7 Gescheid-Haferl Tipps für eine garantiert unvergessliche Hochzeitsfeier

So eine Hochzeit ist immer etwas ganz Besonderes. Etwas tief Emotionales. Ich wage sogar zu behaupten, dass man anhand wie jedes einzelnen Paar die Hochzeit vorbereitet und feiert, ziemlich treffsichere Prognosen über den weiteren Beziehungsverlauf und die Beständigkeit der Ehe abgeben kann. Es geht gar nicht so sehr um die einzelnen Charaktere des Brautpaares, sondern mehr darum, wie sie die beiden ergänzen und am allermeisten wie stark ihre Liebe zueinander ist. Die Gründe für eine Heirat können so unterschiedlich sein, wie es die Menschen sind. Hochzeitsfeiern auch. Aber wie es so oft bei großen Gefühlssachen ist, man kann alles bis ins kleinste Detail planen, irgendwann muss man den Dingen ihren Lauf lassen. Zu durchgeplante Feiern wirken verkrampft, weil kein Raum mehr für Spontanität ist. Eine Feier ganz ohne Plan jedoch hat fast den gleichen gähnenden Effekt. Eben weil dann jeder darauf wartet, dass was passiert und die Zeit dann am Ende schon einmal sehr lang erscheinen mag. Was wäre also der beste Weg? Der Dalai Lama würde sagen, den in der Mitte, den sollt ihr gehen. Ich finde er hat völlig Recht, der gute Mann. ( der übrigens am 6.Juli diesen Jahres 80 geworden ist und noch immer so herzerfrischend strahlt wie ein kleines Kind) Und weil ich schon über 38 Jahre hier im Arzbacher Hof lebe und schon so viele Hochzeiten erleben durfte,(und selber schon einmal geheiratet habe;-)) bin ich jetzt einmal ein kleines Gescheidhaferl und schreibe euch meine 7 besten Tipps für die perfekte Hochzeitsvorbereitung auf.
1. Finde den Richtigen/ die Richtige
Ja, dieser Punkt mag selbstverständlich klingen. Ist er aber nicht. Es gibt wirklich tolle Bücher, wie “Liebe dich selbst und es ist egal, wenn du heiratest” von Eva Maria Zuhorst, viel Wahrheit mit Sicherheit, aber ich persönlich habe immer an die wahre Liebe geglaubt. Klar lieben wir viele Menschen, Liebe ist groß und ausdehnbar, wir lieben ja auch unsere Freunde, Kinder, Arbeitskollegen… (hoffe ich) Wenn aber dann der Richtige/ die Richtige, um die Ecke kommt, dann weiß man das einfach. Ich glaube nicht, dass man heiraten muss, wenn die große Liebe plötzlich da ist. Heirat ist nur ein Symbol, aber unterschätze ihren Wert nicht. Zueinander ja sagen und das auch noch öffentlich, hat erstmal Kraft. Kraft auf die man gerne zurück greift in Zeiten in denen der Himmel einmal nicht mit rosa Wolken behangen ist. Woran erkennst du, ob es der Richtige ist? Ich sage es dir jetzt noch einmal, bitte glaube mir, wenn es soweit ist, weißt du das einfach. Intuition, Bauchgefühl.
2. Lade alle “wichtigen” Familienmitglieder und Freunde ein oder heirate im kleinen Stil
Wenn ihr eine riesengroße Verwandtschaft habt, müsst ihr deswegen nicht alle Cousins und Cousinen einladen oder den Großonkel aus Amerika. Wer hat eine Verbindung zu euch? Wenn ihr zum Beispiel alle Tanten einlädt nur Tante Erna nicht, weil du noch nie so einen richtigen Draht zu ihr hattest und weil das nicht nur an der ollen Flippersplatte lag, die ihr immer an ihren Geburtstag anhören musstet oder an dem alljährlichen Glas Silvester-Bowle zuviel und den seltsamen Sachen die sie dir dann immer ins Ohr säuselte. Lasse dir eines sagen, eine Tante Erna gibt es in jeder Familie, aber sie gehört dazu. Sieh es mit Humor, aber vergiss sie nicht. Bei Dornröschen ist das auch nicht gut ausgegangen. Du kennst ja die Geschichte mit der nicht eingeladenen Fee am Anfang des Märchens und weil Märchen meistens doch noch gut ausgehen, besonders die mit Prinzessinnen, hat Dornröschen echt noch einmal Glück gehabt. Bei Freunden gilt übrigens das Gleiche. Dabei gibt es noch zwei goldene Regeln. Weniger ist mehr und Qualität geht vor Quantität. Und irgendwann ist dann auch Schluss. Es wird immer jemanden geben, denn ihr noch auf eure Gästeliste hätten setzen können. Passt einfach auf die Feen und Tante Erna auf.
3. Finde heraus was euch wichtig ist
Wollt ihr eine sechsstöckige Hochzeitstorte, eine Live-Band oder die klassische Pferdekutsche die vorfährt und euch von der Kirche abholt. Wer seid ihr? Was ist euch wichtig? Schreibt ruhig eine Liste und pickt dann die wichtigsten Punkte raus. Legt euere Konzentration auf die Organisation dieser Dinge. Ist einer von euch (oder beide) zum Beispiel leidenschaftlicher Hobbygärtner spielen Blumen und Deko wahrscheinlich eine größerer Rolle als wenn einer von euch ( oder beide) Mitglied bei den Hells Angels ist.
4. Gehe Kompromisse ein
Ok, nun habt ihr doch tatsächlich eine Was-mir-so-wichtig-ist-Liste und stellt fest, das sich diese komplett von derer eures/eurer bald Ehemann/Ehefrau unterscheidet. Und nun? Es geht hier ja einfach darum euch beide als Persönlichkeiten gleichwertig zu integrieren. Da kann man auch mal dem Wunsch nachgeben, dass die kleine Nichte der Braut “Ein Vogel wollte Hochzeit machen” auf der Blockflöte zum Einzug in der Kirche spielen darf, wenn wenigsten Onkel Erwin das mit dem Singen lässt. Es darf dann der Braut zuliebe auch einmal ein paar Stunden Tanzkurs sein, wenn der Junggesellenabschied mit den Kumpels nach Mallorca ging. Aber Tanzkurse werden meiner Meinung nach grundsätzlich total überschätzt.
5. Mach deinen Gäste Freude
Sind Kinder auf der Hochzeit? Könnt ihr vielleicht Kinderbetreuung organisieren. Schaut ganz genau hin und auf all die kleinen Details, über was würden sich deine Gäste wirklich freuen. Ein Feuerwerk? Das Lawendelsäcklein als give-away? Eine stimmungsvolle Live-Band, eine atemberaubende Location? Es ist euere Hochzeit, darum vergesst jetzt einmal kurz Tanten Erna. Es sei denn ihr wollt des Flippers arrangieren. Der große Trick ist, euer Ding zu machen und trotzdem alle anderen mit einzubeziehen. Gutes Essen kann da übrigens schon sehr helfen. Dann sind alle entspannter. 🙂 Die richtigen Getränke auch.
6. Lasse los
Irgendwann sind alle Einladungen verschickt, alles ist geplant, jetzt heißt es einfach nur genießen. Dieser Tag ist euer Tag und ihr werdet nur einmal heiraten. Macht euch frei von der Vorstellung, dass dieser Tag der Schönste in eurem Leben sein soll! Ich hoffe ihr habt noch viele schöne Tage, die einander immer wieder übertreffen. Eure Hochzeit soll ein schöner Tag von vielen sein. Momente kann man nicht planen, das Wetter übrigens auch nicht. Dann würde es wahrscheinlich nur noch Hochzeiten mit Sonnenschein geben und das wäre ja ziemlich langweilig.
7. Vergiss die Liebe nicht
Um die geht es hier und um euch. Deswegen sind wir hier. Und jetzt plaudere ich einmal aus dem Nähkästchen: Einer der schönsten Augenblicke auf unserer Hochzeit war der, als mich mein Mann mit dem Auto vor dem Friseur abgeholt hat. Ich stand da einfach so im Brautkleid und er kam und holte mich ab, sein Mädchen you know. Das war so ein schlichter, einfacher, ehrlicher Moment, der mich so sehr berührt hat. Ich werde ihn nie vergessen und wenn ich hundert Jahre alt werden sollte. So war das alles nicht geplant.
Was ich euch jetzt wünsche? Ein langes, glückliches und lustiges Leben, hört nicht auf an die große Liebe zu glauben und nach ihr zu suchen. Wenn ihr sie gefunden habt, lasst sie nicht mehr los. Aber liebe dich selbst, weil es eben nicht egal ist, wenn du heiratest. (Anmerkung an Eva Maria Zuhorst, deine Bücher liebe ich trotzdem;-) Aus ganzem Herzen M.
Bild/ M.Linke


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