach vor uns her. Um mehr geht es im Wesentlichen nicht. Wir brauchen nicht alles zu verstehen, um zu lieben und glücklich zu sein. Zumindest sollten wir es auf alle Fälle jeden Tag aufs Neue versuchen, weil es das zweifelsohne immer wert ist. Doch es gibt noch eine zweite Erkenntnis, weniger bedeutungsschwer, aber doch so essentiell, dass ich sie unbedingt noch erwähnen sollte. Ich glaube wirklich an die Kraft des Briefes und sagen wir einmal, die des Wortes. Trotzdem bleibe ich demütig genug, dass es nicht um meine Briefe geht, die ich schrieb. Sondern hier um deine Sehnsüchte und deine ganz persönlichen Träume. Glaub mir, sie haben ausnahmelos immer etwas mit dir zu tun. Sie sind dein allerbester Wegweiser! So wie bei mir das jetzt mit dem Briefeschreiben war. Denn ich verrate dir etwas, ich habe am Anfang überhaupt nicht gewusst, wie und wann ich denn jetzt diese vielen Briefe schreiben sollte. Doch ich war mir einfach immer sicher, dass eine Stunde am Tag, (es wurden immer etwas mehr 😉 den Unterschied macht. Eine Stunde nur, die es wert ist, alles andere hinten anzustellen, um dir zu zeigen, wie wichtig du bist und dass du zählst. Du bist kostbar, unendlich wertvoll und wunderbar! Wenn ich in zwei Monaten jetzt 72 Briefe schreiben konnte, was kannst du dann nicht alles schaffen, was wirklich den Unterschied für dich ausmacht? Fang doch einfach an und du wirst sehen, es ist alle die Mühe wert.
Ich danke euch aus ganzem Herzen, dass ich euch schreiben durfte, dass du bis hierher gelesen hast und überhaupt. Das ist ein riesengroßes Geschenk für mich. Genauso sehe ich das.
Danke, danke, danke. ♥
Michaela
P.S. Wer jetzt selbst einen Brief schrieben möchte, kann das gerne tun! Am 9.12. bringe ich eure selbstgeschriebenen Briefe zum Schwaighof an den schönen Tegernsee. Bis dahin könnt ihr jeden Tag Briefe, Karten…als was euch einfällt, an die Bewohner des Schwaighofes, an die Pflegekräfte, Mitarbeiter…usw. schreiben. Die beiden Klinik Clowns Brunhilde Würstl und Erika Hendlmeier, werden dann die Post verteilen. Übrigens kannst du natürlich auch ein den Klinik Clowns schreiben. Ich freue mich so, so über eure Post.
Mein letzter Blogartikel liegt eine Weile zurück. Was nicht etwa an einer kreativen Schaffenspause lag, sondern hauptsächlich an dem kleinen Baby, welches gerade friedlich neben mir schlummert. Der Plan war, dass ich mich zumindest nachts hin und wieder an den PC ins Büro schleichen kann. Hat doch bei den anderen drei auch meistens geklappt. Doch Baby 4 ist ein Vorzeigetragestillkind mit ausgeprägten Nähe-Bedürfnis und ist einfach am glücklichsten, wenn man es rund um die Uhr umher trägt. (vorzugsweise von Mama, was vermutlich auf die sichere Nahrungsversorgung zurückzuführen ist) Mittlerweile krabbelt unser Wonneproben und vergisst dann schon mal das mit dem ausgeprägten Nähe-Bedürfnis, wenn er gelegentlich von einer mindestens ebenso ausgeprägten Abenteuerlust überwältigt wird. Kurz: Man darf unser heiß und innig geliebtes Baby nicht eine Sekunde aus den Augen lassen. Noch kürzer: ich hab es auch kaum ins Büro zu unserem PC geschafft. Ich war also die letzten 8 Monate praktisch nicht nur ohne Smartphone, sondern auch oft offline. Für ein paar wenige Ausnahmen, (der letzte Blogeintrag war im August!) habe ich die großen Kinder mit fragwürdigen pädagogischen Mitteln (u.a. Eis oder Gummibären) bestochen, damit sie nur mal “schnell” auf den kleine Bruder aufpassen oder mir abends sogar heimlich das Tablet aus dem Kinderzimmer geklaut, um darauf mit einem Finger Facebook Beiträge zu schreiben. Ich habe nämlich nicht nur kein Smartphone, sondern auch keinen Laptop oder ein anderes funktionierendes, mobiles Gerät mit möglichem Internetzugriff. Zumindest hatte, denn seit Weihnachten bin ich nun überglückliche Notebook-Besitzerin. Überglücklich ist nicht übertrieben, denn immer wenn das Baby schläft (so wie jetzt immer noch) , dann kann ich mich DIREKT daneben sitzen (oder liegen) und schreiben. Was ich, wenn ich nicht auch schlafe, liebend gerne tue. Win-Win fürs Kuschel-Baby und mich. Wieder Schreiben (endlich wieder schreiben) ist ein bisschen so wie Fahrradfahren nach dem Winter. Oder Skifahren nach dem Sommer und ich freue mich so. Doch bei aller Freude, war diese lange (fast) offline Zeit auch ein riesengroßes Geschenk für mich und unser Baby. Wir konnten uns ungestört und unendlich intensiv ineinander verlieben. Dicke, feste Bande knüpfen, die uns fest zusammen halten. Weil wir eben ganz da und wirklich dort waren. Unsere Sommerübernachtungen im Freien unterm Sternschnuppenregen, die stundenlangen Spaziergänge, die ersten Glühwürmchen, die ich die letzten Jahre so vermisst habe. Das war alles noch viel, viel schöner mit dir auf dem Arm, mein zuckersüßer Michl. Ich hatte schlichtweg keine Hand frei, für irgendetwas anderes außer dich. (und natürlich für den Rest der happy family)
(M)ein Leben ohne Handy war einer der meistgelesen Beiträge auf den Blog. Ich konnte das selbst fast gar nicht glauben, vor 15 Jahren war es doch für uns alle noch völlig normal kein Smartphone zu besitzen. Warum, so frage ich mich, ist es für die meisten von uns nicht mehr vorstellbar? Warum lässt sich so schwer darauf verzichten? Das es mittlerweile schon Begriffe wie “Digital Detox” (also Handyfasten) gibt, zeigt einmal mehr, dass tatsächlich Bedarf in die Richtung ist.
Mittlerweile ist unsere älteste Tochter zwölf geworden und seit einem Jahr stolze Besitzerin eines nigelnagelneuen Smartphones in schicker Marmorhülle. (die Handyhülle ist für angehenden Teenies beinahe so bedeutend wie ihr Profilbild bei WhatsApp) Ich wollte sie nicht von einem Leben ohne Smartphone überzeugen. Das macht ja auch keinen Sinn. Es ist ja auch nur mein Leben ohne Smartphone. Mein ganz persönliches. Hin und wieder diskutieren wir dann darüber und kommen beide zu dem Entschluss, dass es kein schlechter oder besser gibt. Dass das jeder für sich selber entscheiden muss. “Aber es kann auch ein ganz wundervolles Leben ohne Smartphone sein,” antworte ich dann auf alle ihre guten Argumente. Und dann gibt sie mir ein bisschen Recht und vielleicht denkt sie manches Mal an mich und daran, dass man tatsächlich ohne Smartphone “überleben” kann . Das wünsche ich mir zumindest.
So wie letztes Mal zum Beispiel, als ich mit allen Kindern zusammen auf dem Spielplatz war. Ich setzte mich mit etwas Abstand auf einem Baumstumpf am Klettergerüst. Ab und zu kletterte ich aus reinem Übermut aufs Klettergerüst oder baute mit an der Sandburg, aber ich mag es aufrichtig gerne einfach nur zu sitzen. (wer kennt den alten Loriot Sketch – ich mag einfach nur hier sitzen?) Eben weil ich nur dort saß, sah ich es auch. Als einzige. Denn alle anderen sahen sich nicht, denn bis auf einen lustigen Opa, der mit seiner Enkelin in der überdimensionalen Korbschaukel saß und so wie es schien, dort den Spaß seines Lebens hatte, schaute sie alle in ihr…jetzt rate mal…Smartphone. Gelegentlich machten sie ein Bild von ihren mitgebrachten Kindern oder legten es tatsächlich auch für ein paar Sekunden aus der Hand, um die Inhalte der ebenso mitgebrachten Pauseboxen zu verteilen oder Getränkeflaschen zu öffnen. Ich hatte meine Kamera mal wieder vergessen. (die Snacks für zwischendrin übrigens auch) Was zugegeben schade war, denn die Bilder der stolzen Kinder vor der mittlerweile ziemlich eindrucksvollen Sandburg in der warmen Abendsonne wären sicher gut geworden.
Ein anderes Mal habe ich unsere Tochter zum Schulbus gebracht. Als sie einstieg, winkte ich ihr zum Abschluss. (natürlich die Art von winken, dass es gerade noch cool ist und es außer uns beiden garantiert keiner mitkriegt) Es war noch ein bisschen dämmrig am morgen und so konnte ich die blinkende Handybildschirme viel deutlicher sehen als mir lieb war. “Warum starren denn alle in ihre Telefone? Warum reden sie nicht miteinander? Diese wunderbaren, jungen Menschen, die sich sicher so viel zu sagen hätten.” Ich wollte es eigentlich gar nicht verurteilen, tat es aber doch irgendwie, daher versuchte ich es lieber zu verstehen. “Ja, ja, ich weiß schon, die Zeit ist anders. Früher…ach höre mir jetzt auf mit früher…” Meine Gedanken führten Selbstgespräche. “Es ist halt jetzt so. Das darf man nicht so eng sehen. Das ist ja auch Quatsch, als ob es darauf ankommt, dass man sich im Schulbus unterhält oder eben nicht. Die reden schon genügend miteinander, mach dir da mal keine Sorgen.”
Doch ich gebe zu, ich habe drüber nachgedacht. Es hätte in vielen Punkten auch absolut Sinn gemacht, jetzt auch einfach einmal eins dieser Dinger zu kaufen. Dann müsste ich meinen Mann (mittlerweile auch unsere Tochter) nicht immer nerven, noch einmal kurz die WhatsApp-Gruppen zu checken, bei der alle Eltern (außer mir) wichtige Infos zu Fußballspielen, Judowettkämpfen, Geburtstagsfeiern, Schulzeugs oder was es sonst noch alles so gibt, austauschen. Ich bin nicht gerne die Exotin, die man immer nochmal extra anrufen muss, damit ich es sicher auch mitbekomme. Es ist mir sogar höchst unangenehm. Doch dann habe ich festgestellt, dass es eigentlich gar nicht so oft ist, dass ich eine wirklich wichtige Information versäumt habe (zumindest weiß ich es nicht. hoho). Ich kann auch an einer Hand abzählen, wie oft man mir hinterher telefonieren musste. Und wenn mich jemand wirklich deswegen anruft, dann macht er es ja aus freien Stücken und -davon gehe ich jetzt einfach einmal aus- gerne. Ich habe mich durch sämtliche WhatsApp Gruppen gescrollt, nur um wirklich sicher zu sein. Mein Fazit: wirklich wichtige Infos fand ich nicht. Oder ich hab sie überlesen, vor lauter Dingen die nach meiner Einschätzung letztendlich unwichtig waren oder sind.
Und ohne selbst ein Handy zu haben, hab ich es dann in der zweiten Reihe selbst erlebt. Freundinnen, die nicht mehr miteinander reden, weil sie bei WhatsApp einen Satz falsch interpretiert haben. Eltern, die sich in der Klassengruppe verstritten haben, weil sie sich über das Abschlussgeschenk für die Lehrerin nicht einig werden konnten. Kinder die sich gegenseitig blockieren, obwohl sie einmal Freude waren und sich gar nicht bewusst sind, wie verletzend das sein kann. Ich glaube immer dann, wenn etwas “wichtiges” zu klären ist, eignen sich WhatsApp Nachrichten nicht. Es gehört viel mehr Mut dazu, jemand etwas vermeintlich Unangenehmes direkt ins Gesicht zu sagen. Doch nur so, hat man die Chance es auch in der Tiefe zu klären. Da hilft auch das beste Emoji nichts.
Es ist lange her, dass sich mein Handy vor meinen Augen auf dramatische Weise quasi vor den Zug geworfen hat. Genau genommen sind es über 14 Jahre und ich habe ihm keine einzige Träne nachgeweint. Manches Mal stelle ich mir vor, wie es wäre wenn. Wenn ich mit unserem Sohn klitschnass am Fußballplatz stehe, weil es gerade wolkenbruchartig zu regnen angefangen hat und nicht mitbekommen habe, dass das Training deswegen gerade abgesagt wurde. Wenn ich im Großmarkt stehe und wieder einmal den Einkaufszettel vergessen habe und versuche mich daran zu erinnern, was ich auf gar keinen Fall vergessen darf. Wenn sich der Dienstplan im Arzbacher Hof ändert und jeden persönlich anrufen muss, um das mitzuteilen. Eine Nachricht an alle würde es soviel einfacher machen. Aber auch, wenn unsere Tochter, bei einer Freundin übernachtet und ich ihr kurz noch eine Gute Nacht Nachricht schicken möchte. Ich denke an Tom und unseren Anfang, in der ich noch ein Handy hatte und ich ehrlicherweise für kurze Zeit (und nur wegen uns) selbst fast “handysüchtig” wurde. Oder an all die vielen Menschen, mit denen ich unheimlich gerne Nachrichten hin und her schreiben würde. Es wäre mit Sicherheit ein gutes Gefühl, sie alle abgespeichert in meinem Smartphone zu haben und zu wissen, dass ich sie jederzeit erreichen könnte oder ich ihnen dann öfters als jetzt, einfach sagen würde, was sie mir bedeuten. Oder wie einfach es wäre Fotos zu machen. Ich schleppe ja immer meine ganze Ausrüstung mit mir mit. Und wie oft hatte ich sie ausgerechnet, dann nicht dabei, wenn der Moment dafür perfekt gewesen wäre?
Doch dann denke ich wieder daran, wie erleichtert ich damals war, als ich mein Handy verloren hatte. Dass mich selbst die Smart-Phone-Revolution nicht sonderlich berührte. Ich bin ja auch online. Sogar jetzt im Moment. Doch wenn bei Familienfeiern früher oder später die Smartphones auf den Tisch liegen, nur um “kurz mal zu schauen”, dann versetzt mir das jedes Mal einen kleinen Stich. Ich glaube es passiert zu schnell und viel zu unbewusst. Wie bei Momo und den grauen Herren, ohne es zu merken, verlieren wir nach und nach immer mehr unserer kostbaren Zeit, die doch erst richtig wertvoll ist, wenn wir sie teilen. Unsere Handy sind klein genug und deswegen können wir sie überall hin mit hinnehmen. Wir legen sie nur weg, um kurz den Akku zu laden und trauen es ihnen eigentlich nicht zu, doch sie haben die Macht unser Verhalten zu verändern. Indem wir es gewohnt sind rund um die Uhr erreichbar zu sein, setzen wir das bei uns und bei anderen auch voraus. Alles was wir nicht wissen lässt sich sofort Googlen und immer wenn etwas richtig schön ist, versuchen wir es augenblicklich in einem perfekten Bild festzuhalten. Doch Augenblicke vergehen in Wahrheit langsamer, wenn wir mit allen unseren Sinnen mittendrin und dabei sind. Erst dann gehen sie uns nämlich sprichwörtlich unter die Haut.
Eine Freundin hatte mich einmal gefragt, warum ich denn eigentlich gegen Smartphones bin? Nein, nein. Ich bin nicht gegen Smartphones, das habe ich in meinem ersten Beitrag schon erwähnt und meiner Freundin, dann auch noch einmal erklärt. Im Gegenteil. Ich finde es ist eines der unglaublichsten Erfindungen überhaupt! Überlege mal was ein Smartphone alles kann? Es hat alle Straßen und Orte dieser Erde gespeichert und kann dich hinführen wohin du willst oder für dich jede Sprache übersetzen, so dass du verstehst oder verstanden wirst. Die Auswahl an Apps ist beinahe grenzenlos und wenn es richtig genützt wird, verbindet es Menschen auf der ganzen Welt.
Das Smartphone ist ein machtvolles Werkzeug. Es liegt an uns, was wir daraus machen.
Mein Leben ohne Handy, war keine Entscheidung. Es ist einfach so gekommen. Ich brauche es schlichtweg nicht. Meine Liebe war und ist einfach nicht groß genug. Warum kannst du im ersten Beitrag (M)ein Leben ohne Handy nachlesen, wenn du willst.
Ich möchte euch hier auf gar keinen Fall überzeugen. Aber ich möchte dir zeigen, dass immer wenn für dich etwas nicht stimmig ist, du dich ruhig für einen anderen Weg entscheiden darfst. Dass du dir nie einreden lassen sollst, was du brauchst und was nicht, auch wenn du damit nicht der Norm entsprichst. Das Internet ganz allgemein eröffnet uns ein ganz neues Universum an Möglichkeiten, aber vergiss nicht, dass auch ein ebenso großes Universum in dir verborgen liegt. Und vergiss nicht, dass ein Filter in deinem Kopf und deinem Herzen ausnahmelos immer wichtiger ist, als der bei Instagram. Denn du denkst, du fühlst…und du entscheidest. Egal wie smart dein Smartphone noch werden mag, es ersetzt nie das was uns Menschen ausmacht, nämlich die Fähigkeit zu staunen, Schmerz und Angst zu empfinden, zu lachen, zu weinen… und am allermeisten zu lieben. Entscheide du, was Freiheit für dich ganz persönlich bedeutet. Bei allem was du machst, bei allem was du noch erleben wirst und vor dir liegt, folge bitte unbedingt der Liebe (#followlove ♥) und diese lässt sich im “echten” Leben immer noch am besten teilen. (#sharelove♥)
Wie immer freue ich mich sehr, über eure Gedanken.